Serien mit Jennifer Lawrence
Wer ist Jennifer Lawrence?
Jennifer Lawrence ist eine der bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Generation – ausgezeichnet mit dem Oscar, gefeiert in Blockbustern wie „Die Tribute von Panem“ und gleichzeitig verankert im unabhängigen Autorenkino. Geboren am 15. August 1990 in Indian Hills, Kentucky, begann Lawrence ihre Karriere früh und setzte sich mit bemerkenswerter Zielstrebigkeit gegen Hollywoods Standards durch. Sie gilt als ebenso charismatisch wie bodenständig, als humorvoll wie kompromisslos, wenn es um Rollenwahl, Gagen oder gesellschaftspolitisches Engagement geht.
Schon als Teenager zog sie für Castings nach New York, übernahm erste TV-Rollen und fand schnell Anschluss an größere Projekte. International bekannt wurde sie mit ihrer Rolle in „Winter’s Bone“ (2010), die ihr mit 20 Jahren ihre erste Oscar-Nominierung einbrachte. Der ganz große Durchbruch kam durch die Hauptrolle der Katniss Everdeen in der Hunger-Games-Reihe. Nebenbei bewies sie Wandlungsfähigkeit in Filmen wie „Silver Linings Playbook“, „American Hustle“ oder „Joy“. Auch abseits der Leinwand bleibt Lawrence sichtbar – als Mitgründerin der Produktionsfirma Excellent Cadaver, als Aktivistin für Gleichstellung und als Stimme gegen Korruption und Machtmissbrauch in der Branche.
Wichtige Serien mit Jennifer Lawrence:
The Bill Engvall Show (2007–2009, TBS):
Ihre erste feste Serienrolle spielte Jennifer Lawrence als Lauren Pearson, die schlagfertige Teenagertochter einer Mittelklassefamilie. Die Sitcom zeigte sie in einem ganz anderen Licht als spätere dramatische Kinorollen – komödiantisch, alltagsnah und mit starkem Timing. Trotz des konventionellen Formats war sie das klare Highlight der Serie und bewies schon früh, wie präzise sie mit Pointen und Emotionen umgehen kann. Ihre Darstellung brachte ihr den Young Artist Award ein und ebnete den Weg für weitere Rollenangebote.
Medium (2007, NBC):
Lawrence hatte zwei Gastauftritte in der Mystery-Serie „Medium“, in denen sie komplexe jugendliche Rollen spielte. Besonders auffällig war ihre Intensität in Szenen, die psychologisch vielschichtiges Spiel verlangten – ein früher Hinweis auf ihr Talent, emotionale Prozesse authentisch zu verkörpern.
Cold Case (2007, CBS):
In der Folge „A Dollar, a Dream“ trat Jennifer Lawrence als Abby Bradford auf – ein Opfer aus einem ungelösten Mordfall. In der für die Serie typischen Rückblendenstruktur zeigte Lawrence eine eindringliche Performance und nutzte die kurze Screentime, um eine bleibende Figur zu hinterlassen.
Monk (2006, USA Network):
In einem sehr frühen Gastauftritt spielte sie in „Mr. Monk and the Big Game“ eine Cheerleaderin bzw. das Maskottchen der Schule. Auch wenn es sich um eine Minirolle handelte, wurde ihr Auftritt in Fankreisen schnell zu einer Entdeckung – auch, weil man im Nachhinein die spätere Superstar-Aura erkennen konnte.
Saturday Night Live (2013, NBC):
Jennifer Lawrence übernahm einmalig die Moderation von SNL, wo sie in Sketchen ihre komödiantische Seite zeigte – schlagfertig, ironisch und selbstironisch. Besonders ihr Sketch über eine „Post-Hunger-Games-Karriereberatung“ wurde viral. Der Auftritt zeigte, dass sie nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Entertainerin funktioniert.
Jimmy Kimmel Live! (2017, ABC):
Für eine Folge übernahm Lawrence das Hosting von Jimmy Kimmels Late-Night-Show. In typischer Manier kommentierte sie das Tagesgeschehen, interviewte Gäste und machte aus dem Format eine sehr persönliche, sympathische Veranstaltung. Es war ein Auftritt, der deutlich machte, wie präsent sie auch abseits fiktionaler Rollen sein kann.
Die Tribute von Panem – Eine filmische Saga in Serienform
Obwohl „Die Tribute von Panem“ ursprünglich als Kinofilmreihe produziert wurde, entfaltet sich das dystopische Epos mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle über vier Filme hinweg wie eine eng verzahnte, vielschichtige Dramaserie. In der Rolle der Katniss Everdeen wuchs Lawrence buchstäblich mit ihrer Figur – von der zurückhaltenden Jägerin zur politischen Symbolfigur, deren Entwicklung emotional, psychologisch und erzählerisch in Episodenstruktur erzählt wird.
