Fernsehserie
Six Feet under
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
„Six Feet Under – Gestorben wird immer“ ist eine US-amerikanische Dramaserie von Alan Ball, die das Leben der Familie Fisher in Los Angeles schildert. Nach dem plötzlichen Tod des Familienvaters übernehmen die Brüder Nate und David das Bestattungsinstitut der Familie – und müssen sich nicht nur dem Alltag des Todes, sondern auch ihren eigenen ungelösten Konflikten stellen. Während Mutter Ruth mit ihrem neuen Leben als Witwe ringt, entwickelt Tochter Claire eine rebellische Perspektive auf die Welt. Die Serie ist bekannt für ihren schwarzen Humor, tiefgreifende psychologische Porträts und die einzigartige Erzählweise, in der Verstorbene regelmäßig mit den Figuren in Dialog treten. Jede Folge beginnt mit einem Todesfall, der thematisch mit den inneren Kämpfen der Protagonisten verknüpft ist. Die Serie hinterfragt Moral, Beziehungen, Lebensentscheidungen – und was nach dem Tod kommt.
„Six Feet Under“ zählt zu den mutigsten und zugleich feinfühligsten Serien der Fernsehgeschichte. Die Serie verbindet schwarzhumorige Familiengeschichte mit tiefgründigen Reflexionen über Tod, Trauer und das Leben selbst – und verzichtet dabei auf einfache Antworten oder klassische Serienkonventionen. Insbesondere die visuelle Sprache, das ausgefeilte Figurenensemble und die narrative Struktur mit oft surrealen Einschüben setzen Maßstäbe. Michael C. Hall und Frances Conroy brillieren in ihren Rollen, während die Serie nie in Kitsch abgleitet, sondern stets vielschichtig bleibt. Trotz gelegentlicher Längen in späteren Staffeln bleibt der Gesamteindruck stark. Das viel diskutierte Serienfinale gilt bis heute als eines der besten überhaupt. Wir vergeben 76 von 100 Punkten.
Inhaltsangabe
Kritik & Rezension
Originaltitel: Six Feet UnderDaten & Fakten
Produktionsland: USA
Erscheinungsdatum: 03.06.2001
Anzahl der Staffeln: 5
Anzahl der Folgen: 63
Regie: Alan Ball, Daniel Attias, Michael Cuesta, Rodrigo García u. a.
Hauptdarsteller: Peter Krause, Michael C. Hall, Frances Conroy, Lauren Ambrose, Freddy Rodriguez
Weitere Besetzung: Jeremy Sisto, James Cromwell, Joanna Cassidy, Richard Jenkins, Rainn Wilson, Justina Machado, Mathew St. Patrick, Lili Taylor, Patricia Clarkson
Genre: Familiendrama, Schwarze Komödie
Streaming-Plattform: WOW / Sky
Trailer
Die Serie Six Feet Under wurde von Alan Ball entwickelt, der zuvor mit seinem Drehbuch zu American Beauty für Aufsehen sorgte. Nach dem Oscar-Erfolg erhielt er von HBO die Möglichkeit, ein eigenes Serienkonzept zu verwirklichen – ohne inhaltliche Einschränkungen durch klassische Fernsehsender. Das Ergebnis war ein ungewöhnliches Familiendrama über ein Bestattungsinstitut in Los Angeles, das sich mit Themen wie Tod, Trauer, Selbsttäuschung und Lebenssinn auseinandersetzt.
Alan Ball legte großen Wert auf kreative Kontrolle: Er schrieb viele Drehbücher selbst und war bei den meisten Produktionsschritten eng eingebunden. Für die Rollen wurden bewusst viele Theaterschauspieler gecastet, etwa Frances Conroy oder Michael C. Hall, die ihre Figuren mit großer Tiefe und Feinfühligkeit zum Leben erweckten. Peter Krause als Nate Fisher war zuvor vor allem durch die Serie Sports Night bekannt, erhielt durch Six Feet Under aber erstmals eine tragende Hauptrolle mit psychologischer Bandbreite.
