Fernsehserie
Hannibal

Inhaltsangabe
"Hannibal" taucht in die komplexe Beziehung zwischen dem genialen Psychiater Dr. Hannibal Lecter und dem jungen FBI-Profiler Will Graham ein. Lecter, der selbst ein heimlicher Serienmörder ist, wird zu Grahams engstem Vertrauten in der Jagd auf andere Serienmörder. Die psychologische Manipulation erreicht ein explosives Niveau, als Graham beginnt, Lecters wahre Natur zu ahnen.
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„Hannibal“ ist eine visuell atemberaubende Serie, die es schafft, den Zuschauer durch ihre ästhetische Darstellung von Gewalt
und ihre psychologische Tiefe zu fesseln. Mads Mikkelsen bringt eine unheimliche Präsenz in seine Rolle ein, die sowohl fasziniert
als auch erschreckt. Die Serie ist eine Meisterklasse in Sachen Spannung und Erzählkunst, die in jeder Hinsicht beeindruckt. Fernsehserien.tv vergibt
84 von 100 Punkten.
Kritik & Rezension
Originaltitel: HannibalDaten & Fakten
Produktionsland: Vereinigte Staaten
Erscheinungsjahre: 2013–2015
Genre: Psychothriller, Krimi, Drama, Horror
Originalsprache: Englisch
Anzahl der Staffeln: 3
Anzahl der Folgen: 39
Regie: Bryan Fuller
Hauptdarsteller: Mads Mikkelsen als Dr. Hannibal Lecter, Hugh Dancy als Will Graham, Laurence Fishburne als Jack Crawford
komplette Besetzung
Produktionsunternehmen: Living Dead Guy Productions, Gaumont International Television
Erstausstrahlung: 4. Apr. 2013 auf NBC
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 30. Sep. 2013 auf Puls 4
Status: abgesetzt
Die Entstehung von „Hannibal“ war von Anfang an ein ambitioniertes Unterfangen: Serienerfinder Bryan Fuller hatte die Rechte an Thomas Harris’ Romanfiguren erworben – mit Ausnahme von Clarice Starling – und nutzte sie, um eine stilisierte, visuell herausragende Interpretation des Serienkillers Hannibal Lecter zu schaffen. Statt bloßer Adaption setzte die Produktion auf eine atmosphärisch dichte, künstlerisch inszenierte Erzählweise, die sich in Kameraführung, Farbgestaltung und der metaphorischen Bildsprache zeigte.
Besonders beachtet wurden die detailreichen Setdesigns – etwa Hannibals Wohnung, die mit europäischen Antiquitäten, Kunstwerken und ausgeklügelten Lichtszenarien ausgestattet wurde. Die Kostümabteilung arbeitete eng mit Mads Mikkelsen zusammen, dessen maßgeschneiderte Anzüge zur ikonischen Optik der Figur beitrugen und den Kontrast zwischen kultivierter Fassade und innerer Grausamkeit visuell unterstrichen.
Die Darstellung der kunstvoll inszenierten Morde wurde von einem eigens engagierten Beraterteam entwickelt, das sich aus forensischen Experten, Bildhauern und Spezialeffektkünstlern zusammensetzte. Ziel war es, eine verstörende, aber ästhetisch faszinierende Bildwelt zu schaffen, die den psychologischen Horror in visuelle Kunst verwandelte. Auch das Thema Kulinarik spielte eine zentrale Rolle: Für die Essensszenen wurde die renommierte Food-Stylistin Janice Poon verpflichtet, die jedes Gericht so komponierte, dass es gleichermaßen verführerisch wie abgründig wirkte – Hannibals Kannibalismus als ästhetisches Stilmittel.
Trotz starker Kritiken, internationaler Preise und einer leidenschaftlichen Fangemeinde wurde die Serie nach drei Staffeln beendet. Die Entscheidung des US-Senders NBC beruhte laut Produzenten auf einem Missverhältnis zwischen Produktionskosten und Quoten im linearen Fernsehen. Sowohl Mads Mikkelsen als auch Hugh Dancy äußerten wiederholt Interesse an einer Fortsetzung – etwa als Kinofilm oder über eine Streamingplattform. Bis heute gilt „Hannibal“ als eine der visuell kühnsten und stilistisch ambitioniertesten Serien der 2010er-Jahre.
Hinter den Kulissen
Toronto, Kanada: Die Mehrzahl der Innen- und Außenaufnahmen wurde hier realisiert.
Florence, Italien: Einige Schlüsselszenen wurden in dieser historischen Stadt gedreht.
USA: Verschiedene Locations, einschließlich natürlicher und urbaner Kulissen, kamen zum Einsatz.
Vilnius, Litauen: Diente als Kulisse für einige der europäischen Szenen.
Drehorte
Mindhunter: Diese von David Fincher mitentwickelte Serie über die Anfänge des FBI-Profilings in den 1970er-Jahren besticht durch eine ähnlich psychologische Herangehensweise an Serienmörder wie „Hannibal“. Die ruhige, stilvolle Inszenierung und der Fokus auf Täter-Psychologie machen sie zur idealen Ergänzung.
Bates Motel: Die Vorgeschichte zum Kultfilm „Psycho“ schildert die unheimliche Beziehung zwischen Norman Bates und seiner Mutter. Wie „Hannibal“ bietet sie eine dichte Atmosphäre, psychologische Tiefe und ein perfides Spiel mit Schuld, Wahnsinn und Identität.
The Fall – Tod in Belfast: In dieser britischen Serie jagt Gillian Anderson als kühle Ermittlerin einen intelligenten Serienmörder (Jamie Dornan). Die intensive psychologische Dynamik zwischen Täter und Ermittlerin erinnert stark an die Beziehung zwischen Will Graham und Hannibal Lecter.
True Detective (Staffel 1): Die erste Staffel dieser Anthologie-Serie mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson gilt als Meilenstein des düsteren Ermittlungsfernsehens. Philosophische Dialoge, verstörende Morde und moralische Abgründe verbinden sie thematisch mit „Hannibal“.
Dexter: Auch diese Kultserie stellt einen Serienmörder in den Mittelpunkt – allerdings aus dessen Perspektive. Der moralische Zwiespalt, die Doppelleben und das Katz-und-Maus-Spiel mit Ermittlern überschneiden sich thematisch mit „Hannibal“, wenn auch tonal etwas leichter.
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Zuschauerkommentare
„Hannibal ist für mich mehr Kunstwerk als Serie – selten habe ich derart stilisierte Gewalt gesehen, die dennoch nie zum Selbstzweck verkommt. Mads Mikkelsen ist als Lecter brillant und furchteinflößend.“
„Schade, dass die Serie nach Staffel 3 endet – sie hätte mehr verdient. Die Dialoge, die düstere Atmosphäre und das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hannibal und Will sind auf höchstem Niveau.“