Pippi Langstrumpf
Daten und Fakten zum Astrid-Lindgren Serienklassiker
Originaltitel: Pippi LångstrumpDaten & Fakten
Deutscher Titel: Pippi Langstrumpf
Produktionsland: Schweden, Deutschland
Originalsprache: Schwedisch
Premiere (weltweit): 08.02.1969 (Sveriges Television)
Deutsche TV-Premiere: 31.10.1971 (ARD / Das Erste)
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 13 (Originalfassung) / 21 (deutsche Fassung)
Länge pro Folge: ca. 27–28 Minuten
Regie: Olle Hellbom
Drehbuch: Astrid Lindgren, Olle Hellbom
Vorlage: Kinderbücher „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren
Produktion: Nord Art AB, Sveriges Radio AB, Svensk Filmindustri, Beta Film, Hessischer Rundfunk, ORF u. a.
Hauptdarsteller: Inger Nilsson, Pär Sundberg, Maria Persson
Weitere Besetzung: Beppe Wolgers, Margot Trooger, Hans Clarin, Paul Esser, Göthe Grefbo, Ulf G. Johnsson, Fredrik Ohlsson, Öllegård Wellton u. a.
komplette Besetzung
Genre: Kinderserie, Familienserie, Abenteuerserie
Streaming-Plattform: ursprünglich TV-Ausstrahlung; später auf DVD/Blu-ray und zeitweise bei verschiedenen Streamingdiensten verfügbar
Pippi Langstrumpf lebt allein in der Villa Kunterbunt – ohne Eltern, aber mit ihrem Pferd „Kleiner Onkel“ und dem Affen Herr Nilsson. Das Mädchen mit den roten Zöpfen, den Sommersprossen und der unbändigen Kraft stellt die kleine schwedische Stadt gehörig auf den Kopf, weil sie sich weder an Konventionen noch an die Erwartungen der Erwachsenen hält. Als die Geschwister Tommy und Annika Settergren Pippi kennenlernen, entdecken sie eine Welt, in der Sachensuchen, Jahrmarktbesuche und spontane Ausflüge zu großen Abenteuern werden. Immer wieder versucht Fräulein Prysselius, unterstützt von den Polizisten Kling und Klang, Pippi in ein Kinderheim zu bringen, scheitert aber an deren Einfallsreichtum und Freiheitsdrang. In späteren Episoden führen Pippis Erlebnisse sogar hinaus auf die Meere, wenn sie ihren Vater Kapitän Langstrumpf vor Seeräubern retten will, und auf eine „Walze“-Reise durchs Land, bei der Pippi, Tommy und Annika auf eigene Faust unterwegs sind. Freundschaft, Fantasie und der Wunsch, Kind bleiben zu dürfen, bilden dabei den roten Faden, der alle Episoden miteinander verbindet.
Inhaltsangabe
Pippi Langstrumpf ist eine der wenigen Kinderserien, die über Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer Strahlkraft verloren hat. Das liegt vor allem an Inger Nilsson, deren Spiel die Figur frech, verletzlich und warmherzig zugleich wirken lässt und damit sehr nah an der literarischen Vorlage von Astrid Lindgren bleibt. Die Inszenierung von Olle Hellbom setzt auf ein ruhiges Erzähltempo, viel Raum für Dialoge und handgemachte Effekte – aus heutiger Sicht ungewöhnlich langsam, aber ideal, um Figuren und Atmosphäre wirken zu lassen. Besonders stark ist die Serie, wenn Pippis kindliche Logik die Erwachsenenwelt entlarvt und Themen wie Autorität, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung nebenbei miterzählt werden. Einzelne Begriffe und Darstellungen – insbesondere in den Südsee- und Piratenepisoden – wirken aus heutiger Perspektive überholt, was in neueren Veröffentlichungen teilweise angepasst wurde, ändert aber nichts am Kern der Geschichte. Die auf 21 Episoden erweiterte deutsche Fassung schafft es, die TV-Serie und die Kinostoffe stimmig zu verbinden, auch wenn man die unterschiedlichen Ursprünge bei genauerem Hinsehen erkennt. Insgesamt bleibt Pippi Langstrumpf ein herausragender
zeitloser Klassiker des Kinderfernsehens, dessen Charme und Botschaften auch heute noch funktionieren – das spiegelt sich in unserer Bewertung von 93 von 100 Punkten gut wider.
Kritik & Rezension
Trailer
Episodenguide
Staffel 1
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Die Fernsehserie Pippi Langstrumpf wurde 1968 nach den Kinderbüchern von Astrid Lindgren produziert und 1969 erstmals im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt. Regie führte Olle Hellbom, der zuvor bereits andere Lindgren-Stoffe umgesetzt hatte und auch hier eng mit der Autorin zusammenarbeitete. Inger Nilsson wurde nach einem großen Casting unter tausenden Bewerberinnen für die Titelrolle ausgewählt und prägte mit ihrem Spiel das Bild der Figur weit über Schweden hinaus. Gemeinsam mit Pär Sundberg als Tommy und Maria Persson als Annika entstand ein Trio, das bis heute als Inbegriff der Lindgren-Verfilmungen gilt.
