Neues aus Uhlenbusch
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Daten & Fakten
Originaltitel: Neues aus Uhlenbusch
Deutscher Titel: Neues aus Uhlenbusch
Produktionsland: Deutschland
Originalsprache: Deutsch
Premiere: 24. Dezember 1977 (ZDF)
Letzte Folge: 28. März 1982 (ZDF)
Anzahl der Staffeln: 4
Anzahl der Folgen: 40
Länge pro Folge: ca. 30 Minuten
Idee/Drehbuch (Auswahl): Monica Bleibtreu, Rainer Boldt, Karlhans Frank, Bernhard Frey, Herbert Günther, Hans Peter Korff, Ingrid Kötter, Josef Rödl
Regie (Auswahl): Thomas Draeger u. a.
Produktion: ZDF
Musik: Graziano Mandozzi
Titellied: Gockel Konstantin
Hauptdarsteller: Hans Peter Korff (Onkel Heini), Trude Breitschopf (Oma Piepenbrink), Hildegard Wensch (Tante Appelboom), Uwe Dallmeier (Bauer Brömmelkamp), zahlreiche Kinderdarsteller, darunter Moritz Bleibtreu (Moritz)
Genre: Kinderserie, Jugendserie, Familienserie
Ausstrahlung/Verwertung: Erstsendung im ZDF, später zahlreiche Wiederholungen; alle 40 Folgen auf DVD erschienen
Inhaltsangabe
Neues aus Uhlenbusch spielt in einem kleinen Bauerndorf irgendwo in Norddeutschland, in dem es eine Post, einen Tante-Emma-Laden und mehrere Höfe gibt. Briefträger Onkel Heini, gespielt von Hans Peter Korff, führt als Erzähler durch die Geschichten und erzählt von den Erlebnissen der Kinder aus dem Dorf. In jeder Folge stehen andere Kinder und Familien im Mittelpunkt, die mit alltäglichen Fragen, kleinen Konflikten, Freundschaften, Streitereien und Versöhnungen konfrontiert werden. Es geht um Themen wie Eifersucht, Mut, Verantwortung, Zusammenhalt, erste Verliebtheit oder den Verlust eines Menschen. Die Serie zeigt das Landleben ohne Verklärung, aber mit viel Wärme und Humor, sodass sich Kinder wie Erwachsene wiederfinden können. Durch die ruhige Erzählweise, reale Schauplätze und glaubwürdige Figuren vermittelt die Serie ein authentisches Bild vom Aufwachsen auf dem Land Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre.
↑ Zurück zum MenüKritik & Rezension
Neues aus Uhlenbusch zählt zu den deutschen Kinderserien, die über ihre eigentliche Zielgruppe hinaus einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Kritiker heben vor allem die Ernsthaftigkeit hervor, mit der die Probleme der Kinder behandelt werden: Die Geschichten verzichten auf billige Gags und zeigen Konflikte so, wie sie im Familien- und Dorfleben tatsächlich auftreten können. Gleichzeitig bleibt der Ton der Serie positiv und hoffnungsvoll, was sie für Kinder zugänglich und tröstlich macht. Die Serie erhielt 1978 den Prix Jeunesse International und wurde in zahlreichen Rückblicken als „prägende Kinderserie“ gewürdigt. Besonders der Erzähler Onkel Heini und Figuren wie Oma Piepenbrink oder Bauer Brömmelkamp haben sich ins Gedächtnis vieler Zuschauer eingeprägt. Der Titelsong über den Hahn Konstantin wurde zum Evergreen und weckt bis heute nostalgische Erinnerungen. Insgesamt präsentiert sich Neues aus Uhlenbusch als fein beobachtete, liebevoll gespielte Reihe, die wir mit 84 von 100 Punkten bewerten.
↑ Zurück zum MenüTrailer
Episodenguide
Alle Folgen
- Bierlisa
- Die Geheimbutze
- Der kleine große Heiner
- Schützenfest
- Nur eine Ohrfeige
- Der verregnete Geburtstag
- Ein Tier ist ein Tier
- Kartoffelfeuer
- Werners Langeweile
- Der Angeber
- Der einsame Hof
- Die arme Anne
- Rummeltag
- Opa Willems Haus
- Die verfeindeten Höfe
- Der heimliche Besuch
- Das Bild vom Vater
- Anna und die Gärten
- Ein Fest fällt aus
- Die Gewitterfreundschaft
- Eine Nacht im Freien
- Christian packts an
- Das Fahrrad mit den Flügeln
- Die Wunschkrankheit
- Der große Bruder
- Knopfgeld
- Gespenster?
