Fernsehserie
Catweazle
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Inhaltsangabe
Catweazle ist ein Magier aus dem 11. Jahrhundert, der durch einen fehlgeschlagenen Zauber in die 1970er Jahre katapultiert wird. In dieser fremden Welt hält er moderne Technik für Magie und sorgt mit seinen skurrilen Missverständnissen für viele humorvolle Momente. In der ersten Staffel trifft er auf den Bauernsohn Harold, in der zweiten auf den adligen Cedric, die ihm jeweils bei seiner Suche nach einem Weg zurück helfen. Dabei entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den Generationen.
Die Serie lebt von der exzentrischen Hauptfigur, liebevoll inszenierten Abenteuern und dem Kontrast zwischen Mittelalter und Moderne. Catweazles Sprache, seine Rituale und seine Sicht auf die Welt machen ihn zu einer einzigartigen Fernsehfigur.
↑ Zurück zum MenüKritik & Rezension
Catweazle ist eine der originellsten britischen Jugendserien der 1970er Jahre. Mit viel Charme, feinem Humor und einer Prise Gesellschaftskritik entfaltet die Serie eine fantasievolle Welt zwischen Mittelalter und Moderne. Besonders Geoffrey Bayldon brilliert in der Titelrolle mit seinem nuancenreichen Spiel, das den skurrilen Zauberer gleichermaßen lächerlich wie liebenswert erscheinen lässt. Die Serie verzichtet weitgehend auf Gewalt und überzeugt durch kreative Drehbücher und geistreiche Dialoge. Die liebevolle Ausstattung und die dörflich-britische Atmosphäre tragen zusätzlich zur Zeitlosigkeit der Serie bei. Die Kombination aus Magie, Freundschaft und technischer Skepsis wirkt auch heute noch überraschend aktuell. fernsehserien.tv vergibt 86 von 100 Punkten.
↑ Zurück zum MenüDaten & Fakten
Originaltitel: Catweazle
Erscheinungsdatum: 1970
Anzahl der Staffeln: 2
Anzahl der Folgen: 26
Regie: Quentin Lawrence u.a.
Idee: Richard Carpenter
Musik: Ted Dicks
Hauptdarsteller: Geoffrey Bayldon, Robin Davies, Gary Warren
Weitere Besetzung: Neil McCarthy, Charles Tingwell, Elspet Gray, Moray Watson, Peter Butterworth, Gwen Nelson
Genre: Kinder- und Jugendserie
Originalsprache: Englisch
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Produktion: London Weekend Television (LWT)
Streaming-Plattform: DVD / Sky (2022 Wiederholung)
Trailer
Episodenguide
Staffel 1
Staffel 2
Die Idee zu Catweazle entstand aus der engen Zusammenarbeit zwischen Serienschöpfer Richard Carpenter und Hauptdarsteller Geoffrey Bayldon. Beide kannten sich bereits von der Old Vic Theatre School, wo Bayldon klassisch geschult wurde. Ursprünglich wollte Bayldon die Rolle ablehnen – er fürchtete, auf komische Charaktere festgelegt zu werden. Glücklicherweise ließ er sich umstimmen – ein Glücksfall für die Fernsehgeschichte.
Am Set war Bayldon für seinen feinen Humor und seine Professionalität bekannt. Die aufwendige Maske, die ihn in einen zerzausten, jahrhundertealten Magier verwandelte, dauerte täglich rund zwei Stunden. Nach Drehschluss musste er sich regelmäßig zweimal baden, um den Schmutz und die Schminke zu entfernen – sein „Druiden-Look“ war körperlich wie mental herausfordernd. Dennoch ging er voll in der Rolle auf.
Eine dritte Staffel war ursprünglich geplant, doch nach dem Tod von Regisseur Quentin Lawrence entschied man sich dagegen. Keiner wollte dessen Stil ersetzen, zu sehr war die Serie mit seiner Handschrift verbunden. Stattdessen blieb Catweazle eine in sich geschlossene, 26-teilige Geschichte, die bis heute durch ihre charmante Schrulligkeit und kluge Komik besticht.
Ein besonderes Detail: Carpenter schrieb das Drehbuch gezielt für Bayldon und ließ viele Eigenheiten des Schauspielers in die Figur einfließen – etwa dessen improvisierte Gestik, Grimassen und Sprachspiele. Auch Geoffrey Bayldons Yorkshire-Dialekt wurde bewusst in die Figur eingebaut, um Catweazle einen eigensinnigen Klang zu verleihen.
