Fernsehserie

Kritik & Rezension

Vergessene Helden des Zweiten Weltkriegs ist eine eindringliche Dokumentation, die mit einer Wertung von 82 von 100 Punkten überzeugt. Besonders gelungen sind die authentischen Schilderungen der Veteranen und deren Nachfahren. Die visuelle Aufbereitung der historischen Ereignisse schafft es, den Zuschauer emotional zu fesseln. Kritische Anmerkungen gibt es für den teils übermäßigen Einsatz von Spielszenen, die den dokumentarischen Anspruch etwas verwässern. Die historischen Analysen namhafter Experten verleihen der Serie jedoch viel Substanz. Erzähler Idris Elba bringt die Geschichten mit der nötigen Würde und Kraft auf den Punkt. Insgesamt bietet die Serie einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte.

Daten & Fakten

Originaltitel: The Color of Victory: Heroes of WW2
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsdatum: 2024
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 4
Regie: Shianne Brown, Adeyemi Michael
Hauptdarsteller: Ishmel Bridgeman, David Ajao, Chima Akpa
Weitere Besetzung: Francesco Di Rauso, Keiren Hamilton-Amos, Joshua Riley
Genre: Dokumentarfilm, Drama
Streaming-Plattform: National Geographic, Disney+

Hinter den Kulissen

Die Produktion der Serie „Vergessene Helden des Zweiten Weltkriegs“ (*Originaltitel: Erased: WW2’s Heroes of Color) war geprägt von einem tiefen persönlichen Engagement und einem klaren Ziel: die oft übersehenen Geschichten von Soldaten of Color während des Zweiten Weltkriegs ins Rampenlicht zu rücken.​

Idris Elba, der als Erzähler und ausführender Produzent fungierte, brachte eine besondere emotionale Tiefe in das Projekt ein. Sein Großvater diente im Zweiten Weltkrieg, doch es existieren keine Fotos oder detaillierten Geschichten über dessen Erfahrungen. Diese Lücke in der Familiengeschichte motivierte Elba, die Serie zu realisieren, um anderen Familien die Möglichkeit zu geben, ihre Geschichten zu erzählen und zu bewahren. ​

Die Serie wurde von October Films in Zusammenarbeit mit Elbas Produktionsfirma 22Summers produziert. Jede Episode wurde von einem anderen Regisseur inszeniert, wobei Shianne Brown die Episode über den D-Day leitete. Die Produktion legte großen Wert auf Authentizität, indem sie historische Aufnahmen, Tagebucheinträge und Interviews mit Nachfahren der porträtierten Soldaten integrierte. Diese Kombination aus Archivmaterial und persönlichen Berichten ermöglichte es, die Geschichten lebendig und nachvollziehbar zu erzählen. ​

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Darstellung der psychologischen Auswirkungen, die die Soldaten nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer erlebten. Viele von ihnen kehrten in Gesellschaften zurück, die ihnen trotz ihres Dienstes weiterhin mit Diskriminierung begegneten. Diese Aspekte wurden sensibel und eindringlich in der Serie behandelt, um ein umfassendes Bild der Erfahrungen dieser Helden zu zeichnen. ​

Die Produktion von „Vergessene Helden des Zweiten Weltkriegs“ stellt einen bedeutenden Beitrag zur Aufarbeitung und Anerkennung der Leistungen von Soldaten of Color dar und bietet einen tiefgreifenden Einblick in bislang wenig beleuchtete Kapitel der Kriegsgeschichte.

Drehorte

Die Dokumentarserie „Vergessene Helden des Zweiten Weltkriegs“ (Originaltitel: Erased: WW2’s Heroes of Color) wurde mit großer Sorgfalt an authentischen Schauplätzen und in historisch nachempfundenen Kulissen gedreht, um die oft übersehenen Geschichten von Soldaten of Color während des Zweiten Weltkriegs zum Leben zu erwecken.​

Für die Episode über den Angriff auf Pearl Harbor wurden Szenen an Bord historischer Schiffe und in nachgebauten Teilen der USS West Virginia gedreht, um die Heldentaten von Doris Miller und anderen afroamerikanischen Matrosen realistisch darzustellen. Die Produktion nutzte dabei Originalaufnahmen und Reenactments, um die Atmosphäre des 7. Dezember 1941 einzufangen.​

Die D-Day-Episode konzentriert sich auf das 320th Barrage Balloon Battalion, die einzige rein schwarze Kampfeinheit am D-Day. Drehorte für diese Folge waren unter anderem Küstenabschnitte in Frankreich, die den Stränden der Normandie ähneln, um die Landung und den Einsatz der Sperrballons authentisch darzustellen. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Darstellung von Waverly Woodson Jr., einem Sanitäter, der trotz eigener Verletzungen zahlreiche Kameraden versorgte.​

Für die Episode über die Schlacht von Dünkirchen wurden Szenen in Küstenregionen gedreht, die die Evakuierung der alliierten Truppen durch die indische Force K6 realistisch nachbilden. Dabei kamen auch historische Fahrzeuge und Ausrüstungen zum Einsatz, um die Bedingungen der Zeit möglichst genau zu rekonstruieren.​

Die Folge zur Ardennenoffensive beleuchtet die Rolle des 761st Tank Battalion, bekannt als die „Black Panthers“. Drehorte für diese Episode waren unter anderem bewaldete Gebiete, die die winterlichen Bedingungen der Ardennen nachempfinden. Besonderes Augenmerk lag auf der Darstellung von Johnnie Stevens, einem Panzerkommandanten, der in einem Sherman-Panzer kämpfte.​

Die Produktion legte großen Wert auf historische Genauigkeit und Authentizität, indem sie Originalschauplätze, Nachbauten und Reenactments kombinierte. Durch die sorgfältige Auswahl der Drehorte und die Einbindung von Zeitzeugenberichten sowie Archivmaterial gelingt es der Serie, die Geschichten der vergessenen Helden des Zweiten Weltkriegs eindrucksvoll zu erzählen.