Serien mit Pio Marmaï

Wer ist Pio Marmaï?

Pio Marmaï, geboren am 13. Juli 1984 in Straßburg, zählt zu den prägenden Gesichtern des zeitgenössischen französischen Kinos und Fernsehens. Ausgebildet u. a. am Conservatoire de Créteil und an der Comédie de Saint-Étienne, kam er über die Bühne zum Film und machte früh mit Charakterrollen auf sich aufmerksam. Im TV wurde er einem breiteren Publikum insbesondere durch das ARTE-Format En thérapie bekannt, ehe er 2025 mit der historischen Actionserie Néro auf Netflix die Titelrolle übernahm – eine ambitionierte Mischung aus Period-Drama, Action und düsterer Mythologie. Seine Serienarbeiten zeigen ein Spektrum vom stillen Charakterstück bis zur physischen Hauptrolle – und genau das ist sein Pfund: Wandelbarkeit, ohne das Profil zu verlieren.

Serienrollen (Auswahl)

Néro (Netflix, 2025– )

In Néro spielt Marmaï einen skrupellosen Auftragsmörder im Frankreich des frühen 16. Jahrhunderts, der – verraten und gejagt – mit seiner entfremdeten Tochter flieht und sie vor finsteren Mächten schützen muss. Tonal verbindet die Serie Action, schwarzen Humor und eine Prise Fantastik; visuell ist das ein raues, staubiges Europa – mit Machtspielen, Intrigen und einer Hexe als bedrohlicher Gegenspielerin. Für Marmaï ist die Rolle ein Schaulaufen zwischen Zynismus und Vaterfigur, oft im gleichen Atemzug. Staffel 1 umfasst acht Folgen und startete im Oktober 2025 weltweit auf Netflix.

En thérapie (ARTE, 2021–2022)

In der französischen Adaption von BeTipul (bekannt als In Treatment) gehört Marmaï zum prominenten Ensemble um Frédéric Pierrot. Die Serie verdichtet Einzelsitzungen beim Psychotherapeuten zu eindringlichen Charakterstudien vor dem Hintergrund der Pariser Anschläge – kammerartig, dialoggetrieben, präzise gespielt. Marmaï zeigt hier die leisen Zwischentöne, welche ihn jenseits des Kinos auch im TV-Anker setzen.

Weitere Serienauftritte

Neben seinen filmischen Arbeiten taucht Marmaï immer wieder in Event- und Miniserien auf – oftmals mit kurzen, markanten Parts, die Figuren eine unerwartete Kante geben. Der Schwerpunkt seiner Karriere liegt zwar im Kino, doch En thérapie und Néro markieren gut sichtbar, wie sicher er zwischen intimem Schauspiel und physischer Präsenz wechselt.

Ausblick

Nach dem Start von Néro ist die Erwartungshaltung klar: Hält die Serie ihr Niveau, dürfte Marmaï die Rolle weiter prägen – und parallel wieder Stoffe im dramatischen Fach wählen, die ihm Raum für Nuancen geben. Kurz: mehr Hauptrollen mit Profil, weniger Nebelkerzen. Das passt zu seiner Laufbahn, die nie auf bloße Schlagkraft, sondern auf Tonlage setzt.

R. G., 09.10.2025