Fernsehserie
Kottan ermittelt
Daten und Fakten zu dieser TV-Fernsehserie
Kottan ermittelt ist eine österreichische Fernsehserie, die das Leben und die Ermittlungen von Major Adolf Kottan, einem etwas
schrulligen und unkonventionellen Polizeiinspektor, darstellt. Die Serie ist für ihren satirischen und bisweilen absurden Humor bekannt und
nimmt häufig die Bürokratie und das Polizeiwesen aufs Korn. Die Handlung dreht sich um die Lösung verschiedener Kriminalfälle, wobei Kottans
unorthodoxe Methoden und sein trockener Witz im Mittelpunkt stehen. Wiederkehrende Running Gags, skurrile Nebenschauplätze und die bewusste
Brechung klassischer Krimierwartungen machen die Serie zu einem einzigartigen TV-Erlebnis. Trotz des Krimi-Rahmens stehen oft gesellschaftliche
Beobachtungen und pointierte Dialoge stärker im Vordergrund als die Auflösung der Fälle. Die unkonventionelle Machart sorgte in den
1970er- und 1980er-Jahren für Kultstatus und eine treue Fangemeinde.
Inhaltsangabe
Kottan ermittelt wurde seinerzeit oft für seine innovative Herangehensweise an das Krimi-Genre gelobt. Die Serie kombiniert erfolgreich
Comedy-Elemente mit ernsteren kriminalistischen Aspekten und schafft damit eine unverwechselbare Mischung aus Spannung und Satire. Besonders
die Figurenzeichnung und der Mut zu absurden Einfällen heben das Format von klassischen Polizeiserien ab. Kritiker heben zudem die
schauspielerischen Leistungen der Haupt- und Nebendarsteller hervor, die den oft skurrilen Dialogen Leben einhauchen. Manche Stimmen
merken an, dass der Humor stark auf ein österreichisches Publikum zugeschnitten sei und nicht alle Anspielungen im Ausland ihre volle
Wirkung entfalten. Dennoch hat sich die Serie als zeitloser Kultklassiker etabliert, der auch Jahrzehnte nach seiner Erstausstrahlung
neue Zuschauer findet. Fernsehserien.tv vergibt für diesen Klassiker 78 von 100 Punkten.
Kritik & Rezension
Originaltitel: Kottan ermitteltDaten & Fakten
Produktionsland: Österreich
Erstausstrahlung: 26.01.1976 (ORF)
Letzte Ausstrahlung: 26.12.1983 (ORF)
Anzahl der Staffeln: 3
Anzahl der Folgen: 19
Regie: Peter Patzak, Walter Davy, u. a.
Hauptdarsteller: Lukas Resetarits, Franz Buchrieser, Kurt Jaggberg
Weitere Besetzung: Bibiana Zeller, Hans Kraemmer, Curt A. Tichy, Erni Mangold, Peter Fröhlich, Walter Schmidinger, Branko Samarovski, Carlo Böhm, Brigitte Kren
Genre: Krimi, Satire
Produktion: Österreichischer Rundfunk (ORF)
Trailer
Episodenguide
Staffel 1
Staffel 2
Staffel 3
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Regisseur Peter Patzak und Autor Helmut Zenker hatten von Beginn an das Ziel, das klassische Krimiformat mit satirischen Mitteln zu brechen. Die Figur Major Kottan entstand ursprünglich als Radiohörspiel und wurde 1976 erstmals im Fernsehspiel „Hartlgasse 16a“ präsentiert.
Die Serie spielte häufig mit Meta-Ebenen und Selbstironie. So wurde der Wechsel der Hauptdarsteller innerhalb der Handlung augenzwinkernd kommentiert – etwa durch Szenen, in denen Kottans Frau Fotos der früheren „Versionen“ ihres Mannes betrachtete. Auch TV-Ansagerin Chris Lohner trat mehrfach als sie selbst auf und nutzte ihren Auftritt für humorvolle Querverweise.
Besonders kontrovers war die Darstellung der Polizei, die teils als inkompetent oder skurril gezeichnet wurde. Dies führte zu öffentlichen Beschwerden von Polizeivertretern, während das Publikum die unkonventionelle Darstellung feierte. Die Serie erhielt regelmäßig hunderte Zuschriften pro Folge und baute eine treue Fangemeinde auf.
