Fernsehserie

Kritik / Rezension

"Chernobyl" wird für seine realistische Darstellung der Katastrophe, die authentischen Charaktere und die beklemmende Atmosphäre gelobt. Die Serie hebt die Schrecken der Nuklearkatastrophe hervor und zeigt die verheerenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Die Anerkennung für die historische Genauigkeit, die Schauspielleistungen und die einfühlsame Herangehensweise hat zu positiven Bewertungen geführt. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass die Serie möglicherweise nicht für alle Zuschauer geeignet ist, da sie intensive und beklemmende Szenen zeigt. Wie sehen diese Miniserie sehr positiv bei 85 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Hinter den Kulissen

Die Produktion von "Chernobyl" war ein großangelegtes Unterfangen, das detailgetreue Nachbildungen der Ereignisse und Orte erforderte. Regisseur Johan Renck und Drehbuchautor Craig Mazin legten großen Wert auf die Authentizität der Darstellung und die atmosphärische Wirkung. Die Set-Designer nutzten fluoreszierende Lampen, um die düstere Atmosphäre der Kernkraftwerke und die Schwere der Katastrophe zu unterstreichen.

Die Dreharbeiten fanden in Litauen statt, wo Teile des zerstörten Reaktors und der Umgebung detailgetreu nachgebaut wurden. Historische Genauigkeit in der Darstellung des Unglücks war ein zentrales Anliegen der Produktion. Die kreative Entscheidung, eine realistische und zugleich packende Darstellung der Ereignisse zu liefern, spiegelt sich in jedem Aspekt der Serie wider, von den lebensechten Sets bis zur präzisen Kameraführung von Jakob Ihre.

Die visuellen Effekte spielten eine entscheidende Rolle dabei, die zerstörerischen Auswirkungen der Explosion darzustellen, ohne dabei die erzählerische Tiefe zu vernachlässigen. Die Serie erreichte damit eine beeindruckende Balance zwischen dramatischer Darstellung und technischer Präzision.

Drehorte

Die Miniserie "Chernobyl" aus dem Jahr 2019 wurde überwiegend in Litauen und teilweise in der Ukraine gedreht, um die Ereignisse der Nuklearkatastrophe von 1986 authentisch darzustellen.

Ein zentraler Drehort war die Stadt Vilnius in Litauen. Das Wohnviertel Fabijoniškės diente als Kulisse für die Stadt Pripyat, da die Architektur der Sowjetzeit dort noch gut erhalten ist. Die dichten Plattenbauten boten eine passende Umgebung für die Evakuierungsszenen.

Für die Darstellung des Kernkraftwerks Tschernobyl nutzte das Produktionsteam das stillgelegte Kernkraftwerk Ignalina in Litauen. Dieses Kraftwerk, oft als "Schwester von Tschernobyl" bezeichnet, weist eine ähnliche Bauweise und Reaktortechnologie auf, was zur Authentizität der Szenen beitrug.

Zusätzliche Aufnahmen entstanden in der Ukraine, um die Atmosphäre und das Umfeld der Katastrophe realistisch einzufangen. Die Kombination dieser Drehorte ermöglichte es, die historischen Ereignisse detailgetreu nachzubilden.

Besetzung im Detail

Jared Harris, geboren am 24. August 1961 in London, England, ist ein renommierter Schauspieler, bekannt für seine Rollen in Filmen und Serien wie "Mad Men" und "The Crown". In "Chernobyl" übernimmt er die Rolle des Valery Legasov, einem sowjetischen Inorganic Chemist und einer der ersten, die die Katastrophe von Chernobyl begreifen und Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen zu minimieren.

Stellan Skarsgård, geboren am 13. Juni 1951 in Göteborg, Schweden, ist ein erfahrener Schauspieler, der in einer Vielzahl von internationalen und schwedischen Filmen mitgewirkt hat. In "Chernobyl" spielt er Boris Shcherbina, den stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der Sowjetunion, der die Regierungskommission zur Kontrolle der Katastrophenfolgen leitet.

Emily Watson, geboren am 14. Januar 1967 in London, England, ist eine preisgekrönte Schauspielerin, die für ihre tiefgründigen Charakterdarstellungen in Filmen wie "Breaking the Waves" bekannt ist. In der Serie "Chernobyl" verkörpert sie Ulana Khomyuk, eine sowjetische Kernphysikerin, die entscheidend dazu beiträgt, die Ursache der Katastrophe aufzudecken.

Preise / Auszeichnungen

Chernobyl hat bedeutende Anerkennung in der Film- und Fernsehindustrie erhalten und mehrere hochkarätige Preise gewonnen:

• Golden Globe Awards 2020: Beste Fernsehserie – Limitierte Serie oder Fernsehfilm.
• Golden Globe Awards 2020: Bester Nebendarsteller in einer Serie, limitierten Serie oder einem Fernsehfilm - Stellan Skarsgård.
• Primetime Emmy Awards 2019: Beste Limitierte Serie.
• Primetime Emmy Awards 2019: Bestes Drehbuch für eine Limitierte Serie, Film oder Dramatisches Special - Craig Mazin.
• Primetime Emmy Awards 2019: Beste Regie für eine Limitierte Serie, Film oder Dramatisches Special - Johan Renck.

Diese Auszeichnungen unterstreichen die herausragende Leistung der Cast und Crew von Chernobyl und bestätigen die Serie als wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung historischer Ereignisse.

Filmfehler und historische Unstimmigkeiten

Die HBO-Serie "Chernobyl" ist für ihre dramatische und eindringliche Darstellung bekannt, hat jedoch einige historische Unstimmigkeiten:

• Strahlungsbedingte Blutungen: Die Darstellung von Alexander Yuvchenko, der nach Strahlungskontakt blutet, ist eine dramatische Zuspitzung. In Wirklichkeit verursacht Strahlung keine sofortigen starken Blutungen.
• Ulana Khomyuk: Eine fiktive Figur, die die vielen Wissenschaftler repräsentiert, die mit Legasov gearbeitet haben. Ihre Handlungen und Freizügigkeiten in der Serie sind historisch nicht belegt.
• Die Brücke des Todes: Die Geschichte, dass alle Menschen, die von dieser Brücke aus den Unfall beobachteten, starben, ist wahrscheinlich eine urbane Legende.
• Helikopterabsturz: In der Serie stürzt ein Helikopter ab, nachdem er über den Reaktor geflogen ist. Tatsächlich ereignete sich der Absturz unter anderen Umständen und war nicht direkt durch Strahlung verursacht.
• Anatoly Dyatlov: Wird als Hauptantagonist dargestellt, was von einigen als übertrieben angesehen wird. Die Katastrophe war nicht das Ergebnis der Handlungen einer einzelnen Person, sondern komplexerer systemischer Probleme.

Diese kreativen Freiheiten wurden teilweise genutzt, um die dramatische Wirkung zu erhöhen, können jedoch die historische Genauigkeit beeinträchtigen. Die Serie wird dennoch für ihre fesselnde Darstellung gelobt.