Fernsehserie

Kritik & Rezension

„Unter der schwarzen Sonne“ überzeugt mit einer dichten, emotional aufgeladenen Atmosphäre und bestechender Bildsprache. Die Provence wird hier nicht als Postkartenidylle, sondern als Kulisse für Intrigen, Schuld und familiäre Abgründe inszeniert. Besonders Ava Baya und Isabelle Adjani liefern starke Performances ab – verletzlich und bedrohlich zugleich. Die Regie von Marie Jardillier und Edouard Salier findet einprägsame Bilder für den inneren Zerfall ihrer Figuren. Zwar entfaltet sich die Handlung eher langsam, doch gerade diese Langsamkeit erzeugt Spannung und Nachhall. Die Mystery-Elemente fügen sich elegant in das psychologische Drama ein. Wir vergeben 84 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: Soleil noir (früherer Arbeitstitel: Qui sème le vent)
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsdatum: 09.07.2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 6
Regie: Marie Jardillier, Edouard Salier
Drehbuch: Nils-Antoine Sambuc
Hauptdarsteller: Ava Baya, Isabelle Adjani, Thibault de Montalembert, Guillaume Gouix, Louise Coldefy, Claire Romain, Simon Ehrlacher
komplette Besetzung
Genre: Thriller, Mystery, Drama
Streaming-Plattform: Netflix

Hinter den Kulissen

Die Serie „Unter der schwarzen Sonne“ entstand als Koproduktion mehrerer europäischer Partnerstudios und wurde vollständig in Südfrankreich produziert. Marie Jardillier und Edouard Salier setzten bei der Regie auf intensive Schauspielarbeit, lange Einstellungen und natürliche Lichtführung. Der Fokus lag auf einer intimen, fast theaterhaften Inszenierung, die die psychologische Tiefe der Handlung betont. Isabelle Adjani, die für ihre selektive Rollenauswahl bekannt ist, kehrte für diese Serie zurück ins Zentrum einer TV-Produktion. Die Dreharbeiten erstreckten sich über fünf Monate – mit Unterbrechungen durch Wetterkapriolen in der Provence. Besonders hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit zwischen Kamerateam und Szenenbild, die gemeinsam die sinnliche Welt des Blumenhofs erschufen.

Drehorte

Die Serie „Unter der schwarzen Sonne“ wurde in der südfranzösischen Region Provence gedreht. Im Zentrum der Handlung steht ein Blumenhof, der sich auch visuell in den Szenen widerspiegelt – mit typischen Lavendelfeldern, sanften Hügellandschaften und ländlichen Gebäuden. Auch wenn keine exakten Ortsnamen wie Bonnieux oder Apt offiziell bestätigt wurden, lässt sich anhand der Bildsprache der Serie und einschlägiger Medienberichte ableiten, dass die blühenden Landschaften der Provence authentisch eingefangen wurden.

Einige Szenen spielen auf einem fiktiven Blumenhof, der laut Produktionsangaben teils in echten Höfen, teils in Studiokulissen gedreht wurde. Die Kombination aus realer Naturkulisse und gezieltem Setbau trägt maßgeblich zur Atmosphäre der Serie bei – das Idyll der südfranzösischen Landschaft steht im bewussten Kontrast zu den familiären und emotionalen Abgründen der Handlung.

Besetzung im Detail

Isabelle Adjani, geboren am 27. Juni 1955 in Paris, ist eine der bedeutendsten Schauspielerinnen Frankreichs. Mit fünf Césars als beste Hauptdarstellerin hält sie bis heute einen Rekord in der französischen Filmgeschichte. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1975 in François Truffauts Die Geschichte der Adèle H., für die sie als bis dahin jüngste Schauspielerin eine Oscar-Nominierung erhielt. Adjanis Karriere ist geprägt von intensiven, oft tragisch aufgeladenen Rollen wie in Possession, Ein mörderischer Sommer, Camille Claudel oder Die Bartholomäusnacht. Ihre deutsch-algerische Herkunft sowie ihre ausdrucksstarke Leinwandpräsenz machten sie zu einer Symbolfigur für künstlerische und kulturelle Ambivalenz. Neben ihrer Filmarbeit war sie auch immer wieder auf Theaterbühnen erfolgreich und engagiert sich gelegentlich politisch – etwa gegen Rassismus oder für Frauenrechte. Auch in reiferen Jahren bleibt sie eine herausragende Charakterdarstellerin, wie ihr Auftritt in der Serie Unter der schwarzen Sonne eindrucksvoll zeigt.