Fernsehserie

Kritik & Rezension

Der Sommer, als ich schön wurde, ist eine ergreifende und unterhaltsame Serie, die durch ihre charmante und emotionale Erzählweise besticht. Lola Tung liefert eine beeindruckende Performance als Belly, unterstützt von einer talentierten Besetzung, darunter Jackie Chung als Laurel und Christopher Briney als Conrad. Die Serie fängt die Essenz des Erwachsenwerdens und der ersten Liebe hervorragend ein und bietet eine authentische Darstellung der Herausforderungen und Freuden der Jugend. Mit einer Bewertung von 87 von 100 Punkten würdigen wir die gute Umsetzung und die tiefgründige Erzählweise dieser bezaubernden Serie.

Daten & Fakten

Originaltitel: The Summer I Turned Pretty
Produktionsland: USA
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2022 (Staffel 1)
Anzahl der Staffeln: 3
Anzahl der Folgen: 21
Regie: Erica Dunton, Jeff Chan, Jesse Peretz u. a.
Idee: Jenny Han
Produktion: Jenny Han, Gabrielle Stanton, Karen Rosenfelt, Paul Lee u. a.
Drehbuch: Jenny Han, Gabrielle Stanton, Deborah Swisher u. a.
Musik: Zachary Dawes
Hauptdarsteller: Lola Tung (Belly Conklin), Christopher Briney (Conrad Fisher), Gavin Casalegno (Jeremiah Fisher), Jackie Chung (Laurel), Rachel Blanchard (Susannah Fisher)
Weitere Besetzung: Sean Kaufman, David Iacono, Rain Spencer, Elsie Fisher, Kyra Sedgwick, Colin Ferguson, Tom Everett Scott
Komplette Besetzung
Genre: Drama, Jugendserie, Liebesserie, Coming-of-Age
Streaming-Plattform: Amazon Prime Video

Hinter den Kulissen

Die Serienadaption von „Der Sommer, als ich schön wurde“ ist kein klassisches Studio-Projekt, bei dem Autorinnen außen vor bleiben – im Gegenteil: Jenny Han, die die Romanvorlage geschrieben hat, war von Anfang an mittendrin. Sie schrieb nicht nur am Drehbuch mit, sondern bestimmte als Showrunnerin auch über Ton, Figuren und Dialoge. Besonders wichtig war ihr, dass die Geschichte nicht einfach abgefilmt wird, sondern sich echt anfühlt – so, als hätte sie diese Welt selbst noch einmal neu erlebt.

Viele Szenen hat Han gemeinsam mit dem Team umgeschrieben, um Emotionen direkter und filmischer zu zeigen. Die Mutterfigur Laurel zum Beispiel – im Buch eher zurückhaltend – bekommt in der Serie mehr Raum, mehr Ecken, mehr Stimme. Das war eine bewusste Entscheidung: Die Geschichte sollte nicht nur von Sommerflirts handeln, sondern auch von Familien, Verlusten und dem, was Eltern manchmal still mit sich tragen.

Ein riesiger Coup war die Musik: Dass Songs von Taylor Swift gleich mehrfach zu hören sind, ist kein Zufall. Jenny Han ist selbst Fan – und hat lange dafür gekämpft, dass die Rechte gesichert wurden. Die Szenen mit Swifts Musik, etwa in Staffel 1 zum Song „This Love (Taylor’s Version)“, wurden dadurch zu viralen Fanmomenten – und machten die Serie auf TikTok und Co. über Nacht berühmt. Auch andere Tracks – von Olivia Rodrigo bis Phoebe Bridgers – wurden mit Fingerspitzengefühl ausgewählt und treffen oft genau den Ton zwischen Melancholie und Aufbruch.

Spannend auch: Hauptdarstellerin Lola Tung hatte vorher noch nie in einer Serie gespielt. Die Produzenten entdeckten sie noch während ihres ersten Studienjahrs in Pittsburgh – und sie überzeugte sofort. Ihre Natürlichkeit, ihre Mischung aus Schüchternheit und Ausstrahlung, passte perfekt zu Belly. Damit wurde die Serie zu einem echten Karrierestart – für Tung, aber auch für viele der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, die seither eine wachsende Fanbase aufgebaut haben.

