Interessante Seriencharaktere: Ángela Ferrer (Perfil falso)
Wer ist Ángela Ferrer?
Ángela Ferrer ist eine zentrale Figur in der kolumbianischen Netflix-Serie Perfil falso. Sie gehört zur mächtigen Unternehmerfamilie Ferrer und lebt im Luxus – doch hinter der Fassade aus Glamour verbirgt sich eine berechnende und manipulative Frau. Ángela ist Mutter zweier Kinder, mit Miguel Estévez, alias Fernando Castell, verheiratet und agiert im Hintergrund als kaltblütige Strategin, um den Ruf und die Interessen ihrer Familie zu schützen. Ihre Taten prägen maßgeblich den Verlauf der Serie – von emotionaler Kontrolle bis zu verdeckten Verbrechen.
Charakterisierung und Entwicklung
Ángela erscheint zunächst als loyale Ehefrau und Mutter, doch schnell wird klar: Sie ist bereit, über Grenzen zu gehen, um Kontrolle zu behalten. Ihr Handeln wird durch familiären Ehrgeiz, Misstrauen und ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach gesellschaftlichem Status angetrieben. Ob sie ihre Kinder beschützt oder benutzt, bleibt oft unklar. Ihre Beziehung zu Ehemann Fernando ist geprägt von Besitzdenken, Verrat und Dominanz. In Staffel 2 zeigt sich Ángela noch skrupelloser, wenn sie rivalisierende Figuren durch gezielte Intrigen ausschaltet oder manipuliert. Dabei bewegt sie sich zwischen Täterin und vermeintlichem Opfer – und bleibt immer schwer durchschaubar.
Darstellerin
Gespielt wird Ángela Ferrer von der kolumbianischen Schauspielerin Manuela González, die in Perfil falso eine ihrer bislang vielschichtigsten Rollen übernimmt. Bekannt aus Telenovelas wie Me llaman Lolita oder La bella Ceci y el imprudente, zeigt González hier eine neue Facette ihres Könnens – kühl, kontrolliert und mit psychologischer Tiefe. Ihre Darstellung wurde sowohl in Lateinamerika als auch international gelobt und gilt als ein zentrales Element der Spannung in der Serie.
Beliebtheit bei Fans
Ángela ist eine der meistdiskutierten Figuren von Perfil falso. Ihre Rolle als intelligente, aber gefährliche Matriarchin hat für Faszination und Abneigung zugleich gesorgt. Viele Zuschauer schätzen die Komplexität ihrer Figur – eine Frau, die nicht aus Leidenschaft, sondern aus Kalkül handelt. Auf Plattformen wie Twitter, Reddit und Instagram wird sie oft als „die wahre Drahtzieherin“ oder „Symbol der toxischen Machtelite“ beschrieben. Ihre Dialoge, Blicke und Strategien sind mehrfach virale Memes geworden – ein Zeichen für ihre ikonische Präsenz.
Beziehungsnetzwerk
Ángelas Hauptbeziehung besteht zu ihrem Ehemann Miguel Estévez, alias Fernando Castell, mit dem sie zwei Kinder hat: Lucas und Eva. Doch Liebe scheint in ihrer Ehe längst verdrängt – stattdessen dominieren Machtspiele, Manipulation und Misstrauen. Besonders konfliktgeladen ist ihr Verhältnis zu ihrem Schwiegervater Pedro Ferrer, der sie kontrollieren und gleichzeitig benutzen will. Ángela kämpft um Eigenständigkeit in einer männerdominierten Familie – mit zunehmend rücksichtslosen Methoden.
Die Beziehung zwischen Ángela Ferrer und Camila Román ist von Anfang an von offener Feindseligkeit, Rivalität und psychologischem Druck geprägt. Camila beginnt eine leidenschaftliche Beziehung mit Miguels Alter Ego „Fernando Castell“, ohne zu wissen, dass er mit Ángela verheiratet ist. Als Ángela die Affäre entdeckt, sieht sie in Camila eine Bedrohung für ihre gesellschaftliche Stellung und familiäre Kontrolle. Was folgt, ist ein stiller, aber erbitterter Machtkampf zwischen den beiden Frauen, der sich über viele Episoden erstreckt. Ángela versucht, Camila einzuschüchtern, auszuspionieren und öffentlich zu diskreditieren, während Camila zunehmend um Wahrheit, Selbstbehauptung und emotionale Sicherheit kämpft. Die Beziehung der beiden Frauen steht exemplarisch für die Themen Täuschung, Besitzdenken und toxische Loyalität, die die Serie durchziehen.
Queere Neuinterpretation
In Staffel 2 kommt es zu einer deutlichen queeren Wendung in Ángelas Geschichte: Sie entwickelt eine intensive, vertrauensvolle und schließlich auch romantische Beziehung zur geheimnisvollen Vanessa – der Ehefrau von Santiago del Río. Die beiden Frauen stehen unter dem Druck toxischer Männerfiguren. Vanessa tötet Santiago im Laufe der Handlung, nachdem sie genug von seinem dominanten Verhalten hat. Gemeinsam mit Ángela versteckt sie die Leiche. Die beiden Frauen finden in ihrer gemeinsamen Flucht nicht nur Freiheit, sondern auch sexuelle und emotionale Nähe. Das Staffelfinale zeigt sie gemeinsam auf einem Boot, was viele Fans als klares Symbol für eine neue, queere Beziehung deuten. Damit gehört Ángela Ferrer zu den ersten zentralen bisexuellen Charakteren in einer kolumbianischen Netflix-Serie – und ihre Entwicklung wurde in sozialen Medien und der LGBTQ+-Community vielfach als mutig und bedeutsam gefeiert.
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R. G., 08.07.2025
