Fernsehserie
Stromberg
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Stromberg ist eine deutsche Comedy-Serie, die zwischen 2004 und 2012 ausgestrahlt wurde. Im Mittelpunkt steht Bernd Stromberg, der Leiter der Schadensregulierung bei der fiktiven Capitol-Versicherung. In Anlehnung an die britische Vorlage „The Office“ beobachtet die Kamera mit dokumentarischem Stil das Bürogeschehen – inklusive peinlicher Pausen, unangemessener Witze und absurder Konflikte. Stromberg selbst ist ein Meister der Selbstüberschätzung, der seine Kollegen regelmäßig vor den Kopf stößt – und sich doch als vermeintlicher Sympathieträger inszeniert.
Die Serie lebt von ihrer pointierten Darstellung des deutschen Büroalltags, geprägt von Hierarchien, Inkompetenz und Menschlichkeit. Mit viel Gespür für Situationen, in denen Peinlichkeit zur Kunstform wird, wurde „Stromberg“ schnell zum Kult. Der Spagat zwischen Komik und bitterem Ernst macht das Format zu einem besonderen Vertreter seines Genres.
Inhaltsangabe
Stromberg zählt zu den einflussreichsten Comedy-Formaten des deutschen Fernsehens. Die Serie überzeugt durch scharfsinnigen, teils schmerzhaften Humor, der gezielt Klischees und Bürorealitäten entlarvt. Christoph Maria Herbst brilliert in der Titelrolle mit mimischer Präzision und timinggenauen Pointen – seine Darstellung wurde mehrfach ausgezeichnet.
Hervorzuheben ist die Stärke des Ensembles, das durch glaubwürdige, vielfältige Nebencharaktere das Büro der Capitol zum Mikrokosmos gesellschaftlicher Dynamiken macht. Die Mockumentary-Inszenierung verleiht dem Ganzen zusätzliche Authentizität und Nähe. Wer sich mit Machtspielchen, Feigheit und Selbsttäuschung im Arbeitsalltag identifizieren kann, findet hier einen bitter-komischen Spiegel.
Inhaltlich bleibt die Serie über fünf Staffeln hinweg konstant bissig und verliert nie den Mut zur Unbequemlichkeit. Mit einem realistischen Blick auf zwischenmenschliche Unzulänglichkeiten und einem starken dramaturgischen Bogen entwickelte sich „Stromberg“ vom Geheimtipp zum festen Bestandteil deutscher Seriengeschichte. Wir vergeben 75 von 100 Punkten.
Kritik & Rezension
Originaltitel: StrombergDaten & Fakten
Produktionsland: Deutschland
Erstausstrahlung: 11. Oktober 2004 (ProSieben)
Letzte Folge: 12. Januar 2012
Anzahl der Staffeln: 5
Anzahl der Folgen: 46
Regie: Arne Feldhusen, Lars Jessen, Buddy Giovinazzo
Idee & Drehbuch: Ralf Husmann
Produktion: Brainpool TV GmbH, ProSiebenSat.1
Hauptdarsteller: Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel, Diana Staehly, Milena Dreißig, Oliver Wnuk, Martina Eitner-Acheampong, Hans-Jürgen Alf
Weitere Besetzung: Simon Licht, Lutz Winde, Laura Tonke, Eva Löbau, Alexander Khuon u. a.
Genre: Comedy, Satire
Streaming-Plattform: u. a. Netflix, Joyn, Amazon Prime Video (Stand: Juli 2025)
Trailer
Die Serie Stromberg wurde von der Produktionsfirma Brainpool im Auftrag von ProSieben entwickelt und basiert lose auf
der britischen Serie The Office von Ricky Gervais. Aufgrund formaler Ähnlichkeiten kam es zu rechtlichen
Auseinandersetzungen mit der BBC, die 2004 in einem offiziellen Lizenzabkommen mündeten – damit wurde Stromberg offiziell zur
deutschen Adaption von The Office.
Kreativer Kopf hinter dem Projekt war Autor und Produzent Ralf Husmann, der auch große Teile der Drehbücher schrieb.
