Netflix bestellt Trigger Point
Netflix hat sich in einem intensiven Bieterstreit gegen mehrere Konkurrenten – darunter Apple TV – durchgesetzt und die Rechte an der neuen Actionserie Trigger Point erworben. Der Streamer gab direkt eine Serienbestellung über zunächst acht Folgen auf, was in der Branche meist als klares Vertrauenssignal gilt. Hinter den Kulissen soll es eine harte Woche voller Verhandlungen gegeben haben, denn das Projekt wurde von mehreren Studios aktiv umworben. Dass Netflix am Ende die Nase vorn hatte, überrascht nicht wirklich – die Kombination aus A24, Showrunner Harrison Query und Hauptdarsteller Joel Edgerton ist nun mal ein starkes Paket.
Im Mittelpunkt von Trigger Point steht ein Team ehemaliger Mitglieder einer streng geheimen „Tier 1“-Spezialeinheit des US-Militärs. Angeführt werden sie von Red, gespielt von Joel Edgerton, der nach seiner Zeit im Dienst in die Welt privater Sicherheitsfirmen abrutscht. Was zunächst nach lukrativen Aufträgen klingt, verwandelt sich allerdings rasch in eine Zusammenarbeit mit kriminellen Netzwerken. Das FBI wird aufmerksam und setzt einen eigenen Ermittler auf die Gruppe an – ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel, jedoch mit militärischer Präzision und moralisch heiklen Entscheidungen. Genau diese Ambivalenz dürfte den Reiz der Handlung ausmachen.
Hinter dem Projekt steht Autor und Serienschöpfer Harrison Query, der sich in den letzten Jahren mit Drehbüchern wie Heads of State oder der Crime-Serie Unspeakable: The Murder of Jonbenet Ramsey einen Namen gemacht hat. Für Trigger Point übernimmt er zusätzlich die Aufgabe des Showrunners. Die Regie verantwortet Jeremy Saulnier – bekannt für Filme wie Green Room sowie Episoden von True Detective. Seine Handschrift steht oft für kantige Bilder, klaustrophobische Spannung und eine gewisse Härte. Dass Netflix ihn verpflichten konnte, dürfte Fans von präzise inszenierten Thrillern freuen.
Produziert wird die Serie von Joe Hipps für A24, jenem Studio, das in den vergangenen Jahren immer wieder Serienerfolge landete und im Streaminggeschäft stetig an Bedeutung gewinnt. Für Netflix ist Trigger Point ein weiterer Zugang aus einer Reihe jüngst gewonnener Bieterstreite. Im Herbst wanderten bereits Pagans von Joshua Zetumer, Black Hole – basierend auf den Graphic Novels von Charles Burns – sowie Rabbit, Rabbit mit Adam Driver zum Streaminganbieter. Die Aggressivität, mit der Netflix derzeit neue Projekte akquiriert, dürfte ein Hinweis darauf sein, dass man klare Lücken im eigenen Actionsegment schließen will.
Für Joel Edgerton markiert die neue Hauptrolle eine Rückkehr zu härteren, physisch anspruchsvollen Stoffen. International bekannt wurde der Australier unter anderem als Owen Lars in den „Star Wars“-Filmen und später in der Serie Obi-Wan Kenobi für Disney+. Zudem war er in Filmen wie Warrior, Zero Dark Thirty, Der große Gatsby oder Red Sparrow zu sehen. Aktuell steht er in der Hauptrolle der Sci-Fi-Serie Dark Matter bei Apple TV vor der Kamera. Dass Netflix sich genau ihn für Trigger Point gesichert hat, dürfte der Serie einiges an Aufmerksamkeit bringen – auch weil Edgerton in Thrillerstoffen oft besonders überzeugend ist.
Ein Starttermin wurde noch nicht bekanntgegeben. Die Produktion befindet sich aber in aktiver Vorbereitung, und Brancheninsider gehen davon aus, dass der Dreh relativ zügig beginnen soll. Und ja: Die Zutaten klingen nach einem weiteren Versuch, im hart umkämpften Actionserienmarkt ein echtes Zugpferd aufzubauen. Gut möglich, dass Netflix hier genau das richtige Timing erwischt hat.
24.11.2025, R. G.
