Warum wurde Mindhunter abgesetzt?

Auf Eis gelegt statt offiziell abgesetzt
Die Netflix-Serie Mindhunter, ein düsterer Psychothriller rund um die Anfänge der FBI-Profiler, wurde nach zwei Staffeln nicht fortgesetzt. Obwohl keine formelle Absetzung kommuniziert wurde, erklärte Regisseur David Fincher im Februar 2023, dass eine dritte Staffel nicht mehr zur Debatte steht. Netflix hat das Projekt damit faktisch beendet.
Was waren die Gründe?
Fincher, der maßgeblich für Stil und Ton der Serie verantwortlich war, gab an, dass hohe Produktionskosten und ein nicht ausreichender Zuschauerzuspruch zur Entscheidung führten. Obwohl die Serie bei Kritikern gefeiert wurde, sei sie laut Fincher "eine der teuersten Produktionen pro Zuschauer" gewesen. Der Aufwand habe sich für Netflix wirtschaftlich nicht gelohnt.
Reaktionen der Fans
Für viele Zuschauer ist das abrupte Ende ein herber Verlust: Mindhunter genießt unter Serienfans Kultstatus und wird regelmäßig in Bestenlisten genannt. Auf Plattformen wie Reddit, Twitter und YouTube wurden jahrelang Theorien zur Fortsetzung diskutiert. Die detaillierte Darstellung realer Serienmörder – von Ed Kemper bis BTK – sorgte für Faszination und Gänsehaut zugleich.
Wird es jemals weitergehen?
David Fincher erteilte einer Rückkehr der Serie zuletzt eine klare Absage. In einem Interview betonte er: „Ich bin sehr stolz auf die beiden Staffeln. Aber es war für Netflix einfach zu teuer.“ Auch die Hauptdarsteller wurden bereits 2020 aus ihren Verträgen entlassen. Die Hoffnung auf einen Filmabschluss oder ein Spin-off ist damit verschwindend gering.
Fazit
Mindhunter war ein außergewöhnliches Serienprojekt, das sich durch psychologische Tiefe, präzise Inszenierung und atmosphärische Dichte auszeichnete. Doch auch Qualität schützt nicht vor ökonomischen Realitäten: Die Serie bleibt unvollendet – und ist damit ein Paradebeispiel für Streaming-Titel, die trotz Exzellenz keinen kommerziellen Atem haben.
R. G., 01.06.2025