Regie führten in den ersten Staffeln Arne Feldhusen (später auch bekannt durch „Der Tatortreiniger“) und Lars Jessen. Die Dreharbeiten fanden in einem eigens hergerichteten Büro-Set in Köln statt, das bewusst realistisch, eng und schlicht gehalten wurde – um die Klaustrophobie und Tristesse eines typischen Versicherungsbüros einzufangen.
Der Drehstil orientierte sich stark an der Mockumentary-Form: mit Handkamera, bewusstem Verwackeln, Zooms und dem gezielten Einsatz von Blicken in die Kamera. Es gab keinen klassischen Studioaufbau mit Mehrkameratechnik, sondern Szenen wurden chronologisch und teilweise improvisiert gespielt, um eine dokumentarische Atmosphäre zu erzeugen. Dies erforderte von den Schauspielern ein hohes Maß an Spontaneität.
Christoph Maria Herbst entwickelte die Figur des Bernd Stromberg in enger Abstimmung mit Husmann und verlieh ihr durch seine präzise Sprache, Mimik und Körpersprache ikonischen Status. Viele Pointen entstanden durch feine Variationen während der Dreharbeiten, die Raum für spontane Ideen ließen. Die Chemie im Ensemble wurde auch durch lange Zusammenarbeit gestärkt – etwa mit Bjarne Mädel, der als Ernie seine Durchbruchsrolle hatte.
Die Serie war trotz des anfänglich nischigen Konzepts ein Überraschungserfolg. Sie wurde vielfach ausgezeichnet (u. a. Grimme-Preis, Deutscher Fernsehpreis) und prägte den deutschen Begriff des „Fernsehchefs aus der Hölle“. Auch der 2014 über Crowdfunding finanzierte Kinofilm „Stromberg – Der Film“ war ein Novum: Innerhalb weniger Tage kamen über eine Million Euro zusammen – ein Rekord in der deutschen Filmgeschichte.
Hinter den Kulissen
Die Serie "Stromberg" wurde hauptsächlich in Köln gedreht und nutzte zahlreiche realistische Bürogebäude und städtische Umgebungen, um die Welt der Capitol Versicherung zu kreieren:
Diese Orte trugen wesentlich zur Atmosphäre der Serie bei und ermöglichten es, die fiktive Welt der Capitol Versicherung authentisch und greifbar zu gestalten.
Drehorte
The Office (UK / US): Die britische Originalserie von Ricky Gervais sowie ihr erfolgreicher US-Ableger mit Steve Carell gelten als direkte Vorbilder von „Stromberg“. Beide zeigen mit bitterem Humor die Absurditäten des Büroalltags in Mockumentary-Form.
Der Tatortreiniger: Die deutsche Serie mit Bjarne Mädel als pragmatischer Tatortreiniger „Schotty“ kombiniert schwarzhumorige Dialoge mit tiefgründigen Momenten – ebenfalls mit episodischem Aufbau und Fokus auf absurde Alltagssituationen.
Pastewka: In dieser deutschen Sitcom spielt Bastian Pastewka eine fiktive Version seiner selbst. Ähnlich wie „Stromberg“ lebt die Serie vom Spiel mit Peinlichkeit, Selbstüberschätzung und sozialen Fettnäpfchen.
Jerks: Christian Ulmen und Fahri Yardım spielen sich selbst – auf erbarmungslose und tabulose Weise. Die Impro-Dialoge, die Scham-Momente und das Spiel mit Authentizität erinnern stark an den Stromberg-Humor.
Switch Reloaded: Zwar keine klassische Serie mit fortlaufender Handlung, aber eine wichtige Satire-Referenz im deutschen Fernsehen – oft mit ähnlichem Spott auf TV-Formate und deutsche Eigenarten wie Stromberg.
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Zuschauerkommentare
„Stromberg ist und bleibt für mich die beste deutsche Comedy-Serie! Christoph Maria Herbst ist einfach brillant – jede Folge ist ein kleines Meisterwerk der Fremdscham.“
„Ich habe selten so oft gleichzeitig gelacht und die Hände vors Gesicht geschlagen. Stromberg trifft den Nerv des deutschen Büroalltags auf den Punkt – genial geschrieben und gespielt.“
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