Fernsehserie

Kritik & Rezension

Wayward – Unberechenbar beeindruckt mit einer beklemmenden Atmosphäre und einer dichten Inszenierung, die an Serien wie Sharp Objects erinnert. Mae Martin liefert in ihrer Doppelrolle als Hauptdarsteller und Co-Showrunner eine glaubhafte, nuancierte Darstellung ab. Besonders die Themen Machtmissbrauch und psychische Gewalt werden in der Serie auf beklemmend reale Weise aufgegriffen. Das Zusammenspiel zwischen Mae Martin, Alyvia Alyn Lind und Toni Collette gehört zu den Highlights der ersten Staffel. Auch visuell setzt die Serie auf reduzierte, düstere Bilder und schafft damit eine durchgehend intensive Stimmung. Für ihre kritische Auseinandersetzung mit der „Teen Correction“-Industrie und ihre darstellerische Qualität vergeben wir vorab 84 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: Wayward
Produktionsland: Kanada
Erscheinungsdatum: 25.09.2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 6
Regie: Mae Martin, Ryan Scott
Hauptdarsteller: Mae Martin, Toni Collette, Sarah Gadon, Sydney Topliffe, Alyvia Alyn Lind
Weitere Besetzung: Brandon Jay McLaren, Patrick Kwok-Choon, Mark McKinney
komplette Besetzung
Genre: Thriller, Drama, Mystery
Streaming-Plattform: Netflix

Hinter den Kulissen

Die Serie Wayward wurde von Mae Martin gemeinsam mit Ryan Scott entwickelt und unter dem Arbeitstitel Tall Pines in Toronto gedreht. Ziel war es, eine gesellschaftskritische Erzählung über Missbrauch in Erziehungseinrichtungen zu schaffen – inspiriert von realen Berichten über die „Troubled Teen Industry“. Der Produktionszeitraum erstreckte sich von Juli bis Oktober 2024. Showrunner Martin brachte persönliche Erfahrungen in das Drehbuch ein und setzte auf ein kreatives Team, das überwiegend aus Kanadierinnen bestand. Besonders betont wurde während der Dreharbeiten ein respektvoller Umgang mit den heiklen Themen sowie eine realistische Darstellung psychischer Auswirkungen.

Drehorte

Gedreht wurde Wayward – Unberechenbar überwiegend in der kanadischen Metropole Toronto sowie in der Kleinstadt Millbrook in der Provinz Ontario. Die Produktion nutzte verschiedene urbane und ländliche Schauplätze, um die fiktive, abgelegene Kleinstadt „Tall Pines“ atmosphärisch glaubwürdig umzusetzen. Besonders die ruhigen Straßenzüge und historischen Fassaden von Millbrook dienten als Kulisse für zentrale Szenen rund um die rätselhafte Erziehungsakademie und das lokale Polizeirevier. Am 10. Juli 2024 wurden dort mehrere Sequenzen auf der King Street East gedreht – ein ganzer Abschnitt wurde eigens für den Dreh abgesperrt.

Parallel fanden von Juli bis Oktober 2024 umfangreiche Studio- und Außenaufnahmen in Toronto statt. Dabei kamen leerstehende Schulgebäude, abgelegene Waldstücke sowie bewusst schlicht gehaltene Wohngebiete zum Einsatz, die in Kombination mit gezielter Lichtgestaltung die bedrückende, oft klaustrophobische Atmosphäre der Serie unterstreichen. Toronto bot den idealen Mix aus technischer Infrastruktur und wandelbarer Umgebung – entscheidend für die düstere Bildsprache, die Wayward so eindringlich macht. Durch die bewusste Isolation und die Kombination urbaner Enge mit naturbelassener Weite entstand ein Setting, das die psychologische Spannung der Handlung auch visuell transportiert.

Besetzung im Detail

Mae Martin, geboren am 2. Mai 1987 in Toronto, ist ein kanadischer Comedian, Schauspieler und Autor. Bekannt wurde Martin durch das semi-autobiografische Netflix-Projekt Feel Good, das ebenfalls Themen wie Trauma, Identität und Abhängigkeit aufgreift. In Wayward führt Martin nicht nur Regie und spielt die Hauptrolle, sondern bringt auch persönliche Erfahrungen aus dem eigenen Leben in die Geschichte ein. Die Darbietung als Polizist Alex Dempsey wird von Kritikern als intensiv und differenziert gelobt. Mit diesem Projekt erweitert Mae Martin das eigene Portfolio um ein düsteres, gesellschaftlich relevantes Drama, das klar macht: Hier steckt mehr als Comedy-Talent.