Petrocelli
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Originaltitel: PetrocelliDaten & Fakten
Deutscher Titel: Petrocelli
Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erstausstrahlung (USA): 11.09.1974 (NBC)
Deutsche TV-Premiere: 13.02.1976 (ZDF)
Erstausstrahlungsjahre: 1974–1976
Anzahl der Staffeln: 2
Anzahl der Folgen: 45
Länge pro Folge: ca. 48–60 Minuten
Idee: Harold Buchman, Sidney J. Furie
Produktion: Miller-Milkis Productions, Paramount Television
Executive Producer: Edward K. Milkis, Thomas L. Miller
Produzent: Leonard Katzman
Musik: Lalo Schifrin
Hauptdarsteller: Barry Newman, Susan Howard, Albert Salmi, David Huddleston
Genre: Krimi, Drama, Anwaltsserie
Sender (USA): NBC
Sender (Deutschland): ZDF
DVD-Veröffentlichung: Petrocelli – Staffel 1 & 2 (Winkler Film / Fernsehjuwelen)
Status: abgesetzt
Petrocelli spielt im fiktiven Städtchen San Remo im US-Bundesstaat Arizona. Dort hat sich der aus Boston stammende Anwalt Anthony J. „Tony“ Petrocelli mit seiner Frau Maggie niedergelassen, um fernab der Großstadt eine eigene Kanzlei aufzubauen. Statt prestigeträchtiger Großmandate vertritt Petrocelli überwiegend Menschen aus einfachen Verhältnissen, die sich keinen teuren Anwalt leisten können und bei denen die Fälle auf den ersten Blick oft aussichtslos wirken. Unterstützt wird er von seinem rauen, aber loyalen Ermittler Pete Ritter und steht regelmäßig mit dem örtlichen Lieutenant John Ponce und den Staatsanwälten auf Konfrontationskurs. Typisch für die Serie ist der Aufbau der Fälle: Während Anklage, Zeugen und Indizien scheinbar ein klares Bild zeichnen, rekonstruiert Petrocelli vor Gericht die Ereignisse in alternativen Versionen, bis sich herauskristallisiert, was wirklich geschehen ist. Parallel dazu versucht das Ehepaar Petrocelli, aus dem selbstgebauten Rohbau irgendwann ein fertiges Haus zu machen – ein sympathisches Dauermotiv, das die Bodenständigkeit des Anwalts und seines Umfelds unterstreicht.
Inhaltsangabe
Aus heutiger Sicht wirkt Petrocelli angenehm unaufgeregt und zugleich erstaunlich modern: Statt eines glamourösen Staranwalts zeigt die Serie einen Verteidiger, der in einem Wohnwagen am Rande der Wüste lebt, im eigenen Rohbau herumwerkelt und Mandanten vertritt, die oft nicht einmal seine Rechnung bezahlen können. Gerade diese Bodenständigkeit hebt die Produktion von vielen anderen Krimiserien der 1970er-Jahre ab. Barry Newman verleiht Tony Petrocelli eine Mischung aus Intelligenz, Hartnäckigkeit und zurückhaltendem Charme, die ihm Golden-Globe- und Emmy-Nominierungen einbrachte. Positiv fällt auch die Struktur der Fälle auf: Die vor Gericht geschilderten alternativen Tathergänge geben den Episoden eine besondere Dynamik und erlauben es, moralische Grauzonen auszuloten, ohne in platte Schwarz-Weiß-Muster zu verfallen. Natürlich ist die Serie klar in ihrer Entstehungszeit verankert – das Tempo ist niedriger, manche Konflikte werden aus heutiger Perspektive sehr klassisch erzählt –, doch gerade Fans von klassischen Anwalts- und Krimiformaten finden hier ein Stück Fernsehgeschichte mit Wiedererkennungswert. Insgesamt erscheint eine Bewertung von 82 von 100 Punkten angemessen: Petrocelli ist kein lauter Meilenstein, aber eine sehr solide, charakterstarke Serie mit hohem Nostalgiefaktor.
Kritik & Rezension
Trailer
Episodenguide
Staffel 1
Staffel 2
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Die Serie Petrocelli geht direkt auf den Kinofilm Der Strafverteidiger (The Lawyer, 1970) zurück, in dem Barry Newman erstmals den Anwalt Tony Petrocelli spielte. Der Erfolg des Films führte wenige Jahre später zur Serienentwicklung für NBC, wobei die Figur in eine Kleinstadt in Arizona verlegt und als episodisches Format mit abgeschlossenen Fällen angelegt wurde. Die Schöpfer Harold Buchman und Sidney J. Furie blieben als Ideengeber präsent, während unter anderem Leonard Katzman als Produzent eine wichtige Rolle im täglichen Serienbetrieb übernahm.
