Warum wurde Rom abgesetzt?

Offizielle Beendigung nach zwei Staffeln
Die aufwendig produzierte Historienserie Rom (Originaltitel: Rome) wurde 2005–2007 von HBO, BBC und Rai produziert – und trotz Kritikerlob und starker Fanbasis nach nur zwei Staffeln eingestellt. Die letzte Episode wurde am 22. November 2007 ausgestrahlt. Bereits Mitte 2006 hatte HBO angekündigt, dass die zweite Staffel die letzte sein werde.
Was waren die Gründe?
Der Hauptgrund war das enorme Budget: Die erste Staffel verschlang laut Produzenten rund 100 Millionen US-Dollar – rund 8 bis 10 Millionen pro Folge. Auch wenn die Serie erfolgreich startete, konnte sie die Kosten für HBO und BBC langfristig nicht rechtfertigen. Ursprünglich waren fünf Staffeln geplant, doch die aufwändigen Kulissen und historischen Details verursachten selbst für Premium-TV-Verhältnisse außergewöhnlich hohe Ausgaben.
Hinzu kam, dass die zweite Staffel unter Zeitdruck geschrieben wurde, nachdem HBO schon während der Dreharbeiten zur ersten Staffel erste Zweifel äußerte. Serienschöpfer Bruno Heller verdichtete daher viele historische Ereignisse, um die Geschichte noch abschließen zu können. Für ein offenes Ende oder eine mögliche Fortsetzung blieb kaum Spielraum.
Reaktionen der Fans
Die Absetzung stieß weltweit auf Enttäuschung – insbesondere bei Historien- und HBO-Fans. Rom hatte sich durch seine Authentizität, Figurenzeichnung und Ausstattung schnell Kultstatus erarbeitet. Die Einstellung wurde vielfach als „strategischer Fehler“ bewertet. Serienmacher Bruno Heller sagte später in Interviews, es sei rückblickend "ein riesiger Fehler" gewesen, die Serie nicht fortzusetzen. Auch HBO äußerte sich später selbstkritisch.
Gab es Pläne für einen Abschlussfilm?
Ja – nach dem Serienaus wurden konkrete Pläne für einen Kino-Fortsetzungsfilm verfolgt. Bruno Heller schrieb ein Drehbuch, das die Handlung rund um Gaius Octavius alias Augustus weiterführen sollte. Kevin McKidd und Ray Stevenson sollten erneut als Lucius Vorenus und Titus Pullo auftreten. Doch das Projekt wurde nie realisiert. 2007 wurden nach einem Brand Teile des Sets in den Cinecittà-Studios zerstört, was das Vorhaben zusätzlich erschwerte.
Fazit
Rom bleibt ein Meilenstein der Fernsehgeschichte – visuell herausragend, dramaturgisch ambitioniert und historisch mutig. Doch genau dieser Anspruch machte die Serie auch teuer und schwer finanzierbar. Ihre Einstellung war das Resultat aus hohen Produktionskosten, verkürzter Planung und vorschneller Entscheidung durch die Studios. Für viele Zuschauer bleibt Rom eine unvollendete Legende.
R. G., 15.06.2025