Fernsehserie
Doctor Who
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Doctor Who ist eine britische Science-Fiction-Fernsehserie, die erstmals 1963 ausgestrahlt wurde und bis heute eine der langlebigsten Serien der Fernsehgeschichte ist. Im Zentrum steht ein mysteriöser Zeitreisender, bekannt als „der Doktor“, der in der TARDIS reist – einem Raumschiff, das von außen wie eine blaue Polizeinotrufzelle aussieht, im Inneren jedoch weitaus größer ist. Der Doktor ist ein sogenannter Zeitlord vom Planeten Gallifrey mit der Fähigkeit, durch Raum und Zeit zu reisen und in verschiedensten Epochen Abenteuer zu erleben.
Gemeinsam mit wechselnden Begleiterinnen und Begleitern greift der Doktor in bedeutende historische Ereignisse ein, rettet fremde Welten oder muss sich übermächtigen Gegnern stellen. Die Serie verbindet klassische Abenteuer-Elemente mit gesellschaftlichen Fragen, Science-Fiction und britischem Humor. Sie wurde zunächst bis 1989 produziert, danach folgte ein TV-Film (1996) sowie ein äußerst erfolgreicher Neustart im Jahr 2005, der bis heute andauert.
„Doctor Who“ hat sich über Jahrzehnte hinweg immer wieder neu erfunden – stilistisch wie erzählerisch – und ist so generationsübergreifend relevant geblieben. Die Prämisse der Regeneration ermöglicht es, dass der Doktor regelmäßig von neuen Schauspielern verkörpert wird, wodurch sich die Dynamik der Figur stets weiterentwickeln konnte.
Inhaltsangabe
Doctor Who ist ein Paradebeispiel für kreative Langlebigkeit im Fernsehen. Die Serie überzeugt durch ihren Einfallsreichtum, ihre Vielseitigkeit und ihren Mut zur Veränderung. Besonders gelobt wird sie für die originellen Plots, die Verbindung aus Abenteuer, gesellschaftlichem Kommentar und britischem Humor sowie die starke Symbolkraft ikonischer Gegenspieler wie den Daleks oder Cybermen.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Fähigkeit des Doktors zur Regeneration, durch die sich die Hauptfigur physisch und charakterlich wandeln kann. Dies erlaubte es der Serie, sich immer wieder neu zu erfinden – sowohl erzählerisch als auch schauspielerisch. Die daraus resultierenden Dynamiken zwischen Doktor und Begleiter:innen bieten über die Jahre hinweg eine enorme Vielfalt an emotionalen und thematischen Facetten.
Neben fiktiven Handlungen greift die Serie auch reale geschichtliche Ereignisse auf und transportiert diese in spannende Episoden, wodurch sie auch einen Bildungsaspekt integriert – besonders in den frühen Staffeln. Die Mischung aus Sci-Fi, Zeitreise, Gesellschaftskritik und Familiendrama spricht ein breites Publikum an.
Trotz gelegentlicher Schwächen – etwa in der visuellen Umsetzung oder narrativen Konsistenz – bleibt „Doctor Who“ ein international
anerkanntes Aushängeschild britischer Popkultur. Die Serie hat Generationen geprägt, zahllose Künstler inspiriert und das Genre
Fernsehen nachhaltig beeinflusst. Wir vergeben 80 von 100 Punkten.
Kritik & Rezension
Originaltitel: Doctor WhoDaten & Fakten
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Erstausstrahlung: 23. November 1963 (BBC One)
Deutsche Erstausstrahlung: 22. November 1989 (RTLplus, Classic-Serie)
Wiederaufnahme: seit 26. März 2005 (New Series)
Anzahl der klassischen Staffeln: 26 (1963–1989)
Anzahl der Staffeln der neuen Serie: bisher 14 (seit 2005)
Folgen gesamt: über 870 Episoden (Stand: Juli 2025)
Laufzeit je Folge: ca. 25 Min. (Classic), 45–60 Min. (New Series)
Erfinder: Sydney Newman, C. E. Webber, Donald Wilson
Produktion (aktuell): Bad Wolf & BBC Studios
Showrunner (aktuell): Russell T Davies (seit 2023; auch 2005–2010)
Wichtige Hauptdarsteller: William Hartnell, Tom Baker, David Tennant, Matt Smith, Jodie Whittaker, Ncuti Gatwa u. a.