Ursprünglich entstand eine 13-teilige TV-Serie für das schwedische Fernsehen. Die deutsche Fassung, auf die sich diese Serienseite bezieht, besteht jedoch aus 21 Folgen. Der Grund: Aus dem Serienmaterial wurden zunächst Kinofilme wie Pippi Langstrumpf und Pippi geht von Bord zusammengeschnitten, später folgten eigenständige Filme wie Pippi in Taka-Tuka-Land und Pippi außer Rand und Band. Für die deutsche Fernsehauswertung wurden diese Filmhandlungen wieder in mehrere Episoden zerlegt und mit den ursprünglichen 13 Serienfolgen kombiniert. So ergibt sich die deutsche Zählweise mit 21 Episoden, die sowohl die TV-Serie als auch die Kinostoffe umfasst.
Kennzeichnend für die Produktion ist die enge deutsch-schwedische Zusammenarbeit: Einige Rollen – etwa Fräulein Prysselius oder die Einbrecher Donner-Karlsson und Blom – wurden mit deutschen Schauspielern besetzt, deren Szenen für die schwedische Ausstrahlung nachsynchronisiert wurden. Für den deutschen Markt entstand zudem das Titellied „Hey, Pippi Langstrumpf“, das sich deutlich vom schwedischen Original unterscheidet und selbst Kultstatus erreichte. Inger Nilsson arbeitete später zeitweise außerhalb der Branche, kehrte aber unter anderem mit der ZDF-Reihe Der Kommissar und das Meer vor die Kamera zurück – für viele Zuschauer bleibt sie jedoch untrennbar mit Pippi Langstrumpf verbunden.
Hinter den Kulissen
Die Außenaufnahmen von Pippi Langstrumpf entstanden überwiegend auf der Ostseeinsel Gotland, insbesondere in und um die Hansestadt Visby. Die engen Gassen, die Stadtmauer und der Marktplatz prägten das Bild der namenlosen Kleinstadt, in der Pippi, Tommy und Annika leben. Viele Szenen, in denen die Kinder durch die Stadt streifen, auf dem Markt unterwegs sind oder ihren Schabernack mit Erwachsenen treiben, wurden hier gedreht und verleihen der Serie ihr typisches skandinavisches Flair.
Die Villa Kunterbunt selbst – im Original Villa Villekulla – steht heute im Freizeitpark Kneippbyn südlich von Visby. Das Haus diente als zentrale Außenkulisse: Hier spielt sich ein Großteil der Szenen rund um Pippis Zuhause, den Garten und den berühmten Zaun ab. Ursprünglich befand sich das Gebäude an einem anderen Standort auf Gotland und wurde später in den Park versetzt, wo es bis heute als Attraktion besichtigt werden kann. Die Innenaufnahmen der Villa entstanden hingegen in Studios, wo die Räume für die Dreharbeiten nachgebaut wurden.
Weitere Drehorte der Serie und der später eingebundenen Filmhandlungen verteilen sich auf andere Regionen Skandinaviens. So wurden Kletterszenen und Felspassagen unter anderem im Steinbruch Stenhamra bei Stockholm gedreht, während Winter- und Schneeszenen an Orten wie dem norwegischen Røros entstanden. Küsten- und Hafenmotive für die Seeräuber- und Südseeepisoden wurden an verschiedenen schwedischen Drehorten realisiert. Zusammen ergibt sich ein visuell sehr greifbares Bild von Landschaften in Schweden und Norwegen, das bis heute Fans anzieht, die auf den Spuren von Pippi Langstrumpf reisen.
Drehorte
Inger Nilsson wurde am 4. Mai 1959 im schwedischen Kisa geboren und wurde als Kinderdarstellerin durch ihre Rolle als Pippi Langstrumpf weltbekannt. Mit nur acht Jahren wurde sie für die TV-Serie und die dazugehörigen Filme ausgewählt und prägte mit ihrem Auftritt das Bild der Figur über Generationen. Nach dem Ende der Dreharbeiten arbeitete sie zunächst als Sekretärin, kehrte aber später zum Schauspiel zurück und stand für Theaterproduktionen sowie Film- und Fernsehrollen vor der Kamera. Im deutschsprachigen Raum erlangte sie ab 2007 erneut größere Bekanntheit durch ihre Rolle als Gerichtsmedizinerin Ewa in der ZDF-Krimireihe Der Kommissar und das Meer. Trotz weiterer Arbeiten bleibt Pippi Langstrumpf die Rolle, mit der sie am engsten verbunden ist und die ihr einen festen Platz in der Fernsehgeschichte gesichert hat.
Besetzung im Detail
Michel aus Lönneberga: Ebenfalls nach Astrid Lindgren entstanden, erzählt diese Serie von den Streichen des Bauernjungen Michel in Småland. Wie Pippi Langstrumpf verbindet sie ländliche Idylle mit kindlichem Unfug und zeigt eine Kindheit, in der Fantasie und Eigenwilligkeit wichtiger sind als perfekte Manieren.
Wir Kinder aus Bullerbü: In dieser Lindgren-Verfilmung stehen der Alltag und die Abenteuer einer Kindergruppe in einem schwedischen Dorf im Mittelpunkt. Das entschleunigte Erzählen, der Fokus auf Freundschaft und das warme Schwedenbild machen die Serie zu einer idealen Ergänzung für alle, die Pippis Welt mögen.
Ronja Räubertochter: Die Geschichte der Räubertochter Ronja bietet – ähnlich wie Pippi – eine starke, eigenständige Mädchenfigur, die ihren eigenen Weg geht und sich gegen die Erwartungen der Erwachsenen stellt. Die Mischung aus Naturaufnahmen, mystischen Elementen und emotionalen Konflikten spricht Zuschauer an, die in Pippi Langstrumpf mehr sehen als nur harmlose Kinderei.
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Zuschauerkommentare
„Eines meiner hightlights in der Kindheit. Sehe ich auch heute noch gerne.“
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