Fernsehserie

Kritik & Rezension

"In seinen Händen" entfaltet sich als ein tiefgründiges Psychodrama, das gekonnt die Spannung zwischen gesellschaftlicher Fassade und verborgenen Wahrheiten auslotet. Die Serie brilliert durch Soledad Villamil als Ema Garay, eine Reporterin mit scharfem Verstand und unnachgiebiger Entschlossenheit. Ihr Gegenpart, Juan Minujín, spielt den geheimnisvollen Sozialarbeiter Leo Mercer, dessen Charakterisierung den Zuschauer stets im Ungewissen lässt, ob er Täter oder Opfer ist.

Die Erzählstruktur der Serie ist komplex und fordert vom Zuschauer Aufmerksamkeit, belohnt diese jedoch mit subtil aufbauender Spannung und überraschenden Wendungen. Die Regisseure Hernan Goldfrid und Miguel Cohan haben es geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl bedrückend als auch faszinierend ist, und dabei die düsteren Seiten des vermeintlich friedlichen Vorstadtlebens beleuchten.

Besonders bemerkenswert ist die visuelle Umsetzung, die das Spannungsverhältnis zwischen der idyllischen Landschaft und der darunter liegenden düsteren Realität einfängt. Die Kameraführung von Guillermo Saposnik unterstützt die erzählerische Dichte mit engen Close-Ups und langen, nachdenklichen Takes, die die emotionale Intensität der Charaktere unterstreichen.

Die Dialoge sind scharf und pointiert, was die dramatische Tiefe der Serie weiter verstärkt. Jede Episode baut auf der vorherigen auf und verdichtet die Geschichte zu einem packenden Finale, das den Zuschauer nachhaltig beschäftigt. Insgesamt bietet "In seinen Händen" eine meisterhaft erzählte Geschichte voller Spannung und menschlicher Dramatik. Wir vergeben 78 von 100 Punkten.

Daten & Fakten

Originaltitel: Atrapados
Herstellungsland: Argentinien
Erscheinungsdatum: 2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 6
Regie: Hernan Goldfrid, Miguel Cohan
Hauptdarsteller: Soledad Villamil, Juan Minujín, Alberto Ammann
Weitere Besetzung: Matías Recalt, Fernán Mirás
Genre: Drama, Kriminal
Streaming-Plattform: Netflix

Drehorte

Die Aufnahmen zu "In seinen Händen" fanden in der faszinierenden Stadt Bariloche in Argentinien statt. Diese Region ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und die abgeschiedenen Gebiete, die perfekt die dunklen Themen der Serie widerspiegeln. Bariloche bietet eine Kombination aus Berglandschaften und Seen, die eine eindrucksvolle Kulisse für die dramatischen Ereignisse der Serie schaffen.

Hauptdarsteller

Soledad Villamil, geboren am 19. Juni 1969 in Buenos Aires, Argentinien, ist eine vielseitige Künstlerin, bekannt sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin. Ihre Karriere begann 1991 und sie hat sich seitdem in der Welt des Theaters, Films und der Musik etabliert. Villamil erlangte internationale Anerkennung durch ihre Rolle in "El secreto de sus ojos", einem Film, der 2009 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann. Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit hat sie auch Erfolge in der Musikindustrie gefeiert, insbesondere mit ihrem Album "Morir de amor", das den renommierten Carlos Gardel Preis gewann und als Goldalbum ausgezeichnet wurde.

Alberto Ammann wurde am 20. Oktober 1978 in Córdoba, Argentinien, geboren und ist ein anerkannter argentinischer Schauspieler. Nachdem seine Familie während der argentinischen Militärdiktatur nach Spanien geflohen war, kehrte er später für sein Studium zurück nach Spanien. Ammann begann seine Schauspielkarriere Mitte der 2000er Jahre und erlangte breite Anerkennung durch seine Rolle des Juan Oliver im Thriller "Zelle 211 – Der Knastaufstand", für die er 2010 den Goya als Bester Nachwuchsdarsteller gewann. Bekannt ist er auch für seine Darstellung des kolumbianischen Drogenbarons Hélmer "Pacho" Herrera in den Serien "Narcos", "Griselda"" und "Narcos: Mexico".