Genre: Science-Fiction, Abenteuer, Drama
Streaming-Plattformen (aktuell): BBC iPlayer (UK), Disney+ (international seit 2023)
Die Geschichte von Doctor Who ist untrennbar mit ihrer wechselvollen Produktionsgeschichte verbunden – eine Geschichte voller Umbrüche, Rückschläge, Kreativität und mutiger Entscheidungen. Als die Serie 1963 unter Federführung von BBC-Drama-Chef Sydney Newman entstand, war ihr Ziel klar definiert: Bildungsfernsehen mit Unterhaltungswert. Die ursprüngliche Produzentin Verity Lambert – die erste weibliche Produzentin der BBC – musste sich in einer männlich dominierten Branche behaupten. Dass sie gleich die erste Kultfigur, die Daleks, gegen Newmans Wunsch durchsetzte, gehört zu den markantesten frühen Anekdoten.
In den 1970er-Jahren wurde die Serie zunehmend experimenteller – insbesondere unter Produzent Barry Letts und Drehbuchautor Terrance Dicks, die mit dem Dritten Doktor (Jon Pertwee) mehr Action und politische Satire einführten. Auch die „Regeneration“ – der Wechsel des Darstellers bei einem tödlichen Ereignis – wurde notgedrungen erfunden, als William Hartnell aus gesundheitlichen Gründen ausstieg. Diese Entscheidung sollte zur narrativen Überlebensstrategie der Serie werden.
Die Produktion der klassischen Serie war oft ein Drahtseilakt zwischen ambitionierten Drehbüchern und extrem begrenztem Budget. Viele Requisiten wurden mehrfach verwendet, Szenen in einem Take gedreht, und technische Ausfälle waren an der Tagesordnung. Trotzdem schufen Serienmacher mit einfachsten Mitteln unvergessliche Bilder – etwa mit Spiegeltricks, Miniaturmodellen oder Kamerafahrten durch Glasmalerei. Diese Improvisationen sind heute Teil der Serienlegende.
Nach dem zwischenzeitlichen Aus 1989 galt die Marke zunächst als „totes Franchise“. Erst mit dem Neustart 2005 unter Showrunner Russell T Davies gelang das Revival – und das auf hohem Niveau. Davies strukturierte die Serie neu, schuf zusammenhängende Storybögen, mehr emotionale Tiefe und besetzte mit Christopher Eccleston und später David Tennant charismatische neue Doktoren. Die Rückkehr wurde durch BBC Wales verantwortet, mit einem ambitionierten Team, das sich ausdrücklich am Stil moderner Genreformate orientierte.
Hinter den Kulissen gab es jedoch auch Konflikte: Eccleston verließ die Serie nach nur einer Staffel, später sprach er offen über Differenzen mit der Produktion. Auch Showrunner-Wechsel sorgten für stilistische Brüche – etwa unter Steven Moffat (2010–2017), dessen Staffeln für komplexe, verschachtelte Storylines bekannt wurden. Ab 2023 kehrte Russell T Davies zurück, um die Serie zum 60. Jubiläum neu zu positionieren – diesmal mit internationaler Ausstrahlung über Disney+ und einem deutlich höheren Produktionsbudget.
Was Doctor Who über Jahrzehnte auszeichnete, war nicht Perfektion, sondern Fantasie. Die Serie war nie nur ein Fernsehexperiment, sondern ein Mutmach-Projekt: dass Wandel möglich ist, dass Science-Fiction auch für Herz und Kopf funktionieren kann – und dass aus einem Nischenprogramm ein weltweites Kultphänomen entstehen kann.
Hinter den Kulissen
Die Serie Doctor Who wurde im Laufe ihrer jahrzehntelangen Geschichte an zahlreichen realen Orten im Vereinigten Königreich und darüber hinaus gedreht. Während die klassischen Episoden (1963–1989) vor allem in London und Umgebung entstanden – etwa in den BBC Television Studios in Lime Grove oder später im Television Centre – verlagerte sich der Hauptdrehort mit der Neuauflage der Serie ab 2005 nach Wales.
Seit dem Relaunch wurde die Produktion von BBC Wales übernommen, wodurch Cardiff zur zentralen Produktionsstätte der modernen Serie wurde. Viele Innenaufnahmen entstanden in den BBC Roath Lock Studios in der Cardiff Bay, während die Umgebung der Stadt regelmäßig als Kulisse für London, andere britische Städte oder sogar außerirdische Welten diente. Besonders häufig wurden der Cardiff Civic Centre sowie der National Museum Cardiff für Dreharbeiten genutzt – oft verfremdet durch digitale Effekte.
