Fernsehserie

Kritik & Rezension

„Long Story Short“ überzeugt mit seiner durchdachten Mischung aus emotionaler Tiefe und satirischer Zuspitzung. Die Animation bleibt dabei bewusst zurückhaltend und lässt der Figurenentwicklung den Vortritt. Die Erzählstruktur, die zwischen den Zeiten springt, ist raffiniert umgesetzt und erlaubt es, die Veränderungen in den Charakteren auf mehreren Ebenen zu verfolgen. Besonders die Sprecherleistungen – allen voran Abbi Jacobson, Ben Feldman und Lisa Edelstein – tragen zur Authentizität bei.

Die Serie wagt sich an existenzielle Fragen wie familiäre Schuld, Lebensentwürfe und die verpassten Chancen des Älterwerdens, ohne jemals ins Moralisierende abzudriften. In vielen Momenten erinnert der Ton an „BoJack Horseman“, bleibt aber zugänglicher und lebensbejahender. Die Redaktion von fernsehserien.tv vergibt vorab nach ersten Sichtungen für „Long Story Short“ sehr gute 84 von 100 Punkten. ↑ Zurück zum Menü

Daten & Fakten

Originaltitel: Long Story Short
Produktionsland: USA
Erscheinungsdatum: 22.08.2025
Anzahl der Staffeln: 1
Anzahl der Folgen: 10
Regie: Raphael Bob-Waksberg
Producer: Noel Bright, Steve Cohen
Synchronsprecher: Paul Reiser, Lisa Edelstein, Max Greenfield, Ben Feldman, Michaela Dietz, Dave Franco, Angelique Cabral, Abbi Jacobson, Nicole Byer
Genre: Animation, Comedy
Streaming-Plattform: Netflix

Hinter den Kulissen

„Long Story Short“ wurde von Raphael Bob-Waksberg, dem Schöpfer von „BoJack Horseman“, entwickelt. Für die Produktion zeichnen Noel Bright und Steve Cohen verantwortlich. Die Serie entstand unter Mitwirkung eines divers aufgestellten Writer’s Room, der mehrere Jahrzehnte Familiengeschichte aus wechselnden Perspektiven abbildet. Die Animation stammt vom Studio ShadowMachine, das bereits bei anderen Netflix-Produktionen wie „Tuca & Bertie“ beteiligt war. Der kreative Prozess umfasste eine enge Verzahnung von Audioaufnahmen und animierten Abläufen, was zu einem natürlichen Timing in der Gagstruktur führte.

Hauptcharaktere

Avi Schwooper (gesprochen von Ben Feldman):
Der zweitälteste Schwooper-Sohn erlebt persönliche und berufliche Krisen im Lauf der Serie. Avi steht für neurotische Unsicherheit, scheitert an Beziehungsmodellen und sucht nach Halt in einem sich verändernden Familiensystem.

Shira Schwooper (gesprochen von Abbi Jacobson):
Als älteste Schwester der Familie verkörpert Shira Selbstbehauptung und emotionale Kontrolle. Ihre Entwicklung verläuft zwischen Karriere, Familienverantwortung und dem Versuch, sich selbst treu zu bleiben.

Yoshi Schwooper (gesprochen von Max Greenfield):
Der jüngste der Schwooper-Geschwister sucht seinen Platz in der Familie. Yoshi wirkt oft als Vermittler, trägt aber auch ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung in sich.

Elliot Cooper (gesprochen von Paul Reiser):
Der Vater der Kinder ist ein komplexer Charakter, dessen frühere Entscheidungen langanhaltende Folgen für seine Familie haben. Seine Figur beleuchtet Rollenbilder von Männlichkeit und Verantwortung im Wandel.

Naomi Schwartz (gesprochen von Lisa Edelstein):
Als Mutter der Familie ist Naomi die intellektuelle, bissig-witzige Konstante im Schwooper-Haushalt. Ihre Beziehung zu den Kindern changiert zwischen liebevoller Fürsorge und emotionaler Distanz.