Serien mit Isabelle Adjani
Wer ist Isabelle Adjani?
Isabelle Adjani gilt als eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des französischen Kinos. Geboren am 27. Juni 1955 in Paris als Tochter eines algerischen Vaters und einer deutschen Mutter, wuchs sie zweisprachig in der Nähe von Paris auf. Ihren Durchbruch feierte sie bereits als junge Schauspielerin mit der Titelrolle in François Truffauts „Die Geschichte der Adèle H.“ (1975), für die sie eine Oscar-Nominierung erhielt. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie fünfmal mit dem César als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet – ein bis heute unübertroffener Rekord in Frankreich. Adjani ist bekannt für ihre intensive Darstellung verletzlicher und komplexer Figuren, die oft zwischen Genie und Wahnsinn changieren. Neben ihren Filmrollen war sie immer wieder in TV-Produktionen zu sehen und bleibt bis heute eine außergewöhnlich präsente Persönlichkeit der französischen Schauspielszene.
Wichtige Serien mit Isabelle Adjani:
Unter der schwarzen Sonne (2025, Netflix):
In dieser französischen Netflix-Serie spielt Isabelle Adjani die Rolle der Béatrice Lasserre, die Ehefrau eines ermordeten Patriarchen. Die Serie folgt der jungen Alba, die einen Job auf einem Blumenhof annimmt und sich plötzlich in einem Mordfall wiederfindet – ausgerechnet das Opfer ist ihr leiblicher Vater. Adjanis Figur steht dabei im Zentrum eines familiären Netzes aus Intrigen, Erbschaftsstreit und dunklen Geheimnissen. Ihre Darstellung bringt Eleganz, Härte und emotionale Ambivalenz in das Mystery-Drama. „Unter der schwarzen Sonne“ kombiniert Thriller-Elemente mit psychologischem Tiefgang und wurde am 9. Juli 2025 weltweit auf Netflix veröffentlicht. Die Kritiken loben besonders Adjanis Präsenz als eisige Matriarchin mit verletzlichem Kern.
Diane de Poitiers (2022, France Télévisions):
In dem opulenten Historien-Mehrteiler über die Mätresse des französischen Königs Heinrich II. verkörpert Adjani die Titelrolle der Diane de Poitiers. Die Serie zeigt den politischen Einfluss und das strategische Geschick einer Frau, die über Jahrzehnte hinweg am Hof agierte. Adjani gibt der Figur eine faszinierende Mischung aus Eleganz, Weitsicht und emotionaler Tiefe. Ihre Darstellung wurde in Frankreich breit rezipiert – auch wegen der Anspielungen auf ihr eigenes öffentliches Image als zeitlose Diva mit verletzlichem Kern.
Capitaine Marleau – Nie wieder sterben (2018, France 3):
In einer Folge der beliebten französischen Krimireihe „Capitaine Marleau“ spielte Isabelle Adjani eine Gastrolle als undurchsichtige Verdächtige in einem emotional komplexen Fall. Ihre Rückkehr ins Fernsehen wurde mit großer Aufmerksamkeit bedacht – die Folge erreichte über sieben Millionen Zuschauer und bewies, dass Adjani auch im Serienformat nichts von ihrer Präsenz verloren hat.
Call My Agent! – Dix pour cent (2017, Netflix):
Im Rahmen eines Meta-Auftritts spielt Adjani in der dritten Staffel eine fiktive Version ihrer selbst. Die Serie erlaubt dabei einen selbstironischen Blick auf ihr öffentliches Image, ihren Perfektionismus und die Tücken des Agentendaseins. Der Auftritt zählt zu den beliebtesten der Serie und zeigt, wie klug Adjani mit ihrer eigenen Ikonografie umgeht.
Weitere Serienauftritte:
- Aïcha (2011) – Nebenrolle in der TV-Miniserie von Yamina Benguigui
Isabelle Adjanis Fernsehrollen sind seltener als ihre Filmauftritte, dafür aber fast immer von besonderem Gewicht. Ob als historische Figur, als Diva im Spiegelbild oder als gebrochene Heldin – sie schafft es, ihre Rollen mit Intensität, Intelligenz und Tiefe zu füllen.
Kommende Projekte & Ausblick
Auch 2025 bleibt Isabelle Adjani aktiv. Mit „Natacha (presque) hôtesse de l'air“ steht ein neues Comedy-Drama-Projekt in Aussicht, das in Frankreich bereits im Gespräch ist. Zudem ist sie Teil des Netflix-Films „Diebinnen“ (Voleuses), der Ende 2023 erschien und in dem sie in einer Nebenrolle mit pointierter Ironie glänzt. Kritiker spekulieren über eine weitere Serienrolle in einem noch nicht betitelten Streamingprojekt, das sich um die französische Politik drehen soll. Adjani, die sich auch in gesellschaftspolitischen Debatten immer wieder positioniert, bleibt eine der spannendsten Persönlichkeiten im europäischen Kulturraum – mit offenem Ausgang, wohin ihre kreative Reise als Nächstes führt.
R. G., 11.07.2025