Stilistisch wagte die Serie viel: Gespräche mit Verstorbenen, albtraumhafte Tagträume und surreale Einschübe wurden mit großer Selbstverständlichkeit ins Geschehen integriert. Dadurch entstand ein einzigartiger Tonfall – düster, humorvoll, introspektiv und gesellschaftskritisch zugleich. Besonders die Darstellung homosexueller Figuren wie David Fisher setzte neue Maßstäbe für queere Repräsentation im Fernsehen.
Die fünfte Staffel wurde von Beginn an als Abschluss geplant. Das Finale, in dem das zukünftige Lebensende aller Hauptfiguren chronologisch gezeigt wird, ging als Meilenstein in die Fernsehgeschichte ein. Es wurde vielfach ausgezeichnet und gilt als eine der stärksten letzten Episoden einer Serie überhaupt. Alan Ball sagte später, es sei ihm wichtig gewesen, die Figuren konsequent bis zum letzten Atemzug zu erzählen.
Six Feet Under beeinflusste zahlreiche spätere Serienformate und gilt bis heute als Paradebeispiel für das sogenannte Quality TV. Die Mischung aus schwarzem Humor, ernsten Themen und origineller Inszenierung machte sie zu einer der prägendsten Produktionen der frühen 2000er-Jahre.
Hinter den Kulissen
Die Dreharbeiten zu Six Feet Under fanden überwiegend in Los Angeles statt, wobei mehrere reale Schauplätze das fiktive Umfeld der Fisher-Familie prägten. Das zentrale Bestattungsinstitut – die Fisher & Sons Funeral Home – wurde nicht in einem Studio, sondern in einem echten Gebäude gedreht: einem viktorianischen Haus in der 2302 West 25th Street im Stadtteil West Adams. Das auffällige grün-weiße Haus diente in fast jeder Folge als ikonisches Zentrum der Serie und wurde auch für Außenaufnahmen genutzt. Für Innenräume wurde eine detailgetreue Nachbildung im Studio verwendet, die nahtlos an die realen Außenansichten anschließt.
Zahlreiche Straßenszenen und Begegnungen spielen in verschiedenen Stadtteilen von Los Angeles, etwa in Hollywood, Silver Lake oder Pasadena. Auch Friedhöfe, Parks und Wohngebiete im Umkreis wurden immer wieder für Außenaufnahmen herangezogen. Besonders auffällig ist die bewusste Inszenierung alltäglicher Schauplätze – etwa Tankstellen, Supermärkte oder Verkehrsinseln – als Orte existenzieller Gespräche, was dem urbanen Los Angeles eine eigene emotionale Tiefe verleiht. Die Kameraarbeit nutzte die Vielfalt der kalifornischen Metropole, um die innere Zerrissenheit der Figuren in eine visuell glaubhafte Umgebung einzubetten.
Die letzte Szene der Serie, die als eine der ikonischsten der TV-Geschichte gilt, wurde auf dem Angeles Crest Highway in den San Gabriel Mountains nördlich von L.A. gedreht. Die Weite der Landschaft unterstreicht hier den Abschied von Leben und die Metapher der letzten Reise. Insgesamt spiegelt die Auswahl der Drehorte die Ambivalenz der Serie selbst wider: zwischen dem Gewöhnlichen und dem Symbolischen, dem Realistischen und dem Transzendenten.
Drehorte
Die Sopranos: Wie Six Feet Under verbindet diese HBO-Serie tiefgründige Charakterstudien mit dunklem Humor und existenziellen Fragen – allerdings im Kontext der Mafia. Tony Sopranos Psychotherapie bietet Parallelen zu den emotionalen Innenleben der Fisher-Familie.
Mad Men: Diese vielfach preisgekrönte Serie über eine Werbeagentur in den 1960er Jahren fokussiert ebenso auf psychologische Tiefe, gesellschaftlichen Wandel und die innere Leere hinter äußerem Erfolg – mit ähnlich langsamer, aber fesselnder Erzählweise.
Rectify: Eine leise, intensive Serie über einen zu Unrecht verurteilten Mann, der nach 19 Jahren im Todestrakt zurück in seine Heimatstadt kehrt. Die melancholische Atmosphäre und das Nachdenken über Leben und Tod erinnern an Six Feet Under.
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