Serien mit den größten finanziellen Verlusten
Worum geht es?
In der Serienwelt bedeutet ein hohes Budget nicht automatisch Erfolg. Manche Produktionen setzen alles auf eine Karte – und scheitern spektakulär. Ob durch schwache Zuschauerzahlen, schlechte Kritiken oder kostspielige Technik-Experimente: Hier sind die Serien, die Studios und Streamingdienste Millionenverluste eingebracht haben.
Die größten Serienflops nach Verlusten
1. The Idol (HBO, 2023)
Trotz großer PR und The Weeknd als Hauptdarsteller entwickelte sich die Serie zum künstlerischen wie finanziellen Desaster. Nach nur 5 Folgen abgesetzt, bei einem angeblichen Budget von über 75 Millionen US-Dollar. Zuschauerzahlen sanken wöchentlich, Kritiken waren verheerend. Verlust: geschätzt 40–50 Millionen Dollar.
2. Terra Nova (FOX, 2011)
Die Sci-Fi-Serie wurde mit hohen Erwartungen als neues „Jurassic Park fürs TV“ produziert – inklusive realer Dschungelkulissen und aufwendiger CGI-Dinos. Mit Produktionskosten von ca. 60 Millionen Dollar für Staffel 1 war das Format viel zu teuer für die eher mittelmäßigen Quoten. FOX zog nach nur einer Staffel den Stecker – Verlust: rund 30 Millionen Dollar.
3. Vinyl (HBO, 2016)
Von Martin Scorsese produziert, von Mick Jagger begleitet – und dennoch abgesetzt nach einer Staffel. HBO hatte bereits eine zweite Staffel angekündigt, ruderte aber zurück. Budget: ca. 100 Millionen Dollar für 10 Folgen. Geringes Publikumsinteresse und interne Probleme sorgten für ein Minus von rund 40 Millionen Dollar.
4. The Get Down (Netflix, 2016–2017)
Baz Luhrmanns Hip-Hop-Serie war ambitioniert – aber teuer. Geschätztes Budget: 120 Millionen Dollar. Die visuelle Opulenz überzeugte nicht genug Zuschauer, auch die Kritiken blieben gemischt. Netflix stellte die Serie nach Teil 2 ein – Verlust: über 50 Millionen Dollar.
5. Jupiter’s Legacy (Netflix, 2021)
Superhelden-Serie mit hoher Erwartung – aber enttäuschender Resonanz. Netflix beendete das Projekt nach Staffel 1, obwohl bereits ein ganzes Serienuniversum geplant war. Produktionskosten: über 200 Millionen Dollar. Der Verlust durch ausgebliebene Erträge und Produktionsreste wird auf über 130 Millionen Dollar geschätzt.
Weitere gescheiterte Millionenprojekte
- 1899 (Netflix) – abgesetzt nach Staffel 1, trotz Virtual Production und weltweiter Cast
- Marco Polo (Netflix) – über 200 Millionen Dollar Budget, aber kaum Abrufzahlen
- Pan Am (ABC) – stylische Ausstattung, aber zu teuer für mäßige Quoten
- Camelot (Starz) – hohe Kosten, wenig Zuschauerbindung
- Emerald City (NBC) – düstere Oz-Adaption, nach nur 10 Folgen beendet
Warum floppt eine Serie trotz Budget?
Oft überschätzen Studios die Zielgruppenbindung oder investieren mehr in Optik als in Inhalt. Auch fehlende Marketingstrategie, interne Produktionsprobleme und enttäuschte Kritiken können Serien zum Scheitern bringen. Besonders Streaminganbieter kalkulieren mit Langzeitbindung – fällt diese aus, wird selbst ein gutes Produkt zum Minusgeschäft.
Fazit
Hohe Budgets sind kein Garant für Erfolg. Die Geschichte der Serienflops zeigt: Kreative Visionen brauchen mehr als Geld – sie brauchen Timing, Zielgruppenverständnis und glaubwürdige Geschichten. Für Studios können Serienflops nicht nur Imageverlust, sondern auch Dutzende Millionen an realem Verlust bedeuten.
R. G., 09.06.2025