Bis ins hohe Alter sprach Bayldon noch liebevoll über seine Zeit als Catweazle. Er wusste um den Kultstatus der Figur, aber er hatte sie nie als reinen Kinderspaß gesehen: „Es war ein Stück über Außenseitertum, über Neugier und Freundschaft – und darüber, was passiert, wenn man in einer Welt landet, die man nicht versteht.“
Hinter den Kulissen
Die Dreharbeiten zur britischen Serie Catweazle fanden an mehreren markanten Orten im Süden Englands statt, die wesentlich zur besonderen Atmosphäre der Serie beitrugen. Die Außenaufnahmen der ersten Staffel wurden größtenteils auf der Home Farm in East Clandon, einem kleinen Dorf in der Grafschaft Surrey, gedreht. Diese Farm diente als Kulisse für die fiktive „Hexenhoffarm“, auf der Catweazle in der Gegenwart landet und Freundschaft mit dem Jungen Harold schließt. Das ländliche Flair, die verwinkelten Wege und das umliegende Hügelland gaben der Serie eine naturnahe und märchenhafte Optik, die den Kontrast zur mittelalterlichen Herkunft des Protagonisten betonte.
Auch in der Umgebung des nahegelegenen East Horsley entstanden einige Szenen – insbesondere Straßenzüge und Dorfansichten. Für die zweite Staffel verlegte das Produktionsteam die Dreharbeiten weiter nördlich in die Grafschaft Hertfordshire. Dort wurden viele Szenen in und um die Ortschaften Bayford und Brickendon gedreht. Zentraler Schauplatz wurde das Brickendonbury Estate, dessen historische Gebäude und weitläufige Parkanlagen die neue Heimat des zeitreisenden Magiers bildeten.
Ein wiederkehrender Schauplatz der zweiten Staffel ist zudem der fiktive, stillgelegte Bahnhof „Duck Halt“, der eigens für die Serie im ländlichen Raum inszeniert wurde. Innenaufnahmen beider Staffeln wurden in den Halliford Studios in Shepperton bei London produziert – einem traditionsreichen Studiokomplex, der bereits für zahlreiche britische Film- und Fernsehproduktionen genutzt wurde.
Die Kombination aus authentischen englischen Dorfkulissen, weitläufiger Natur und historischer Architektur trug entscheidend zum zeitlosen Charme der Serie bei. Viele der Drehorte sind bis heute erhalten und gelten unter Fans als kleine Wallfahrtsorte für nostalgische Rückblicke in die Fernsehgeschichte der 1970er Jahre.
Drehorte
Geoffrey Bayldon wurde am 7. Januar 1924 in Leeds geboren und war ein britischer Schauspieler mit einer ausgeprägten Theaterkarriere, bevor er durch die Titelrolle in der Fernsehserie Catweazle (1970–1971) international bekannt wurde. Nach dem Militärdienst studierte er Schauspiel an der renommierten Old Vic Theatre School unter der Leitung von Laurence Olivier. Bayldon brillierte auf der Bühne in zahlreichen Shakespeare-Rollen, war aber auch in Film und Fernsehen äußerst präsent – etwa in „Casino Royale“ (1967), „Doctor Who“ oder „Worzel Gummidge“. Seine Darstellung des schrulligen Magiers Catweazle machte ihn zur Kultfigur. Trotz der Maskerade überzeugte er durch Mimik, Witz und Feingefühl. Abseits der Kamera lebte er über Jahrzehnte mit seinem Partner, dem Schauspieler Alan Rowe, zusammen. Bayldon starb am 10. Mai 2017 im Alter von 93 Jahren in seiner Heimatstadt.
The Ghosts of Motley Hall: Diese britische Kinderserie aus den 1970er-Jahren erzählt die Geschichten von fünf Geistern, die in einem alten Herrenhaus leben. Wie in Catweazle treffen hier übernatürliche Elemente auf britischen Humor und schrullige Charaktere – nostalgisch, fantasievoll und charmant inszeniert.
Worzel Gummidge: Ebenfalls mit Geoffrey Bayldon in einer Nebenrolle, handelt diese Serie von einer lebendig gewordenen Vogelscheuche. Der Mix aus Magie, britischem Slapstick und Kindersicht auf die Erwachsenenwelt erinnert stark an die Tonalität von Catweazle.
Rentaghost: Diese BBC-Serie über eine Agentur für Geister bot in den 1970ern und 1980ern skurrile Figuren, übernatürliche Missgeschicke und britischen Slapstick. Wer Catweazle mochte, wird sich auch hier an den herrlich absurden Ideen erfreuen.
Bernard’s Watch: In dieser britischen Jugendserie aus den 1990ern findet ein Junge eine magische Uhr, mit der er die Zeit anhalten kann. Die Serie verbindet Alltagsleben mit leiser Fantasy – ähnlich wie bei Catweazle steht dabei die kindliche Perspektive auf Wunder und Verantwortung im Zentrum.
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Harolds Vater und Besitzer der Hexenhoffarm. Streng, aber gerecht, versucht er, Ordnung auf dem Hof zu wahren. Er bekommt von Catweazles Existenz nichts mit, ist jedoch indirekt oft von dessen magischem Treiben betroffen – ohne es zu wissen.
Zuschauerkommentare
„Catweazle war meine Kindheit – ich liebe den Humor und die herzerwärmende Freundschaft zwischen Alt und Jung!“
„Ein Klassiker, der immer noch funktioniert. Meine Kinder lachen heute genauso wie ich damals über Catweazle.“