Warum wurde Gentefied abgesetzt?

Offizielle Absetzung nach zwei Staffeln
Die Netflix-Serie Gentefied wurde im Januar 2022 nach zwei Staffeln offiziell abgesetzt. Das Drama, das 2020 startete und sich um eine mexikanisch-amerikanische Familie im Stadtteil Boyle Heights in Los Angeles drehte, galt als kulturell bedeutend – wurde aber dennoch nicht verlängert. Die Serie wurde von Marvin Lemus und Linda Yvette Chávez geschaffen und von America Ferrera mitproduziert.
Was waren die Gründe?
Netflix selbst äußerte sich nicht im Detail. Brancheninsider vermuten eine Kombination aus niedrigen Zuschauerzahlen in wichtigen Märkten und einem fehlenden „globalen Aufhänger“ für die Plattform. Trotz starker Themen wie Gentrifizierung, Immigration und Identitätskonflikten konnte Gentefied international nicht genügend Streaming-Stunden generieren. Auch die Veröffentlichung der zweiten Staffel im November 2021 verlief eher still – ohne größere Werbekampagne.
Reaktionen der Fans
Viele Fans äußerten Enttäuschung, insbesondere lateinamerikanische Zuschauer:innen, die sich in der Serie erstmals realitätsnah repräsentiert fühlten. Auf Twitter trended #SaveGentefied kurzzeitig, begleitet von zahlreichen Posts über die Wichtigkeit authentischer Repräsentation in der Serienlandschaft. Auch Kritiker zeigten sich überrascht – gerade weil Gentefied regelmäßig für seine Dialoge, Figurenzeichnung und gesellschaftliche Relevanz gelobt wurde.
Wird es einen Abschlussfilm geben?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Abschlussfilm oder Spin-off geplant. Die Serienschöpfer bedankten sich bei den Fans und betonten in öffentlichen Statements, wie stolz sie auf die Produktion seien – trotz des abrupten Endes. Eine Übernahme durch andere Plattformen ist bislang nicht erfolgt.
Fazit
Gentefied war ein leises, aber wichtiges Serienprojekt über Familie, Herkunft und soziale Gerechtigkeit. Obwohl es thematisch den Zeitgeist traf, reichte die Reichweite offenbar nicht aus, um bei Netflix bestehen zu können. Die Absetzung markiert ein weiteres Beispiel dafür, wie schwierig es für kulturell spezifische Serien ist, sich gegen massentaugliche Unterhaltungsformate durchzusetzen.
R. G., 03.06.2025