Interessante Seriencharaktere: Maxine Baker

Wer ist Maxine Baker?

Maxine „Max“ Baker ist die extrovertierte Zwillingsschwester von Marcus Baker in der Netflix-Serie Ginny & Georgia. Mit ihrer übersprudelnden Energie, ihrer Offenheit und ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sorgt Max oft für Chaos, aber auch für überraschend tiefgründige Momente. Als offen lesbischer Teenager bringt sie queere Repräsentation ins Zentrum einer Serie, die ansonsten stark auf heteronormative Konflikte fokussiert ist. Max ist laut, herzlich, verletzlich – und eine der prägendsten Nebenfiguren im Mikrokosmos von Wellsbury High.

Charakterisierung und Entwicklung

Max ist impulsiv, kreativ und sozial engagiert. Sie ist das Gegenteil ihres Zwillingsbruders Marcus – redselig, kommunikativ und ständig im Mittelpunkt. Zu Beginn der Serie wirkt Max oft überdreht oder egozentrisch, doch im Verlauf zeigt sich ihre verletzliche Seite, insbesondere in Bezug auf Freundschaften und Beziehungen. Ihre größte Stärke – absolute Offenheit – wird zugleich zu ihrer Schwäche, wenn sie mit Zurückweisung oder Unehrlichkeit konfrontiert wird. Ihre Entwicklung zeigt, dass Selbstbewusstsein und Sensibilität kein Widerspruch sind.

Darstellerin

Sara Waisglass

Sara Waisglass wurde am 3. Juli 1998 in Toronto, Kanada, geboren. Schon als Kind stand sie für Werbespots und kanadische Serienproduktionen vor der Kamera. Internationale Bekanntheit erlangte sie als Frankie Hollingsworth in der Serie Degrassi: The Next Generation bzw. Degrassi: Next Class. In Ginny & Georgia bringt sie ihre komödiantische Timing-Stärke ebenso wie emotionale Nuancen ein. Waisglass gilt als Verfechterin queerer Sichtbarkeit im Serienkontext und wird für ihre glaubwürdige Darstellung von Max Baker vielfach gelobt.

Beliebtheit bei Fans

Max gehört zu den absoluten Fanlieblingen. Ihre spontane, oft überdrehte Art sorgt nicht nur für viele komische Szenen, sondern gibt auch queeren Zuschauern eine Stimme, die authentisch wirkt. Ihr Selbstbewusstsein als lesbische Teenagerin – frei von Klischees wie Scham oder Versteckspiel – wird als erfrischend und empowernd wahrgenommen. Auch ihre Verletzlichkeit nach Trennungen oder bei Freundschaftskonflikten macht sie zu einer Figur mit emotionaler Tiefe. In sozialen Netzwerken wird Max häufig als „chaotic gay icon“ gefeiert – liebenswert, ehrlich und dramatisch zugleich.

Verbindungen zu anderen Charakteren

Maxines wichtigste Beziehung ist zunächst ihre Freundschaft zur neuen Mitschülerin Ginny Miller, mit der sie sich sofort verbunden fühlt. Ihre Clique – die MANG-Gruppe – ist ihr soziales Rückgrat, doch auch dort kommt es zu Konflikten, etwa als Ginny ein Geheimnis vor ihr verbirgt. Ihre erste ernsthafte Beziehung führt sie mit Sophie Sanchez, einer älteren Schülerin. Die Trennung trifft Max tief, da sie sich zum ersten Mal wirklich verliebt hatte. Später erlebt sie eine weitere queere Romanze mit Silver, die zeigt, wie sehr Max an emotionaler Reife gewinnt. Ihre Beziehung zu Bruder Marcus ist von liebevoller Rivalität geprägt – voller Neckereien, aber auch solidarischer Gesten, besonders wenn Marcus psychische Probleme offenbart.

Queere Repräsentation in der Serie

Max Baker steht für eine neue Generation queerer Serienfiguren. Sie ist nicht das stille, unsichere Coming-out-Klischee, sondern selbstbewusst, laut und offen. Ihre lesbische Identität ist integraler Bestandteil ihrer Figur, wird aber nie auf ein Problem reduziert. Stattdessen zeigt Ginny & Georgia verschiedene Facetten queerer Jugend: Unsicherheiten bei Trennungen, Reaktionen aus dem Umfeld, aber auch ganz alltägliche Fragen von Nähe, Eifersucht und Selbstwert. Max verkörpert queeres Selbstverständnis ohne Pathos – und ist damit ein Vorbild für viele.

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R. G., 22.06.2025