Zweite Staffel für „Rebus“ bestätigt

Die BBC hat es nun offiziell gemacht: Die gefeierte Krimiserie „Rebus“, basierend auf den Romanen von Ian Rankin, wird fortgesetzt. Nach einer ersten Staffel, die viele Fragen offenließ und Figuren an emotionale wie moralische Grenzen brachte, wurde die Verlängerung nun bestätigt – zur Freude der Fans, die nicht mit ungelösten Cliffhangern zurückgelassen werden.
Die neue Serie „Rebus“ aus dem Jahr 2024 steht in keiner direkten Verbindung zur gleichnamigen ITV-Serie „Rebus“ (2000–2007), in der John Hannah und später Ken Stott den Ermittler spielten. Während die ältere Version klassische Krimistrukturen und abgeschlossene Fälle bot, ist die neue BBC-Produktion ein moderner Reboot mit psychologischem Tiefgang und deutlich düsterer Tonalität. Die Hauptfigur wird von Richard Rankin verkörpert und befindet sich hier in einer früheren Lebensphase – moralisch zerrissen, innerlich zerrüttet, aber noch nicht völlig desillusioniert.
Im Mittelpunkt steht erneut der schottische Ermittler John Rebus (gespielt von Richard Rankin, bekannt aus „Outlander“), der in Edinburgh nicht nur gegen das Verbrechen, sondern auch gegen persönliche Dämonen kämpft. Rebus’ Welt ist eine graue – in der klare Grenzen zwischen Richtig und Falsch längst verschwimmen. Der Einstieg der Serie zeigte ihn nach einer brutalen Begegnung mit Gangster Ger Cafferty (Stuart Bowman) an einem seelischen Wendepunkt.
Die Handlung der zweiten Staffel knüpft unmittelbar an das aufwühlende Finale an: Ein tödlicher Schuss in Rebus’ direktem Umfeld lässt Raum für Spekulationen – der Täter bleibt maskiert, doch ein Motiv liegt nahe. Rebus steht vor der Wahl: Aufklären oder vertuschen? Gerechtigkeit oder Loyalität?
Auch das familiäre Umfeld wird erneut eine zentrale Rolle spielen. Rebus’ Bruder Michael (Brian Ferguson), ein ehemaliger Soldat, gerät immer tiefer in kriminelle Kreise – aus Not und Familienpflicht. Gleichzeitig muss Rebus akzeptieren, dass seine Tochter Sammy (Mia McKenzie) zunehmend durch den neuen Mann seiner Ex-Frau (Amy Manson) geprägt wird. Zwischen Scheitern, Verantwortung und alter Verbundenheit entfaltet sich ein dichtes, zutiefst menschliches Drama.
Für moralischen Halt sorgt einzig Rebus’ Kollegin Siobhan Clarke (Lucie Shorthouse), die sich als unbeirrbare Ermittlerin in einem zunehmend korrupten System behauptet. Ihre Beziehung zu Rebus verspricht auch in Staffel zwei Spannung zwischen Nähe und beruflicher Distanz.
BBCs Entscheidung, die Serie fortzusetzen, reiht sich ein in eine strategische Förderung schottischer Produktionen. Der Erfolg der ersten Staffel auf MagentaTV in Deutschland unterstreicht das internationale Interesse an komplexen Krimi-Formaten fernab einfacher Gut-Böse-Schemata.
„Rebus“ bleibt auch in der zweiten Staffel ein Krimi für Anspruchsvolle – mit Tiefe, Düsternis und einer Hauptfigur, die weit mehr ist als ein Ermittler. Die Erwartungen sind hoch – und die Fallhöhe auch.
R. G., 12.07.2025