Interessante Seriencharaktere: Thomas Shelby

Wer ist Thomas Shelby?

Thomas Shelby, gespielt von Cillian Murphy, ist das schillernde Zentrum der Serie Peaky Blinders. Als Anführer der gleichnamigen Gang führt er seine Familie aus dem Elend der Nachkriegsjahre in Birmingham zu Reichtum und politischem Einfluss. Shelby ist ein komplexer Charakter: gleichzeitig eiskalt kalkulierend und tief traumatisiert, ein brillanter Stratege, aber auch getrieben von Schuld, Drogen und innerer Leere. Seine Entwicklung vom Buchmacher zum Parlamentsmitglied erzählt nicht nur eine Gangstergeschichte, sondern ein düsteres Porträt eines Mannes, der alles kontrollieren will – und dabei sich selbst verliert.

Charakterisierung und Entwicklung

Thomas Shelby ist ein Mann der Gegensätze. Seine äußere Ruhe und Eleganz kontrastieren mit der ständigen inneren Anspannung, die ihn antreibt. Als Veteran des Ersten Weltkriegs leidet er unter schweren psychischen Belastungen, die sich in Schlaflosigkeit, Albträumen und einem Hang zur Selbstzerstörung äußern. Zugleich ist er ein unnachgiebiger Anführer: Seine Entscheidungen sind oft brutal, aber selten unüberlegt. Im Lauf der Serie wird er immer einsamer – je mehr Macht er gewinnt, desto tiefer fällt er emotional. Shelby bleibt bis zuletzt eine faszinierende Figur: gefährlich, rätselhaft, tragisch.

Darsteller: Cillian Murphy

Cillian Murphy, geboren am 25. Mai 1976 in Douglas, Irland, gilt als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler seiner Generation. Vor Peaky Blinders war er vor allem durch seine Rollen in Filmen wie 28 Days Later, Sunshine und Inception bekannt. In der Rolle des Thomas Shelby erreichte er weltweite Anerkennung: Mit seiner zurückhaltenden, fast flüsternden Sprechweise, seinem eindringlichen Blick und der physischen Präsenz schuf er eine der einprägsamsten Serienfiguren der 2010er Jahre. Murphy wurde für seine Darstellung mehrfach ausgezeichnet und ist auch durch seinen Einsatz als ausführender Produzent an der Serie beteiligt.

Beliebtheit bei Fans

Thomas Shelby genießt Kultstatus – nicht nur wegen seiner markanten Erscheinung, sondern auch durch die Ambivalenz seiner Figur. In sozialen Medien kursieren unzählige Zitate („I don’t pay for suits. My suits are on the house or the house burns down.“), Memes und Analysen. Fans schätzen seine Intelligenz, seine stilisierte Männlichkeit und seine dunkle Tiefe. Gleichzeitig ist Shelby Projektionsfläche für toxische wie bewundernde Identifikationen. Die Serie lebt zu einem großen Teil von seinem Mythos – und davon, dass man nie genau weiß, ob man ihn lieben oder fürchten soll.

Beziehungen in der Serie

Thomas’ Beziehungen sind von Loyalität, Kontrolle und tragischen Verlusten geprägt. Seine Verbindung zu Grace Burgess, die ihn zunächst ausspionieren soll, entwickelt sich zur großen Liebe – und endet tragisch. Mit Lizzie, der Mutter seiner Tochter, verbindet ihn eine ambivalente Partnerschaft, die von pragmatischer Nähe und emotionaler Distanz geprägt ist. Auch seine Beziehung zu Bruder Arthur Shelby ist zentral: ein Wechselspiel aus Bruderliebe, Rivalität und gegenseitiger Abhängigkeit. Thomas liebt seine Familie – doch er liebt Kontrolle mehr, und das zerstört oft, was ihm am meisten bedeutet.

Thomas Shelby in der Historie

Die Figur ist fiktiv, basiert aber lose auf realen Gangs im Birmingham der 1920er Jahre. Die echten Peaky Blinders existierten – wenn auch weniger glamourös – bereits im späten 19. Jahrhundert. Die Serie nutzt historische Bezüge, vermischt sie aber bewusst mit fiktiven Handlungen. Thomas Shelby ist somit eine literarische Schöpfung mit historischem Fundament – ein Mann, der für eine ganze Ära steht: Nachkriegselend, industrieller Aufstieg, politische Radikalisierung. Die Serie verleiht ihm dabei fast mythologische Züge – als tragischen Helden eines dunklen Jahrhunderts.

Mehr zur Serie

Weitere Informationen zur Serie gibt es auf der Detailseite Peaky Blinders – Gangs of Birmingham – mit Staffelübersicht, Darstellern, Drehorten und Kritik auf fernsehserien.tv.

R. G., 01.06.2025