Fernsehserie

Kritik & Rezension

"Eternauta" beeindruckt mit seiner dichten Atmosphäre und einer realistischen Darstellung von Katastrophe und Überlebenskampf. Die Serie verwebt Sci-Fi-Elemente mit einem postapokalyptischen Setting, das besonders durch seine lateinamerikanische Prägung besticht. Ricardo Darín überzeugt in der Hauptrolle mit emotionaler Tiefe und glaubwürdigem Spiel. Auch die Regie von Bruno Stagnaro sorgt für ein intensives Erzähltempo und spannende Wendungen.

Der Aufbau der Handlung bleibt dabei stets nachvollziehbar, ohne an Komplexität zu verlieren. Besonders gelungen ist die audiovisuelle Umsetzung: Der Soundtrack unterstreicht die Stimmung, und die Kameraarbeit hebt das Bedrohliche der Situation wirkungsvoll hervor. Fernsehserien.tv vergibt nach einem Ersteindruck starke 83 von 100 Punkten – ein Muss für Sci-Fi-Fans mit Sinn für sozialkritische Stoffe.

Daten & Fakten

Originaltitel: El Eternauta
Produktionsland: Argentinien
Erscheinungsdatum: 30. April 2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 6
Regie: Bruno Stagnaro
Hauptdarsteller: Ricardo Darín, Carla Peterson, César Troncoso
Weitere Besetzung: Andrea Pietra, Ariel Staltari, Marcelo Subiotto, Claudio Martínez Bel, Orianna Cárdenas, Mora Fisz komplette Besetzung
Genre: Science-Fiction, Drama, Postapokalypse
Streaming-Plattform: Netflix

Hinter den Kulissen

Die Netflix-Serie El Eternauta ist eine ambitionierte Adaption der legendären argentinischen Graphic Novel von Héctor Germán Oesterheld und Francisco Solano López. Regisseur und Drehbuchautor Bruno Stagnaro, unterstützt von Co-Autor Ariel Staltari, bringt die Geschichte in die Gegenwart und bleibt dabei dem Geist des Originals treu. Im Mittelpunkt steht Juan Salvo, verkörpert von Ricardo Darín, der mit einer Gruppe Überlebender in Buenos Aires gegen eine tödliche, außerirdische Bedrohung kämpft, nachdem eine toxische Schneefallkatastrophe Millionen das Leben gekostet hat.​

Die Serie wurde vollständig in Buenos Aires gedreht und nutzt über 35 reale Drehorte sowie modernste virtuelle Produktionsmethoden, um die postapokalyptische Atmosphäre authentisch einzufangen. Dabei wurden umfangreiche digitale Scans der Stadt erstellt und in virtuelle Umgebungen umgesetzt, um die düstere Stimmung der Vorlage zu bewahren.

Stagnaro betont die Bedeutung des kollektiven Handelns in der Serie, ein zentrales Thema des Originals, das während der argentinischen Militärdiktatur entstand. Die Serie wird als bedeutender Meilenstein für die argentinische Filmindustrie angesehen und ist die bisher größte Investition von Netflix in eine lateinamerikanische Produktion. ​

El Eternauta ist nicht nur eine Science-Fiction-Serie, sondern auch ein kulturelles Ereignis, das die Geschichte Argentiniens reflektiert und gleichzeitig universelle Themen wie Solidarität und Widerstand behandelt. Die Serie verspricht, sowohl Fans der Original-Graphic-Novel als auch ein internationales Publikum zu begeistern.

Drehorte

Die Dreharbeiten zur argentinischen Science-Fiction-Serie Eternauta fanden vollständig in und um Buenos Aires statt und nutzten gezielt die vielfältige urbane Struktur der Hauptstadt, um das postapokalyptische Szenario eindrucksvoll umzusetzen. Besonders prägnant war der Einsatz des Viertels Palermo, dessen architektonische Mischung aus Alt- und Neubauten eine visuell dichte Kulisse für die gespenstisch leergefegten Straßen bot. Auch Recoleta, mit seinen herrschaftlichen Fassaden und von Bäumen gesäumten Alleen, lieferte das passende Bild für eine Welt, die von einer tödlichen Katastrophe heimgesucht wurde.

Ein weiterer zentraler Drehort war das Viertel La Boca, dessen sonst farbenfrohe Straßen in der Serie eine bedrückende Atmosphäre entfalten. Für Szenen, die in improvisierten wissenschaftlichen Einrichtungen oder Schutzräumen spielen, griff die Produktion auf das Gelände der Universidad de Buenos Aires zurück. Die dortigen Gebäude wurden für die Dreharbeiten entsprechend umgestaltet und boten den idealen Rahmen für technisch anmutende Settings.

Ergänzt wurden die Außenaufnahmen durch aufwendig konstruierte Sets in Industriehallen am Stadtrand. Hier entstanden viele Sequenzen mit Spezialeffekten, etwa die Darstellung des tödlichen Schneefalls oder die Begegnungen mit den außerirdischen Invasoren. Insgesamt tragen die sorgfältig ausgewählten und kreativ inszenierten Drehorte maßgeblich zur beklemmenden Atmosphäre der Serie bei und verleihen Eternauta eine eindringliche visuelle Authentizität, die weit über das Genre hinaus Wirkung zeigt.

Besetzung im Detail

Ricardo Darín, geboren am 16. Januar 1957 in Buenos Aires, ist einer der bedeutendsten und renommiertesten Schauspieler Argentiniens. Bereits mit zehn Jahren stand er gemeinsam mit seinen Eltern auf der Bühne und wurde in den 1980er-Jahren durch zahlreiche Fernsehserien zum gefeierten Publikumsliebling. Ab den 1990er-Jahren etablierte sich Darín im Kino mit anspruchsvollen Rollen und wurde international bekannt durch Filme wie Nine Queens (2000), Son of the Bride (2001), The Aura (2005) und insbesondere The Secret in Their Eyes (2009), der einen Oscar als bester fremdsprachiger Film gewann. Für seine Leistung in Truman (2015) wurde er mit dem Goya als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Auch als Regisseur und Produzent war Darín erfolgreich, etwa mit dem Film La señal. Er ist mit der Produzentin Florencia Bas verheiratet und Vater von zwei Kindern, darunter der ebenfalls bekannte Schauspieler Chino Darín. In der Serie Eternauta übernimmt er die Hauptrolle des Juan Salvo.

Carla Peterson wurde am 6. April 1974 in Córdoba, Argentinien, geboren und zählt zu den bekanntesten Schauspielerinnen des Landes. Nach einer kurzen Zeit in den USA, wo sie Tanzunterricht nahm, begann sie ihre Karriere in den 1990er-Jahren im argentinischen Fernsehen. Den Durchbruch schaffte sie mit Hauptrollen in Erfolgsserien wie Lalola, Los exitosos Pells und 100 días para enamorarse. Auch im Kino war sie regelmäßig präsent, etwa in Medianeras, 2+2 oder Animal. Petersons vielseitiges Talent wurde mit mehreren Martín-Fierro- und Clarín-Preisen ausgezeichnet. Neben ihrer Schauspielkarriere engagiert sie sich auch im Theater und wirkte in zahlreichen Bühnenproduktionen mit. Privat ist sie seit 2011 mit dem argentinischen Politiker Martín Lousteau verheiratet; das Paar hat einen Sohn. Peterson gilt als eine der profiliertesten Künstlerinnen Argentiniens, die sowohl in komödiantischen als auch dramatischen Rollen überzeugt.