Fernsehserie

Kritik & Rezension

"Dying for Sex" ist eine außergewöhnlich bewegende Miniserie, die mit bemerkenswerter Leichtigkeit über schwerwiegende Themen wie Krankheit, Verlust und Selbstfindung erzählt. Statt die Tragik in den Vordergrund zu rücken, gelingt es der Serie, Mollies Geschichte mit Humor, Wärme und einem tiefen Sinn für Menschlichkeit zu gestalten. Michelle Williams liefert eine brillante, nuancenreiche Darstellung ab, die sowohl Mollies Lebensfreude als auch ihre tiefsten Ängste authentisch einfängt und den Zuschauer emotional mitnimmt.

Das feinfühlige Drehbuch und die behutsame Regie bewahren stets die Balance zwischen Trauer und Hoffnung, ohne in Sentimentalität oder Klischees zu verfallen. Besonders die Dynamik zwischen Molly und ihrer besten Freundin Nikki (Jenny Slate) sorgt für entwaffnende, oft humorvolle Momente, die den schweren Stoff auflockern und gleichzeitig emotional vertiefen. "Dying for Sex" feiert das Leben in all seinen widersprüchlichen Facetten – mutig, offen und ehrlich. Für diese herausragende Umsetzung vergeben wir starke 86 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: Dying for Sex
Produktionsland: USA
Erscheinungsdatum: 4. April 2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 8
Regie: Shannon Murphy, Chris Teague
Hauptdarsteller: Michelle Williams, Jenny Slate, Rob Delaney, David Rasche, Jay Duplass
Weitere Besetzung: Esco Jouléy, Kelvin Yu, Sissy Spacek
Genre: Drama
Streaming-Plattform: Disney+

Hinter den Kulissen

"Dying for Sex" basiert auf dem gleichnamigen Podcast von Nikki Boyer, die auch in der Serie einen Cameo-Auftritt hat. Die Produktion wurde stark von den persönlichen Erfahrungen der realen Molly Kochan geprägt. Serienschöpferin Liz Meriwether betonte, dass die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit eine der größten Herausforderungen war.

Michelle Williams engagierte sich intensiv in der Vorbereitung und sprach unter anderem mit engen Freunden von Molly Kochan, um deren Persönlichkeit authentisch zu erfassen.

Drehorte

Die Miniserie „Dying for Sex“ wurde vollständig in New York City gedreht, wobei insbesondere das Viertel Clinton Hill in Brooklyn als Hauptdrehort diente. Die Entscheidung, die Serie in New York statt im ursprünglich geplanten Los Angeles zu drehen, wurde getroffen, um Hauptdarstellerin Michelle Williams die Möglichkeit zu geben, während der Produktion näher bei ihrer Familie zu sein. Williams erklärte in einem Interview, dass die Verlegung des Drehorts nach Brooklyn es ihr erleichterte, Beruf und Familie zu vereinbaren, da die Showrunnerin Liz Meriwether ebenfalls nach Brooklyn zog.​

Clinton Hill, bekannt für seine Mischung aus historischen Brownstone-Häusern und modernen Apartmentkomplexen, bot eine authentische Kulisse für die Serie. Die ruhigen Straßen, charmanten Cafés und die lebendige Nachbarschaft spiegeln die emotionale Reise der Protagonistin Molly wider, die nach ihrer Krebsdiagnose ein neues Leben beginnt. Die Dreharbeiten fanden von Februar bis April 2024 statt, wobei das frühlingshafte Ambiente die thematische Erneuerung und Transformation der Hauptfigur unterstrich .​

Obwohl die realen Ereignisse, auf denen die Serie basiert, in Los Angeles stattfanden, verlieh die Verlegung des Schauplatzes nach New York der Geschichte eine neue Dynamik. Die urbane Umgebung von Brooklyn verstärkte die Themen Selbstfindung und Befreiung, die im Zentrum der Serie stehen. Die Entscheidung für New York als Drehort ermöglichte es dem Produktionsteam, eine visuell ansprechende und emotional resonante Atmosphäre zu schaffen, die die intime und persönliche Geschichte von Molly Kochan wirkungsvoll unterstützt.

Besetzung im Detail

Michelle Williams wurde am 9. September 1980 in Kalispell, Montana, geboren. Sie gewann bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter Golden Globes und Emmys, für Filme wie "Brokeback Mountain", "My Week with Marilyn" und die Miniserie "Fosse/Verdon". In "Dying for Sex" brilliert sie erneut in einer komplexen und emotional aufgeladenen Hauptrolle.

Jenny Slate, geboren am 25. März 1982, ist bekannt für ihre vielseitige Karriere als Schauspielerin und Komikerin. Sie spielte unter anderem in "Obvious Child" und "Parks and Recreation" und verleiht in "Dying for Sex" der Figur Nikki viel Herz und Humor.

Eine reale Geschichte

"Dying for Sex" basiert auf der bewegenden Lebensgeschichte von Molly Kochan, die nach einer Krebsdiagnose im Endstadium beschloss, ihr Leben radikal zu verändern. Ursprünglich gefangen in einer langen, aber sexlosen Ehe, wagte sie den mutigen Schritt in ein neues, selbstbestimmtes Leben voller Abenteuer und Selbstentdeckung. Ihre Erfahrungen teilte sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Nikki Boyer in einem gleichnamigen Podcast, der schnell eine große Fangemeinde gewann.

Mollys Reise war geprägt von Offenheit, Humor und der tiefen Auseinandersetzung mit Themen wie Sexualität, Intimität und dem nahenden Tod. Trotz aller Tragik bewahrte sie sich ihre Lebensfreude und schuf mit "Dying for Sex" ein Vermächtnis, das Mut macht und berührt. Molly Kochan starb 2019 im Alter von 45 Jahren, ohne die Verfilmung ihrer Geschichte noch selbst erleben zu können.