Fernsehserie

Kritik & Rezension

„Delirium“ überzeugt durch seine dichte Atmosphäre und visuelle Raffinesse. Regisseur José Ignacio Valenzuela erschafft ein komplexes Psychodrama, das sich langsam entfaltet und immer neue Ebenen eröffnet. Ana Valeria Becerril gelingt es, Lucías Zerrissenheit zwischen Misstrauen, Hoffnung und Kontrollverlust eindrucksvoll darzustellen. Der Erzählstil ist fragmentarisch, oft traumartig – eine Herausforderung, aber auch ein stilistisches Mittel, das zum Thema passt. Manche Szenen verlangen Geduld, doch wer sich auf das Spiel mit Realität und Täuschung einlässt, wird mit einem packenden Serienerlebnis belohnt. fernsehserien.tv vergibt für die erste Staffel 74 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: Delirio
Produktionsland: Kolumbien
Erscheinungsdatum: 18. Juli 2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 8
Regie: Julio Jorquera, Rafael Martínez
Hauptdarsteller: Juan Pablo Raba, Estefanía Piñeres, Juan Pablo Urrego, Paola Turbay
Weitere Besetzung: Cristina Campuzano, Salvador del Solar, César Mora, Sara Pinzón
komplette Besetzung
Genre: Drama, Psychothriller
Streaming-Plattform: Netflix

Hinter den Kulissen

Netflix veröffentlichte kürzlich erstes Behind‑the‑Scenes‑Material zu „Delirium“, das Einblicke in Dreharbeiten in Bogotá und das Produktions‑Team bietet. Es zeigt eine intensive Arbeitsatmosphäre, in der Hauptdarsteller wie Paola Turbay und Juan  Pablo Raba an historischen Sets der 1980er‑Jahre agieren.

Die Produktion erfolgte durch TIS Productions und profitierte von technischen Förderungen wie der CINA‑Steuergutschrift, die 35 % der Ausgaben deckte. In Interviews betont Netflix, dass die Serie von erfahrenen Teams umgesetzt wurde, die bereits bei Produktionen wie „Perfil Falso 2“ und „Medusa“ im Einsatz waren.

Die ersten Fotos und Videos zeigen Crewmitglieder beim Aufbau authentischer Sets: historische Inneneinrichtungen, Zeitkostüme und Straßenkulissen. Die intensive Bildsprache wurde durch sorgfältiges Set‑Design und die enge Zusammenarbeit zwischen Regie und Ausstatter erreicht.

Netflix‑Posts auf Social Media weisen auf regelmäßige Updates vom Set hin – mit Making‑of‑Clips, in denen Schauspielende und Team hinter den Kameras interagieren. Diese Insights unterstreichen die enge, kollegiale Atmosphäre während der Dreharbeiten.

Drehorte

Die Serie „Delirium“ wurde vollständig in Kolumbien gedreht. Als Hauptkulisse dient die Hauptstadt Bogotá, die mit ihrer Mischung aus moderner Urbanität und historischen Vierteln den idealen Hintergrund für die psychologisch dichte Geschichte bietet. Besonders die 1980er-Jahre-Atmosphäre, in der die Handlung spielt, wurde durch sorgfältige Ausstattung, Kostüme und authentische Straßenzüge lebendig rekonstruiert. Viele Szenen entstanden in Innenräumen, die aufwendig als Hotelzimmer, Wohnungen und psychiatrische Einrichtungen gestaltet wurden – teils in realen Gebäuden, teils als Studioaufbauten innerhalb Bogotás. Die dichte, oftmals klaustrophobisch wirkende Bildsprache unterstreicht die emotionale Zerrissenheit der Hauptfigur Agustina und passt sich dabei den realen städtischen Kulissen nahtlos an.

Die Dreharbeiten profitierten von der Erfahrung lokaler Produktionsteams, die bereits für Serien wie „Distrito Salvaje“ oder „Noticia de un secuestro“ mit Netflix zusammengearbeitet haben. Auch wenn genaue Straßennamen oder Viertel bislang nicht offiziell genannt wurden, ist davon auszugehen, dass zentrale Szenen im historischen Zentrum von Bogotá sowie in Wohngegenden wie Chapinero oder Teusaquillo entstanden sind.

Besetzung im Detail

Juan Pablo Raba wurde am 14. Januar 1977 in Bogotá, Kolumbien, geboren. Nach ersten Erfolgen in lateinamerikanischen Telenovelas wie „Mi gorda bella“ oder „La niña de mis ojos“ zog er nach New York, um am renommierten Lee Strasberg Theatre Institute Schauspiel zu studieren. Raba baute sich anschließend eine internationale Karriere auf: Neben Hauptrollen in kolumbianischen und venezolanischen Produktionen war er u. a. in Serien wie „Narcos“ (als Gustavo Gaviria), „Six“ oder „Distrito salvaje“ zu sehen und trat in der US-Serie „Agents of S.H.I.E.L.D.“ als Joey Gutierrez auf. Er wirkte auch in Filmen wie „Peppermint“ (mit Jennifer Garner) oder „Los 33“ mit. Raba lebt in Los Angeles, ist verheiratet mit der Journalistin Mónica Fonseca und Vater von zwei Kindern. Seine Vielseitigkeit und Präsenz machen ihn zu einem der bekanntesten kolumbianischen Schauspieler seiner Generation.