Produziert wurde das Ganze von Amazon Studios und der Produktionsfirma wiip – bekannt unter anderem für „Mare of Easttown“. Das Team achtete darauf, dass die Serie nicht nur jugendgerecht, sondern auch visuell stimmig ist: warme Farben, ruhige Kamerafahrten, Sonnenlicht auf der Haut – genau das, was man spüren soll, wenn man an einen Sommer denkt, der alles verändert. Und genau das ist auch das Erfolgsgeheimnis der Serie: Man fühlt sich, als wäre man selbst mittendrin.

Drehorte

„Der Sommer, als ich schön wurde“ wurde größtenteils an der Ostküste der USA gedreht, wobei insbesondere der Bundesstaat North Carolina eine zentrale Rolle spielte. Die fiktive Küstenstadt Cousins Beach, in welcher fast die gesamte Handlung angesiedelt ist, existiert aber in Wirklichkeit nicht. Die Dreharbeiten fanden überwiegend in der Umgebung von Wilmington statt. Dort diente insbesondere Wrightsville Beach als Kulisse für die malerischen Strandszenen, während weitere Szenen im historischen Stadtzentrum von Wilmington entstanden. Auch das noble Ferienhaus der Familie, das oft im Serienverlauf vorkommt, befindet sich in dieser Region und wurde für die Serie entsprechend hergerichtet.

In Staffel 2 wurden zusätzliche Schauplätze im Ort Carolina Beach genutzt, unter anderem für Szenen auf der Promenade und an der Mole. Die Produktion profitierte nicht nur von der landschaftlichen Vielfalt der Region, sondern auch von den filmfreundlichen Rahmenbedingungen des Bundesstaats. Dank der gekonnten Inszenierung wirken die Küstenorte idyllisch und zugleich voller emotionaler Tiefe – ideal für die Coming-of-Age-Geschichte, die sich über mehrere Sommer erstreckt.

Für die dritte Staffel wurde die visuelle Vielfalt noch einmal erweitert: Neben Wrightsville Beach und Wilmington rückten auch Orte wie Kure Beach und der naturbelassene Küstenabschnitt bei Fort Fisher stärker ins Zentrum. Diese neuen Drehorte verleihen der Serie eine atmosphärische Frische und spiegeln die emotionale Reifung der Figuren wider. Besonders eindrucksvoll sind die Sequenzen am Fort Fisher State Recreation Area, wo ruhige Gespräche in weiter Dünenlandschaft neue Tiefen in den Beziehungen der Hauptfiguren sichtbar machen. Auch die Universität von North Carolina in Wilmington diente erstmals als Kulisse – sie stand für ein College, das eine neue Lebensphase markiert. Die Mischung aus bekannten und neuen Drehorten verstärkt das Gefühl von Veränderung und Übergang, das in Staffel 3 eine zentrale Rolle spielt.

Besetzung im Detail

Lola Tung wurde am 28. Oktober 2002 in New York City geboren – mitten hinein in eine Stadt voller Bühnen, Geschichten und Möglichkeiten. Ihre Mutter ist selbst Schauspielerin, doch der Wunsch, einmal selbst vor der Kamera zu stehen, wuchs bei Lola ganz organisch: Erst eine Talentshow in der Grundschule, dann der Blechmann in „Der Zauberer von Oz“ – und spätestens in der Theaterklasse ihrer High School war klar, wohin die Reise gehen sollte. Nach dem Abschluss an der Fiorello H. LaGuardia High School – einer Kaderschmiede für Bühnenkunst – begann sie ihr Schauspielstudium an der Carnegie Mellon University. Doch schon nach dem ersten Jahr legte sie eine Pause ein – um Belly zu werden. Die Hauptrolle in *Der Sommer, als ich schön wurde* war ihre erste große Rolle überhaupt – und gleichzeitig ihr Durchbruch. Seitdem begeistert sie mit ihrer glaubwürdigen, zurückhaltenden Art – auf dem Bildschirm und auch abseits davon. In ihrer Freizeit spielt sie Gitarre, singt, postet hin und wieder Coverversionen – aber bleibt dabei ganz sie selbst: ruhig, neugierig, voller Talent.