Fernsehserie
Familie Schölermann
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
„Familie Schölermann“ war die erste deutsche Familienserie und wurde zwischen 1954 und 1960 im Vorabendprogramm der ARD
ausgestrahlt. Im Mittelpunkt standen die alltäglichen Erlebnisse der Familie Schölermann in der Zeit des Wirtschaftswunders.
Vater Matthias, Mutter Trude, ihre Kinder Heinz, Eva und Jockeli sowie Tante Marie und Onkel Eduard bildeten den festen
Figurenkreis.
Thematisiert wurden kleine und große Herausforderungen des Familienlebens – von Neuanschaffungen über Schulprobleme bis hin
zu beruflichen Sorgen. Die Serie wurde anfangs live gespielt und strebte eine besondere Alltagsnähe an: Die Geschehnisse
wurden so erzählt, als würde man in Echtzeit dabei sein.
Der Verzicht auf wechselnde Schauplätze und die direkte Ansprache des Publikums prägten den Stil. Die Authentizität wurde
noch gesteigert, indem man zu Beginn auf Darstellernamen verzichtete. Das Ziel war eine Illusion des dokumentarischen Mit-Erlebens.
Inhaltsangabe
„Familie Schölermann“ war ein bahnbrechendes Serienformat, das Maßstäbe für künftige Familienserien setzte. Mit authentischen
Dialogen und realitätsnahen Konflikten ermöglichte sie einen einmaligen Einblick in das Alltagsleben der 1950er-Jahre. Besonders
die Live-Inszenierung der frühen Folgen verlieh der Serie einen unverwechselbaren Charakter.
Die Serie überzeugte durch ihre Konzentration auf familiäre Werte und gesellschaftliche Normen jener Zeit. Einige Aspekte, wie
die streng patriarchale Rollenverteilung, wirken aus heutiger Sicht überholt, spiegeln aber den Zeitgeist treffend wider.
Die Einschaltquoten von bis zu 90 Prozent zeugen vom enormen Erfolg beim damaligen Fernsehpublikum. Trotz ihrer historischen
Bedeutung und stilistischen Einzigartigkeit lässt sich die Serie heute nur noch schwer vollständig rekonstruieren.
Insgesamt vergeben wir 72 von 100 Punkten – als Zeugnis eines Fernsehfrühwerks mit Pionierstatus, aber auch mit
Limitierungen im erzählerischen Spektrum.
Kritik & Rezension
Originaltitel: Familie SchölermannDaten & Fakten
Erscheinungsdatum: 1954–1960
Anzahl der Staffeln: 6
Anzahl der Folgen: 111
Regie: Ernst Markwardt (1954), Ruprecht Essberger (1955–1960)
Drehbuch: Rolf und Alexandra Becker, Walther von Hollander
Hauptdarsteller: Lotte Rausch, Willy Krüger, Charles Brauer, Margit Cargill, Harald Martens
Weitere Besetzung: Giulia Follina, Lotte Brackebusch, Joachim Wolff
Genre: Familienserie
Streaming-Plattform: –
Trailer
Da die einzelnen Folgen nicht betitelt waren, ist eine strukturierte Auflistung nicht möglich. Inhaltlich drehten
sich die Episoden um Familienleben, berufliche Veränderungen, zwischenmenschliche Konflikte und gesellschaftliche
Alltagsfragen der 1950er-Jahre.Episodenguide
Ein wesentliches Merkmal der frühen Produktion war die Live-Übertragung der Episoden. Dies erforderte höchste Disziplin von allen
Beteiligten, da Versprecher oder technische Probleme nicht korrigiert werden konnten. Erst später wurden die Folgen aufgezeichnet.
Die Namen der Schauspieler wurden in der Anfangszeit bewusst nicht genannt, um die Illusion einer echten Familie zu verstärken.
Das Drehbuch orientierte sich stark an der Realität vieler Zuschauer, wodurch die Serie große Identifikation hervorrief.
Hinter den Kulissen
Die Serie wurde vollständig in einem Studiowohnzimmer produziert, das als einziges Setting diente. Die familiären Ereignisse
wurden in Rückschau erzählt, wobei keine Außenaufnahmen oder Szenenwechsel stattfanden. Diese Inszenierungsform verlieh der
Serie einen dokumentarischen Stil und stärkte den Eindruck von Intimität und Authentizität.
Drehorte
Lotte Rausch spielte die Mutter Trude. Sie war zuvor am Theater aktiv und übernahm mit dieser Rolle ihre bekannteste
Fernsehfigur.
Willy Krüger verkörperte den Vater Matthias. Er war ein bekannter Hörspielsprecher und Darsteller der Nachkriegszeit.
Charles Brauer wurde als Sohn Heinz berühmt. Später wurde er bundesweit bekannt als Tatort-Kommissar an der Seite
von Manfred Krug.
Besetzung im Detail
Die Firma Hesselbach: Eine weitere frühe deutsche Familienserie, die ab 1960 im HR ausgestrahlt wurde. Wie „Familie Schölermann“ thematisierte sie das Leben einer Mittelstandsfamilie im Wirtschaftswunderland der Nachkriegszeit.
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Zuschauerkommentare
„Ich erinnere mich gut an die Schölermanns – das war Pflichtprogramm in unserer Familie!“
„Ein Zeitdokument! Meine Großeltern schwärmen heute noch von dieser Serie.“
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