Im Jahr 1985 in einem Vorort der australischen Großstadt Brisbane wächst Eli Bell in einer zerrütteten Familie auf. Seine Mutter Frankie sitzt im Gefängnis, sein älterer Bruder Gus spricht seit Jahren nicht, und ihr Stiefvater Lyle ist ein Drogendealer. Eli entdeckt in einem Raum unter dem Haus ein rotes Telefon, durch welches er plötzlich in der Lage ist, seine Mutter vor den Gefahren der Unterwelt Brisbanes zu schützen.
Die Serie glänzt durch ihre hervorragende Besetzung. Zac Burgess als Eli Bell liefert eine bemerkenswert nuancierte Darstellung eines Jungen, der inmitten des Chaos einer zerrütteten Familie aufwächst. Felix Cameron, der den jungen Eli spielt, fängt gekonnt die kindliche Unschuld und den Hunger nach einem besseren Leben ein. Phoebe Tonkin als Elis Mutter und Travis Fimmel als Stiefvater tragen mit ihren komplexen, vielschichtigen Darstellungen maßgeblich zur Tiefe der Serie bei.
Visuell ist "Boy Swallows Universe" ein wahrer Genuss. Die Kameraarbeit von Shelley Farthing-Dawe und Mark Wareham fängt die raue Schönheit Brisbanes und die düstere Atmosphäre des Gefängnisses Boggo Road eindrucksvoll ein. Diese visuelle Erzählung wird durch die atmosphärische Musik von Johnny Klimek und Gabriel Isaac Mounsey perfekt ergänzt.
Regisseure Bharat Nalluri, Jocelyn Moorhouse und Kim Mordaunt haben es geschafft, eine kohärente und packende Serie zu schaffen, die die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Episode fesselt. Die Serie balanciert gekonnt zwischen dramatischen und leichten Momenten, ohne dabei ihre erzählerische Tiefe zu verlieren.
Insgesamt ist "Boy Swallows Universe" eine Serie, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine literarische Vorlage erfolgreich in ein audiovisuelles Medium übersetzt werden kann. Eine klare Empfehlung für Fans von tiefgründigen Dramen und Coming-of-Age-Geschichten.