Geschichte der Liebe – Detaillierte Inhaltsangaben aller Folgen
Hier findest du alle Episoden mit ausführlichen Inhaltsangaben – von der Steinzeit bis in die Gegenwart.
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Staffel 1
Folge 1: Steinzeit – Am Anfang war die Lust
Die Reise beginnt in den Höhlen der Steinzeit. Forschungen zeigen, dass frühe Menschen zwar auf Nähe und Partnerschaft setzten, doch mit der Sesshaftwerdung verschoben sich die Rollen. Männer verteidigten Besitz, Frauen wurden stärker auf Mutterschaft reduziert – der Keim des Patriarchats. Eigentum wurde wichtig, und damit auch die Kontrolle über Nachkommen. Während Männer sich mehr Freiheiten nahmen, gerieten Frauen in Abhängigkeit. Berichtet wird auch von Raubzügen, bei denen Frauen verschleppt wurden – eine Praxis, die zu Gewalt und Rache führte.
Folge 2: Antike – Sex und Macht
In Ägypten, Griechenland und Rom setzt sich die Vorherrschaft der Männer durch. Ehen werden arrangiert, Liebe spielt selten eine Rolle. Töchter sollen unberührt in die Ehe gehen, während Söhne vorab Erfahrungen sammeln – eine doppelte Moral. Frauen gelten vor allem als Gebärende, ihr Beitrag zum Staat: möglichst viele Kinder für Heer und Wohlstand. Als die Geburtenzahlen sanken, griff Kaiser Augustus zu strengen Ehegesetzen. Doch die Menschen wollten sich nicht vorschreiben lassen, wie sie zu lieben oder mit wem sie Familie zu gründen hatten. Seine Regeln blieben letztlich ohne Wirkung.
Folge 3: Mittelalter – Verbotene Begierde
Die Kirche erklärte Lust zur Sünde – erlaubt war nur Sex zur Fortpflanzung. Trotzdem lebten viele ihr Begehren im Verborgenen aus, was Bußbücher belegen. Mönche und Nonnen sollten enthaltsam leben, doch es kam zu Verstößen. Das Zölibat brachte der Kirche auch materiellen Vorteil, da Priester ohne Erben ihr Vermögen an die Institution hinterließen. Zugleich schärfte die Kirche ihre Kontrolle: Ehen mussten kirchlich geschlossen werden, Scheidungen waren fast unmöglich. Homosexualität wurde geächtet, Prostituierte wurden verstoßen – während einige Bischöfe eigene Bordelle betrieben. Doppelmoral pur.
Folge 4: Aufklärung – Die Macht der Gefühle
Mit dem Aufstieg des Bürgertums gewinnt die romantische Liebe an Bedeutung. Gefühle bestimmen nun häufiger die Partnerwahl. In England beginnt im 18. Jahrhundert eine Art erste sexuelle Revolution: Pornografische Schriften kursieren, Bordelle boomen, Herrenklubs entstehen. Frauen bleiben davon meist ausgeschlossen. Nach der Französischen Revolution bröckeln die starren Grenzen zwischen den Schichten. Viele wollen selbst entscheiden, wen sie lieben oder heiraten. Doch für Homosexuelle blieb die Freiheit ein unerfüllter Traum.
Folge 5: Moderne – Die sexuelle Befreiung
Das 20. Jahrhundert bringt Freud, Hirschfeld und Sanger – Namen, die für Umbrüche in der Sexualgeschichte stehen. Freud macht Lust zur Triebfeder allen Handelns, Hirschfeld kämpft gegen den Paragrafen 175, Sanger fordert das Recht auf Abtreibung. Mit der Antibabypille beginnt die sexuelle Revolution: Frauen erlangen neue Selbstbestimmung, Bewegungen für Gleichberechtigung und Minderheitenrechte gewinnen an Stärke. Heute sorgen Internet und Dating-Apps für Vielfalt an Beziehungen. Doch gesellschaftliche Widerstände bleiben – die Freiheit ist größer, aber nicht grenzenlos.