Auch außerhalb von Cardiff wurde in ganz Wales gedreht. Die markanten Landschaften von Southerndown Beach (bekannt als „Bad Wolf Bay“), Tredegar House in Newport oder die verlassene Bergwerksstadt Blaenavon dienten immer wieder als Schauplatz historischer oder futuristischer Episoden. Diese vielseitigen Orte trugen dazu bei, das typische visuelle Spektrum der Serie mitzugestalten.
Darüber hinaus gab es regelmäßig Ausflüge ins restliche Großbritannien: Szenen wurden etwa im Millennium Stadium in Cardiff, in London (z. B. Westminster Bridge und London Eye), im Forest of Dean (für waldreiche Planeten) oder in der schottischen Hauptstadt Edinburgh aufgenommen. In seltenen Fällen drehte man auch international – so z. B. in New York City für die Episode „Daleks in Manhattan“ oder in Kroatien für die Folge „Vincent and the Doctor“.
Durch diese Kombination aus Studioarbeit, realen britischen Drehorten und gelegentlichen internationalen Kulissen gelingt es Doctor Who seit Jahrzehnten, eine enorme Vielfalt an Welten, Epochen und Dimensionen darzustellen – ein zentraler Bestandteil ihres Reizes.
Drehorte
Torchwood: Dieses Spin-off von Doctor Who richtet sich an ein erwachseneres Publikum und folgt einem Geheimteam, das außerirdische Aktivitäten auf der Erde überwacht. Die Serie ist düsterer und moralisch komplexer, behält aber die Verbindung zum Whoniverse bei – mit Captain Jack Harkness als zentraler Figur.
Class: Eine weitere Serie aus dem Doctor Who-Kosmos, die sich auf Jugendliche am Coal Hill College konzentriert – einer Schule mit besonderen Verbindungen zum Doktor. Die Serie behandelt die Auswirkungen der Zeitreisen auf junge Menschen und bietet emotionale Konflikte und moderne Sci-Fi-Elemente.
The Sarah Jane Adventures: Diese Serie richtet sich an ein jüngeres Publikum und begleitet die ehemalige Begleiterin des Doktors, Sarah Jane Smith, bei der Erforschung übernatürlicher Ereignisse auf der Erde. Sie verbindet Abenteuer, Herz und Nostalgie – besonders für Fans der klassischen Doctor Who-Ära.
Star Trek: Discovery: Wie Doctor Who verbindet diese Serie Wissenschaft, Ethik und Raumfahrtabenteuer. Die komplexe Hauptfigur Michael Burnham erinnert in ihrer moralischen Zerrissenheit an viele Inkarnationen des Doktors.
Dark: Die deutsche Serie nutzt Zeitreise auf eine düstere, verknotete Weise. Fans von komplexen Zeitlinien und philosophischen Fragen rund um Ursache und Wirkung kommen hier voll auf ihre Kosten.
Quantum Leap – Zurück in die Vergangenheit: In dieser US-Serie springt ein Wissenschaftler ebenfalls durch Raum und Zeit – allerdings innerhalb seines eigenen Lebens. Sie gilt als spiritueller Verwandter von Doctor Who im US-Fernsehen.
Ähnliche Serien
Eigene Meinung zu dieser Serie schreiben
Zuschauerkommentare
„Ich verfolge die Serie seit den 70ern – und sie überrascht mich immer noch. Jeder neue Doktor bringt frischen Wind!“
„Matt Smith war mein erster Doktor – seine Energie, seine Traurigkeit, seine Sprunghaftigkeit – einfach brillant. Ich bin seitdem Fan.“
„Die Folgen mit David Tennant sind für mich unerreicht. Aber auch die neue Staffel mit Ncuti Gatwa macht richtig Spaß.“
Stars & Sternchen - Serien mit...
Entdecken Sie die Serienkarrieren beliebter Schauspielerinnen und Schauspieler – von ikonischen Hauptrollen bis zu überraschenden Gastauftritten. Welche Serien prägten ihre Laufbahn, und in welchen Projekten stehen sie heute vor der Kamera?
Verwandte Themen
Serien A-Z
Autor Impressum Datenschutz