Musikalische Einlagen waren ebenfalls ein Markenzeichen – Kottans Kapelle spielte bekannte Schlager in schrägen Versionen, und Gastauftritte aus der Kabarett- und Musikszene lockerten den Krimiplot zusätzlich auf. Diese Mischung aus Krimi, Satire und Showelementen machte die Serie zu einem einzigartigen Fernsehphänomen.
Hinter den Kulissen
Die Serie wurde überwiegend an Originalschauplätzen in Wien gedreht. Die erste Folge „Hartlgasse 16a“ spielt in Rudolfsheim‑Fünfhaus, die
titelgebende Adresse war fiktiv, real genutzt wurden Hausfassaden dort. In „Der Geburtstag“ finden zentrale Szenen an der Donau sowie in der
Weinlage Grinzing statt: Kirche Mariae Schmerzen und der Stefan‑Esders‑Platz waren markante Außenaufnahmen-Standorte.
Später wurden in der Episode „Wien Mitte“ Szenen am Bahnhof Wien Mitte gedreht – etwa auf einer Bank auf dem ehemaligen Bahnsteigareal,
an der Kottan und Buchrieser ermitteln. Die Folge „Drohbriefe“ zeigt eine Kleingartensiedlung am Stadtrand Wiens, wie sie charakteristisch
für den ORF‑Krimihintergrund ist.
Auch in „Räuber und Gendarm“ werden Szenen auf dem Wiener Stadtrand gezeigt, darunter eine Postamt‑Hütte außerhalb des Stadtzentrums,
sowie ein Waldstück für die Täter‑Verfolgung.
Die Serie zeichnet mit ihren Außenaufnahmen ein Stadtbild Wiens in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren und ist damit auch
dokumentarisch interessant: Viele Orte haben sich im Laufe der Zeit deutlich verändert oder existieren heute in modifizierter Form nicht mehr.
Drehorte
Peter Vogel (1937–1978) war der erste Darsteller des Major Adolf Kottan und spielte die Rolle in den beiden Pilotfolgen „Hartlgasse 16a“ und „Die Befragung“ (1976). Sein plötzlicher Tod im Jahr 1978 machte eine Neubesetzung erforderlich.Hauptdarsteller
Franz Buchrieser (*1944) übernahm die Rolle ab 1978 in den Folgen „Drohbriefe“ bis „Das Testament“. Er prägte die Figur mit einer eher ernsthaften Note, bevor er sich wieder dem Theater zuwandte.
Lukas Resetarits (*1947) verkörperte Kottan von 1980 bis zum Serienende 1983. Seine Interpretation war deutlich satirischer und trug maßgeblich zum Kultstatus der Serie bei. Resetarits ist bis heute eng mit der Figur verbunden und spielte Kottan auch im Spielfilm „Rien ne va plus“ (2010) erneut.
Columbo (USA, 1968–2003): Kultige Krimikomödie mit Peter Falk als Inspektor Columbo – bekannt für
ironische Fälle und unorthodoxes Vorgehen.Ähnliche Serien
Kommissar Rex (Österreich, 1994–2015): Polizeihund Rex
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Vier Frauen und ein Todesfall (Österreich, 2005–2019): Landkrimi mit satirischem Unterton im Salzburger Bergdorf –
vier Freundinnen decken heimlich Verbrechen auf und agieren mit lakonischem Witz.
CopStories (Österreich, 2013–2019): Krimidrama mit Wiener Dialekt und gesellschaftlicher Note – basiert auf
niederländischem Format, adaptiert mit lokalem Humor und investigativen Alltagsgeschichten.
Eigene Meinung zu dieser Serie schreiben
Zuschauerkommentare
„Für mich wars ein Meilenstein im österreichischen Fernsehen. Herrlich schräg, intelligent und mit einem Humor, der bis heute seinesgleichen sucht, hach, da werden Erinnerungen wach.“
„Kottan ermittelt ist Kult! Die Mischung aus Krimi und Satire ist einzigartig – ich kann die alten Folgen immer wieder anschauen.“
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