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Was haben Dexter und Der Gärtner gemeinsam?

Dexter Morgan und der Gärtner – zwei Serienkiller, zwei Masken

„Ich töte nur die Schuldigen.“ Dieser Satz könnte sowohl von Dexter Morgan als auch vom titelgebenden Gärtner stammen. Was die US- Erfolgsserie Dexter und die neue spanische Thrillerserie Der Gärtner auf den ersten Blick unterscheidet – amerikanisches Crime-Drama versus künstlerisch durchkomponierte Charakterstudie – wird bei genauer Analyse zu einer erschreckenden Seelenverwandtschaft.

Die Tarnung des Normalen

Dexter ist Forensiker – ein Mann, der beruflich Blutspuren analysiert, Verbrechen aufklärt und sich dabei mit makelloser Fassade durch den Alltag bewegt. Der Gärtner hingegen wirkt wie das Gegenteil: wortkarg, zurückgezogen, mit Händen, die mehr mit Erde als mit Beweismaterial zu tun haben. Und doch erfüllen beide dieselbe Funktion: Sie verstecken ihre wahre Natur hinter einem bürgerlich unauffälligen Leben. Es ist kein Zufall, dass der Gärtner täglich Pflanzen kultiviert – auch Dexter kultiviert etwas: seinen Schein von Menschlichkeit.

Das tödliche Ritual

Beide Serienhelden folgen klaren Regeln – keine willkürlichen Taten, keine Ausraster. Dexter tötet nach dem Kodex seines Adoptivvaters Harry, nur solche Menschen, deren Schuld erwiesen ist – ein scheinbar moralisches Regelwerk, das ihn selbst vor dem moralischen Abgrund bewahren soll. Der Gärtner geht subtiler vor, seine Opferauswahl ist zunächst nicht transparent – aber je tiefer man in die Serie eindringt, desto deutlicher wird: Auch er handelt nach Prinzipien, die aus einer zutiefst gestörten Weltsicht hervorgehen. Seine Taten sind Teil eines inneren Narrativs von Reinigung, Strafe und Gerechtigkeit.

Innere Leere als Antrieb

Der zentrale Antrieb beider Figuren ist nicht der Rausch, sondern die Leere. Dexter beschreibt seine Emotionen oft als Simulation – er beobachtet Menschen, ahmt sie nach, ohne wirklich zu fühlen. Auch der Gärtner ist kein impulsiver Täter, sondern ein leerer Behälter, gefüllt mit traumatischen Erfahrungen. In Rückblenden und fragmentierten Erinnerungen wird deutlich: Sein Gewaltimpuls wurzelt tief, in Vernachlässigung, Missbrauch und einem zerstörten Selbstbild. Beide Serien lassen den Zuschauer nicht nur die Taten verfolgen, sondern regelrecht mit der inneren Unruhe der Protagonisten mitfühlen.

Die Inszenierung des Tötens

Dexters Morde sind choreografiert: Plastikfolien, chirurgische Präzision, kalte Vorbereitung. Es ist weniger ein Verbrechen als ein Ritual. Auch der Gärtner plant – doch seine Morde wirken archaischer, roher, fast naturverbunden. Die Kamera verweilt bei beiden Serien auf den Details: dem Blut, der Stille davor, dem Moment danach. Dabei dient die Gewalt nie der Effekthascherei, sondern dem Sezieren einer gestörten Psyche. In beiden Fällen wird der Mord zum Symbol einer inneren Ordnung – grausam, aber logisch im jeweiligen Weltbild der Täter.

Verlorene Kindheit, fehlende Identität

Ein auffälliger gemeinsamer Nenner ist die Rolle der Kindheit. Dexters Mordtrieb wird durch ein Trauma ausgelöst – er hat den brutalen Mord an seiner Mutter miterlebt. Auch in Der Gärtner ist die Biografie zentral: Die Vergangenheit der Hauptfigur liegt wie ein düsterer Schatten über allen Taten. Beide Serien führen uns vor, wie stark frühe Erfahrungen das Selbstbild verzerren können. Der Zuschauer wird dabei zum unfreiwilligen Komplizen: Man versteht, warum die Figuren handeln – auch wenn man es niemals gutheißen kann.

Die Frage nach der Erlösung

Am Ende läuft beides auf dieselbe Frage hinaus: Können diese Männer erlöst werden? Oder sind sie für immer gefangen in einem Kreislauf aus Gewalt und Selbsttäuschung? Dexter hat in mehreren Staffeln immer wieder Momente des Zweifels, der Hoffnung auf „Normalität“ – doch seine dunkle Seite bleibt stärker. Der Gärtner scheint nie auf Erlösung aus zu sein, sondern folgt einem unaufhaltsamen Weg ins Dunkel. Beide Serien verweigern einfache Antworten – und genau darin liegt ihre Stärke.

Andere Serienmörder mit ähnlicher Motivlage

Dexter Morgan und der Gärtner stehen nicht allein mit ihrer Vorstellung, durch Mord eine Form von Ordnung oder Gerechtigkeit herzustellen. Auch in anderen Serien begegnen uns Figuren, die mit kühler Berechnung, aber moralischem Eigenverständnis töten. In You – Du wirst mich lieben etwa stilisiert sich Joe Goldberg zum Rächer und Retter – seine obsessive Liebe rechtfertigt für ihn Überwachung, Manipulation und Mord. In Hannibal verbindet Hannibal Lecter Intellekt, Ästhetik und Kannibalismus – seine Morde sind zugleich Zurschaustellung und Werturteil über andere. Ebenso in The Fall: Paul Spector erscheint als liebevoller Vater und zugleich als kontrollsüchtiger Killer, der Frauen als Projektionsflächen seiner inneren Abgründe auswählt.

Diese Figuren verbindet ein zentrales Thema: Sie stellen sich über das Recht, glauben, moralische Lücken zu füllen – sei es aus innerem Zwang, ideologischer Überhöhung oder krankhafter Projektion. Serien wie Bates Motel, Barry oder Mindhunter reflektieren ebenfalls diese Dynamik zwischen äußerer Anpassung und innerer Radikalisierung. Es ist kein Zufall, dass diese Antihelden oft auch die größte Zuschauerbindung erzeugen: Sie fordern unser Urteilsvermögen heraus – und spiegeln ein tiefes Unbehagen mit einer Welt, in der das Offensichtliche oft trügt.

Fazit: Spiegelbilder im Schatten

Dexter und Der Gärtner sind keine klassischen Krimiserien – sie sind tiefgreifende Studien über die Abgründe der menschlichen Seele. Beide zeigen, wie dünn die Trennlinie zwischen Fassade und Wahnsinn, zwischen Ordnung und Chaos sein kann. Wer sich auf die psychologische Tiefe und narrative Raffinesse von Dexter eingelassen hat, wird in Der Gärtner mehr als eine Verwandtschaft erkennen. Es ist, als würde man in zwei Spiegel blicken – einer amerikanisch-glatt, einer deutsch-düster – und in beiden lauert das Monster hinter dem Alltag.

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