Husk: ZDFneo produziert medizinisches Mysterydrama über Bewusstseins-Transfer
Mit Husk arbeitet ZDFneo derzeit an einer neuen sechsteiligen Serie, die sich einer ungewöhnlichen Frage widmet: Was passiert, wenn ein Mensch wortwörtlich im Körper eines anderen lebt? Die Dreharbeiten laufen bereits, und die Grundidee klingt nach einer Mischung aus medizinischem Thriller, Mystery und ethischem Drama. Es geht um Bewusstseinstransfer durch Nanotechnologie – ein Stoff, der im deutschen Fernsehen selten erzählt wird und dadurch sofort auffällt.
Die Hauptfigur Emilia Walser (Luna Jordan, bekannt aus Euphorie) kämpft seit einem tragischen Skiunfall mit Schuldgefühlen: Ihre Schwester Clara (Alicia von Rittberg) liegt seit Jahren im Koma. Als Emila erfährt, dass die Neuroforscherin Dr. Hevi Abdel (Aybi Era) eine bahnbrechende Methode entwickelt hat, das Bewusstsein zwischen Körpern zu übertragen, ergreift sie die Chance – und wird zur ersten Testperson eines riskanten Verfahrens. Was zunächst wie ein medizinisches Wunder wirkt, setzt schnell eine Kettenreaktion von Begehrlichkeiten, Manipulationen und Abhängigkeiten in Gang.
Zu den weiteren Hauptrollen zählen Carlo Ljubek als Emilias Vater Jakob und Désirée Nosbusch als mächtige Firmenchefin Josephine Nansen, die das Verfahren kommerzialisieren will – koste es, was es wolle. Ebenfalls Teil des Ensembles: Robert Stadlober, Simon Steinhorst sowie Malaya Stern Takeda. Ein Cast, der für ZDFneo-Verhältnisse erstaunlich prominent ist und klar signalisiert, dass der Sender bei Husk einen Prestigeansatz verfolgt.
Die Serie beleuchtet vor allem die ethischen Bruchlinien, die sich ergeben, wenn Technologie den menschlichen Körper zur austauschbaren Ressource macht. Emilia verleiht ihrer komatösen Schwester wortwörtlich ihren eigenen Körper, während Dr. Abdel unter zunehmenden Druck gerät – und selbst Grenzen überschreitet. Das junge Forschungsteam rund um Robin und Marit verfolgt eigene Ziele, was innerhalb der Geschichte zusätzliche Unsicherheit schafft. Wer lügt, wer taktiert, wer spielt ein doppeltes Spiel? Genau diese Unsicherheit gibt der Serie ihren Mystery-Anteil.
Recherchen zeigen, dass die Dreharbeiten in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt und Südtirol stattfinden – ein Mix aus urbanen und alpinen Kulissen, der dramaturgisch sinnvoll wirkt. Besonders Südtirol kommt immer häufiger in deutschsprachigen Thrillern zum Einsatz, weil es sowohl moderne Klinikarchitektur als auch abgeschottete Bergregionen bietet. Husk nutzt beides: sterile Forschungsräume und weite Außenaufnahmen, die Emílias innere Zerrissenheit spiegeln.
Entwickelt wird die Serie von einem großen Autorenteam, darunter Arpana Aischa Berndt, Raquel Dukpa und Paulina Lorenz. Regie führen Mia Meyer und Tim Trachte – Namen, die im deutschen Serienmarkt für moderne Erzählstrukturen stehen. Produziert wird Husk von der U5 Filmproduktion für ZDF und ZDFneo. Ein genauer Sendetermin steht zwar noch aus, aber ZDFneo deutet einen Start im kommenden Jahr an. Das dürfte Fans ambitionierter deutscher Mysteryformate freuen.
24.11.2025, R. G.