Gedreht wurde überwiegend unter realen Außenbedingungen, was die staubige, sonnendurchflutete Optik der Serie erklärt. Viele Szenen entstanden in Wohngebieten, Wüstenlandschaften und Straßenzügen rund um Tucson, was Petrocelli einen deutlich anderen Look verleiht als Studio-Produktionen aus der gleichen Zeit. Die charakteristische Titelmelodie stammt von Lalo Schifrin, der in den 1970er-Jahren bereits für markante TV-Themes wie Mission: Impossible bekannt war.
Besonders gelobt wurde die Serie für ihren untypischen Blick auf einen Strafverteidiger, der nicht aus einer Großstadtkanzlei stammt, sondern aus einem Wohnwagen heraus arbeitet und in jedem Fall sehr persönlich involviert ist. 1975 gewann Cutter Donald R. Rode für die Folge „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ einen Emmy für den Schnitt – ein Hinweis darauf, dass nicht nur die Geschichten, sondern auch die handwerkliche Umsetzung über dem damaligen Durchschnitt lagen. Trotz nur zwei Staffeln hat Petrocelli bis heute einen treuen Fankreis, was sich unter anderem an DVD-Veröffentlichungen und Wiederholungen im deutschsprachigen Fernsehen zeigt.
Hinter den Kulissen
Auch wenn die Handlung von Petrocelli im fiktiven San Remo in Arizona spielt, wurde die Serie überwiegend in und um Tucson in Arizona gedreht. Die Produzenten nutzten die reale Wüstenlandschaft, Straßen und Stadtrandlagen, um das kleinstädtische Setting glaubwürdig wirken zu lassen. Charakteristisch sind immer wieder Einstellungen, in denen Petrocellis Wohnwagen vor weiter Wüstenkulisse zu sehen ist – ein Bild, das sich bei vielen Zuschauern fest ins Gedächtnis eingebrannt hat.
Die Innenaufnahmen entstanden zum Teil in Studios, zum Teil in praktischen Sets vor Ort, etwa in Gerichtssälen, Büros und einfachen Wohnhäusern. Der Verzicht auf deutlich erkennbar künstliche Kulissen passt zum Konzept einer Serie, die einen Anwalt zeigt, der eng mit den Lebensrealitäten seiner Mandanten verbunden ist. Auch die Straßen von Tucson dienten als wiederkehrende Kulisse, wenn Petrocelli mit seinem Wagen quer durch die Stadt fährt, um Zeugen zu suchen oder Spuren zu verfolgen.
Genau lokalisierte Einzelmotive – etwa konkrete Straßenecken oder Gebäude – sind nur teilweise dokumentiert, da die Serie Mitte der 1970er-Jahre entstand und Produktionsberichte damals weniger umfassend veröffentlicht wurden als heute. Klar ist aber: Die markante Kombination aus Wüstenrand, kleinstädtischer Bebauung und Gerichtsumfeld stammt aus dem Großraum Tucson und trägt maßgeblich zur Atmosphäre der Serie bei.
Drehorte
Barry Newman wurde am 7. November 1930 in Boston, Massachusetts, geboren und war viele Jahrzehnte als Film- und Fernsehschauspieler aktiv. Nach einem Studium an der Boston Latin School und der Brandeis University wandte er sich der Schauspielerei zu und spielte zunächst am Theater, bevor er Rollen in TV-Produktionen und Kinofilmen übernahm. Einem internationalen Publikum wurde er vor allem durch den Kultfilm Fluchtpunkt San Francisco und durch seine Titelrolle als Anwalt Anthony J. Petrocelli in der gleichnamigen Serie bekannt. Für Petrocelli erhielt er Nominierungen für den Emmy und den Golden Globe, was seinen Status als markantes Gesicht der 1970er-Jahre-Fernsehlandschaft unterstrich. Später war Newman unter anderem in Filmen wie Daylight, Bowfingers große Nummer und The Limey zu sehen und blieb bis ins hohe Alter schauspielerisch aktiv. Er starb 2023 im Alter von 92 Jahren in New York.
Besetzung im Detail
Perry Mason: Der Klassiker unter den amerikanischen Anwaltsserien erzählt von Strafverteidiger Perry Mason, der mit akribischer Ermittlungsarbeit scheinbar ausweglose Fälle dreht. Wer an Petrocelli die Mischung aus Gerichtssaalspannung und Detailarbeit mag, findet hier den stilprägenden Vorläufer.
Matlock: In dieser Serie verteidigt der wortgewandte Anwalt Ben Matlock überwiegend Mandanten, die fälschlich eines Verbrechens beschuldigt sind. Der Fokus auf plötzliche Wendungen im Gerichtssaal und auf die genaue Rekonstruktion der Tat erinnert in Teilen an den Aufbau von Petrocelli.
Owen Marshall – Strafverteidiger: Die Serie über den engagierten Anwalt Owen Marshall spielt ebenfalls hauptsächlich in Gerichtssälen und behandelt viele moralisch komplexe Fälle. Der Schwerpunkt auf Charakteren und Alltagsnähe macht sie – ähnlich wie Petrocelli – zu einem Vertreter der eher realistischen Anwaltsdramen der 1970er-Jahre.
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