- Henry, Henry
- Anton und Evelyn
- Uhlenbusch steht Kopf
- Lieber Onkel Paul
- Hochzeitsküsse
- Sarah gibt nicht auf
- Mensch Oma, was'n du?
- Die Probefahrt
- Wenn Mutter wieder arbeitet
- Johannes spielt nicht mehr mit
- Jürgen will raus
- Eierdiebe
- Der Waldgeist
Hinter den Kulissen
Die Produktion von Neues aus Uhlenbusch war für das ZDF ein bewusst gesetztes Zeichen, anspruchsvolle Kinderserien mit realistischem Hintergrund zu entwickeln. Statt Studioaufnahmen auf künstlichen Sets setzte man auf echte Bauernhöfe, Dorfläden und Straßen, was der Serie ihren dokumentarischen Charakter verlieh. Die Drehbücher stammten von einem Autorenteam, darunter Monica Bleibtreu, Rainer Boldt und andere erfahrene Kinderbuch- und Drehbuchautoren. Sie legten Wert darauf, dass die Geschichten aus Sicht der Kinder erzählt werden und deren Gefühle, Ängste und Wünsche ernst nehmen.
Auffällig ist der Einsatz von Onkel Heini als verbindender Erzählerfigur. Hans Peter Korff führt als Briefträger in die Episoden ein, kommentiert Geschehnisse und sorgt für einen roten Faden durch die vielen einzelnen Geschichten. Die Kinderdarsteller wurden überwiegend aus der Region besetzt und sollten möglichst natürlich spielen. Dadurch wirken Dialoge und Situationen weniger „fernsehhaft“ und näher an typischen Dorfrealitäten. Dass mit Moritz Bleibtreu einer der jungen Darsteller später ein prominenter Filmschauspieler wurde, ist ein interessanter Nebeneffekt dieser Besetzungspolitik.
Die Serie wurde zudem in zwei abendfüllende Filme umgearbeitet: Neues aus Uhlenbusch – Geschichten aus der Welt der Kinder und Neues aus Uhlenbusch – Ich hatte einen Traum, die mehrere Episoden mit zusätzlichen Szenen verbanden. 1978 wurde Neues aus Uhlenbusch mit dem Prix Jeunesse International ausgezeichnet, einem renommierten Preis für Kinder- und Jugendprogramme, was die hohe Wertschätzung der Reihe auch im internationalen Vergleich unterstreicht. Bis heute wird die Serie oft in Rückblicken auf „Serien unserer Kindheit“ erwähnt und ist durch DVD-Veröffentlichungen einem neuen Publikum zugänglich.
↑ Zurück zum MenüDrehorte
Die Außenaufnahmen von Neues aus Uhlenbusch wurden nicht in einem einzigen Dorf, sondern in mehreren norddeutschen Gemeinden gedreht. Zu den wichtigsten Drehorten gehörten Rehburg-Loccum in Niedersachsen sowie verschiedene Ortschaften in der Region um den Elm, unter anderem Evessen, Bornum am Elm, Königslutter am Elm, Schöningen und Räbke. Auch Wiedensahl wird als Drehort genannt. Aus diesen realen Dörfern setzte das Produktionsteam den fiktiven Ort Uhlenbusch zusammen, indem bestimmte Straßen, Höfe und Gebäude immer wieder als wiederkehrende Schauplätze genutzt wurden.
Charakteristisch für das Bild der Serie sind die Backsteinhöfe, die schmalen Dorfstraßen, die Felder und Wälder, die rund um die Drehorte liegen. Viele Szenen entstanden direkt auf bewohnten Bauernhöfen, deren Bewohner teilweise auch als Statisten mitwirkten. Dadurch bekamen die Episoden eine besondere Authentizität, weil echtes Arbeitsleben, Stallungen und Maschinen zu sehen sind. Einige der Höfe werden bis heute in regionalen Führungen oder Artikeln im Zusammenhang mit der Serie erwähnt, etwa das ehemalige Postgebäude oder markante Hofeinfahrten, die im Vorspann und in zahlreichen Folgen auftauchen.