Jeder Teil der Reihe – von The Hunger Games (2012) über Catching Fire (2013) bis zu Mockingjay – Teil 1 (2014) und Teil 2 (2015) – baut dramaturgisch klar aufeinander auf. Wie in einer gut konstruierten Serie erleben Zuschauer die schrittweise Emanzipation der Hauptfigur, begleitet von wiederkehrenden Nebenfiguren, wechselnden Machtstrukturen und moralischen Konflikten. Jennifer Lawrence trägt die Erzählung mit einer Präsenz, die ihrer Figur über den gesamten Verlauf hinweg emotionale Tiefe und Authentizität verleiht.
Rückblickend lässt sich die Hunger-Games-Reihe als eine der ersten filmischen Produktionen verstehen, die das serielle Erzählen in Blockbuster-Form etablierte – mit klaren Staffel-ähnlichen Bögen, starken Cliffhangern und einer Hauptfigur, die das Publikum über Jahre hinweg begleitet hat. Für viele war Katniss Everdeen die erste Identifikationsfigur in einer neuen Ära weiblich geprägter Erzählformen – nicht zuletzt dank Jennifer Lawrence’ vielschichtiger Darstellung.
Weitere Serienauftritte:
Neben diesen Haupt- und Gastrollen trat Jennifer Lawrence auch in anderen TV-Formaten auf, meist in Interviews oder Specials. In ihrer frühen Karriere leistete sie punktuelle Arbeiten für Werbespots, kleine Produktionen und Jugendformate – eine Basis, auf der sie ihren beispiellosen Aufstieg aufbaute.
- Company Town (2006, nicht ausgestrahlt) – Pilotfilm, Nebenrolle
- Entourage (2007, uncredited) – Komparsenrolle
- Various Award Shows & Promos – regelmäßige Auftritte seit 2010
Jüngste und kommende Projekte & Ausblick
Jennifer Lawrence hat sich nach einigen Jahren gemischter Filmauftritte wieder als eine der prägendsten Schauspielerinnen Hollywoods etabliert – nicht nur vor der Kamera, sondern auch als Produzentin gesellschaftlich relevanter Inhalte. Ihre Projekte zeigen eine klare künstlerische Linie: komplexe Frauenfiguren, politisches Engagement und die Bereitschaft, Risiken einzugehen.
Aktuell steht sie mit „Die, My Love“ (2025) im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Das psychologische Drama von Lynne Ramsay feierte im Mai 2025 Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ariana Harwicz. Lawrence spielt darin eine junge Mutter, die mit postpartaler Psychose kämpft – eine tief verstörende Rolle, für die sie viel Anerkennung erhielt. Kritiker lobten ihre Darstellung als emotional fordernd und bemerkenswert kontrolliert zugleich. In Cannes gab es minutenlange stehende Ovationen; viele sehen den Film als möglichen Oscar-Kandidaten.
Bereits 2024 war Lawrence als Executive Producerin an der aufrüttelnden Dokumentation „Zurawski v. Texas“ beteiligt. Der Film beleuchtet die rechtlichen Hürden für Frauen, die in konservativen US-Bundesstaaten wie Texas keinen Zugang zu notwendigen medizinischen Abtreibungen erhalten. Die Produktion wurde unter anderem von Hillary und Chelsea Clinton mitgetragen und auf mehreren Festivals präsentiert. Lawrence nutzt ihre mediale Reichweite gezielt, um das Thema reproduktiver Selbstbestimmung weiter in den Fokus zu rücken.
Darüber hinaus treibt sie mit ihrer Produktionsfirma Excellent Cadaver neue Filmideen voran. Konkrete Titel wurden bisher nicht angekündigt, doch Branchenquellen berichten von mehreren Projekten mit politischer oder gesellschaftlicher Thematik, die derzeit in Entwicklung sind. Lawrence hat mehrfach betont, künftig verstärkt Geschichten zu realisieren, in denen Frauenfiguren mehr sind als Klischees – mutig, widersprüchlich und relevant.
Ob als Schauspielerin oder Produzentin – Jennifer Lawrence beweist 2025 erneut, dass sie sich nicht auf vergangenen Erfolgen ausruht. Vielmehr sucht sie künstlerische Tiefe, inhaltliche Bedeutung und die Freiheit, Hollywood nach ihren eigenen Maßstäben mitzugestalten.
R. G., 26.05.2025
