Fernsehserie

Kritik & Rezension

„High Chaparral“ überzeugt durch eine dichte Atmosphäre, authentische Westernkulissen und charismatische Hauptfiguren. Besonders Leif Erickson als Big John Cannon verkörpert die Rolle des unnachgiebigen Patriarchen mit Überzeugungskraft. Die Serie hebt sich von anderen Western ihrer Zeit ab, da sie nicht nur Konflikte zwischen Siedlern und Indianern zeigt, sondern auch auf kulturelle Brücken zwischen Angloamerikanern und Mexikanern setzt. Kritisch wird mitunter das zeittypisch stereotype Frauenbild gesehen – zugleich aber bringt Linda Cristal als Victoria frischen Wind und Tiefe. Die Erzählweise ist ruhig, aber spannungsgeladen, und entwickelt über die vier Staffeln hinweg eine glaubwürdige Familienentwicklung. Wir vergeben 77 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: The High Chaparral
Produktionsland: USA
Erscheinungsdatum: 10.09.1967
Anzahl der Staffeln: 4
Anzahl der Folgen: 98 (inkl. Pilotfilm)
Regie: diverse (u.a. William F. Claxton, Leon Benson)
Hauptdarsteller: Leif Erickson, Cameron Mitchell, Henry Darrow, Linda Cristal, Mark Slade
Weitere Besetzung: Don Collier, Robert Hoy, Roberto Contreras, Ted Markland
Genre: Western
Erstausstrahlung Deutschland: 11.03.1969 (ZDF)
Streaming-Plattform: –

Hinter den Kulissen

Die Dreharbeiten zu „High Chaparral“ fanden überwiegend in Arizona statt, unter anderem auf dem Gelände der bekannten Old Tucson Studios. Serienschöpfer David Dortort setzte nach dem Erfolg von „Bonanza“ gezielt auf kulturelle Spannungen zwischen angloamerikanischer und mexikanischer Bevölkerung. Linda Cristal wurde gezielt als Latina gecastet, um dem Ensemble eine glaubwürdige weibliche Hauptfigur mit lateinamerikanischem Hintergrund zu verleihen – eine Seltenheit in Western jener Zeit. Gedreht wurde bei Tageslicht mit breiten Totalen, was der Serie ein filmisches Flair verlieh. Aufwendige Sets, echte Pferdestunts und zahlreiche Nebendarsteller prägten das Format.

Drehorte

Gedreht wurde „High Chaparral“ größtenteils in den Old Tucson Studios in Arizona – einem der bekanntesten Western-Drehorte Hollywoods. Die Weitläufigkeit des Areals ermöglichte imposante Außenaufnahmen mit authentischer Wüstenlandschaft, Kaktusfeldern und felsigen Gebirgsketten. Ergänzt wurden diese Szenen durch Indoor-Settings auf Studiobühnen in Kalifornien. Besonders markant: die ikonische Ranch-Fassade mit zentralem Torbogen, die eigens für die Serie errichtet und für spätere Produktionen mehrfach wiederverwendet wurde.

Besetzung im Detail

Leif Erickson wurde am 27. Oktober 1911 in Alameda, Kalifornien geboren und spielte in zahlreichen Filmen und Serien mit, bevor er als Big John Cannon internationale Bekanntheit erlangte. Sein markantes Auftreten und seine charismatische Präsenz machten ihn zur zentralen Figur der Serie. Neben seiner Schauspielkarriere war er auch als Sänger tätig und diente im Zweiten Weltkrieg bei der US Navy. Seine Darstellung eines gerechten, aber auch kompromisslosen Patriarchen gehört zu den prägendsten Westernrollen der TV-Geschichte.

Linda Cristal wurde am 23. Februar 1931 in Buenos Aires als Marta Victoria Moya Burges geboren und galt als eine der wenigen international bekannten argentinischen Schauspielerinnen ihrer Zeit. Nach einem frühen Karrierestart in Mexiko erhielt sie 1959 für ihre Rolle in „Urlaubsschein nach Paris“ einen Golden Globe als Beste Nachwuchsdarstellerin. Ihre bekanntesten Filmauftritte hatte sie an der Seite von John Wayne in „Alamo“ (1960) und James Stewart in John Fords „Zwei ritten zusammen“ (1961). Weltweite Popularität erlangte sie durch ihre Hauptrolle als Victoria Cannon in der US-Westernserie „High Chaparral“ (1967–1971), wofür sie 1970 erneut mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Nach weiteren Fernsehrollen, u. a. in der Seifenoper „Rossé“, zog sie sich in den späten 1980er-Jahren aus dem Filmgeschäft zurück. Cristal starb am 27. Juni 2020 im Alter von 89 Jahren in Beverly Hills.