Einige Staffeln wurden verstärkt im Gebiet um den Elm gedreht, was der Serie eine leicht wechselnde, aber immer wiedererkennbare Landschaftskulisse verleiht. Der Wechsel zwischen Dorfstraßen, Waldstücken und Feldern unterstützt die Themen der Geschichten – vom Abenteuer im Wald bis zu Festen auf dem Hof oder Konflikten unter Nachbarn. Durch diesen konsequenten Einsatz echter Orte ist Neues aus Uhlenbusch auch ein Zeitdokument des ländlichen Norddeutschlands in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren.
↑ Zurück zum MenüBesetzung im Detail
Im Mittelpunkt von Neues aus Uhlenbusch steht Hans Peter Korff als Briefträger Onkel Heini, der durch seine warmherzige, manchmal leicht verschusselte Art zur Identifikationsfigur für Kinder und Erwachsene wurde. Korff, Jahrgang 1942, war bereits vorher als Theater- und Fernsehschauspieler aktiv, erreichte aber mit Uhlenbusch ein breites Publikum und wurde später auch durch Serien wie Diese Drombuschs bekannt. Onkel Heini fungiert in der Serie als Erzähler, der die Geschichten der Kinder einordnet, kommentiert und mit einem Augenzwinkern begleitet. Seine Mischung aus Humor, Güte und Bodenständigkeit prägt den Ton vieler Episoden.
Eine weitere zentrale Figur ist Oma Piepenbrink, gespielt von Trude Breitschopf, die als resolute, aber herzliche ältere Dorfbewohnerin auftritt und vielen Kindern in schwierigen Situationen zur Seite steht. Ergänzt wird das erwachsene Ensemble durch Hildegard Wensch als Tante Appelboom und Uwe Dallmeier als Bauer Brömmelkamp, die typische Rollen im Dorfgefüge übernehmen. Auf der Seite der Kinder treten zahlreiche junge Darsteller auf, die oft nur für wenige Folgen im Fokus stehen. Besonders bekannt wurde Moritz Bleibtreu, der in mehreren Episoden mitwirkte und später eine erfolgreiche Karriere als Film- und Fernsehschauspieler machte. Das Zusammenspiel aus professionellen Schauspielern und lokalen Kinderdarstellern trägt entscheidend zur Glaubwürdigkeit der Serie bei.
↑ Zurück zum MenüÄhnliche Serien
Neues vom Süderhof: Die Serie über eine Familie auf einem Bauernhof in Norddeutschland knüpft thematisch direkt an Neues aus Uhlenbusch an. Auch hier geht es um das Aufwachsen auf dem Land, Familienzusammenhalt, Alltagssorgen und kleine Abenteuer – allerdings in den 1990er-Jahren.
Die Kinder vom Alstertal: Diese Kinderserie erzählt von den Erlebnissen mehrerer Kinder auf einem Gutshof in Norddeutschland. Freundschaft, Schule, Tiere und Familienkonflikte stehen im Mittelpunkt, ähnlich wie in Uhlenbusch, allerdings mit einer moderneren Erzählweise.
Löwenzahn: Zwar keine klassische Dorfserie, aber ebenfalls eine prägende deutsche Kindersendung, die Alltagsfragen, Natur, Umwelt und kindliche Neugier ernst nimmt. Der ruhige, erklärende Stil und die Nähe zur Lebenswelt der Kinder machen Löwenzahn zu einer sinnvollen Ergänzung für Zuschauer von Neues aus Uhlenbusch.
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Eigene Meinung zu dieser Serie schreiben
„Neues aus Uhlenbusch erinnert mich an meine eigene Kindheit auf dem Dorf. Viele Situationen sind so authentisch, dass man das Gefühl hat, dabei gewesen zu sein.“
„Die Serie ist langsam erzählt, aber genau das macht ihren Reiz aus. Keine Hektik, keine Effekthascherei – nur echte Geschichten aus dem Alltag der Kinder.“
„Onkel Heini, Oma Piepenbrink und der Gockel Konstantin – das ist für mich pures Nostalgie-Fernsehen. Schön, dass es die Serie komplett auf DVD gibt.“





