Die Größe von Seriendarstellern – Illusion oder Realität
In Fernsehserien wirken viele Stars größer, als sie tatsächlich sind – oder umgekehrt. Wer genau hinsieht, entdeckt ein faszinierendes Zusammenspiel aus Kameratricks, Perspektive und optischen Illusionen. Doch welche Darsteller sind wirklich groß? Wo wird geschummelt? Und wie entsteht der Eindruck körperlicher Dominanz? Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Körpergrößen von Seriendarstellern.
Echte Höhen – die Großgewachsenen
Jason Momoa ist mit 1,93 m ein echtes Hünenbeispiel. Seine Rollen in Game of Thrones oder See setzen seine Statur gezielt ein. Auch Gwendoline Christie (Brienne of Tarth) ist mit 1,91 m auffallend groß und wurde anfangs wegen ihrer Höhe von Rollen ausgeschlossen – heute ist sie Kultfigur. Nicholas Braun (Succession) überragt mit 1,98 m selbst viele Kollegen, während Henry Cavill (The Witcher) mit ca. 1,85 m im oberen Durchschnitt liegt.
Wirklich kleiner als gedacht
Einige Stars erscheinen auf dem Bildschirm viel größer, als sie in Wirklichkeit sind. Kit Harington, bekannt als Jon Snow, misst etwa 1,70 m, wird aber durch Kameraeinstellungen und Schuhwerk optisch aufgewertet. Robert Downey Jr. ist nur ca. 1,73 m groß, wirkt jedoch neben Gwyneth Paltrow oft gleichauf – mithilfe spezieller Schuhe. Auch Daniel Radcliffe (1,65 m) spielte jahrelang neben deutlich größeren Kolleginnen, ohne dass der Unterschied stark auffiel.
Serientricks: Wie Größe manipuliert wird
Film und Fernsehen greifen auf klassische Techniken zurück: Tiefer Kamerawinkel = größerer Eindruck. Apple Boxes (Holzplattformen) bringen kleinere Schauspieler auf Augenhöhe. Bei Game of Thrones wurde Peter Dinklage (1,22 m) geschickt durch Perspektive und Position ins Ensemble eingebettet. Setbühnen, Schuhabsätze und bewusste Aufstellung der Figuren (z. B. sitzend, einzeln) verhindern direkte Vergleichsmomente.
Größenverhältnisse im Zusammenspiel
In Succession etwa diskutierten Nicholas Braun und Matthew Macfadyen öffentlich, wer von beiden größer sei. Tatsächlich ist Braun klar über 1,90 m, wurde aber oft so gefilmt, dass Macfadyen ebenbürtig erschien. Serien wie The Big Bang Theory setzen auf Homogenität im Cast, um keine extremen Größensprünge zu provozieren. Anders bei Game of Thrones, wo bewusst Kontraste (Christie vs. Dinklage) inszeniert wurden.
Warum wird getrickst?
Weil Macht, Autorität oder Attraktivität oft mit Größe assoziiert werden. Ein körperlich imposanter Hauptdarsteller wirkt laut Drehbuchvorgabe bedrohlicher oder dominanter. Umgekehrt sollen Figuren verletzlich erscheinen? Kleinere Schauspieler werden sichtbarer gemacht. Ästhetik, Bildbalance und Rollenerwartung bestimmen mit.
Fazit: Größe ist relativ – vor der Kamera
Ob 1,65 m oder 1,95 m – was zählt, ist der Eindruck, den Kamera, Ausstattung und Darstellung erzeugen. Viele scheinbar mächtige Figuren entpuppen sich real als eher klein, während stille Riesen auf der Leinwand untergehen. Die Serie ist ein Illusionsraum – und Größe darin nur ein Werkzeug.
R. G., 28.06.2025